04.02.2020
DFB-Pokal

„Viel Selbstvertrauen für die Liga“

Die Adler sind auf den Punkt da, bejubeln das Viertelfinale – und lenken ihr Augenmerk bereits auf die nächsten Aufgaben.

Sportvorstand Fredi Bobic: Es war ein verdienter und wichtiger Sieg. Die Mannschaft hat es insgesamt toll gemacht. In den großen Spielen ist sie da. Das sind die Spiele, die wir lieben. Woche für Woche auf diesem Niveau und vor diesen Fans zu spielen – das ist das, was wir wollen und ist 1000-mal besser als den Wettbewerb von der Couch zu verfolgen. Jetzt freuen wir uns auf Augsburg. Das wird ein harter Brocken, den wir voll konzentriert angehen werden.Cheftrainer Adi Hütter: Wir haben besser gespielt als vor zehn Tagen, aber im Spielaufbau zunächst zu leicht die Bälle verloren. Ich wollte mit dem 4-3-3 Julian überraschen. Das hat geklappt, ich habe eine tolle Leistung gesehen. Marcel Halstenberg verhält sich vor dem Elfmeter unglücklich. Das 2:0 fiel dann nach Plan. Wir können auf das Weiterkommen gegen den Vorjahresfinalisten stolz sein. Wir haben einen Topgegner ausgeschaltet, aber es sind weitere Spitzenteams im Wettbewerb. André Silva hat alleine vorne sehr gut gearbeitet. Wir wollten das Leipziger Aufbauspiel mit drei Mann stören. Sebastian Rode hat einen Cut an der Stirn, der ist mittlerweile angeschwollen. Eine genaue Diagnose kann ich aber noch nicht geben. Ich hoffe, dass der Knochen nichts abbekommen hat. Makoto Hasebe hat länger nicht auf der Sechs gespielt. Mein Plan war, dass er den Raum vor der Abwehr besser schließen sollte. Das hat er sehr gut gemacht. Er wird immer ein Schlüsselspieler für uns sein.Mijat Gacinovic: Wir waren von der ersten Minute an aggressiv, haben es gut gemacht und kompakt gestanden. Wenn wir gewinnen, ist es egal, auf welcher Position ich spiele. Aber am liebsten agiere ich im Dreier-Mittelfeld in der zentralen Position. Ich hatte keine Schmerzen mehr, alles ist okay. Filip hat überragend gespielt. Wir brauchen seine Sprints auf der linken Seite. André hat sich belohnt und seine Qualität aufblitzen lassen. Am Anfang hat nicht alles geklappt, aber sein Potential ist unverkennbar. So wie heute müssen wir auch am Freitag auftreten. Wir haben in den vergangenen Spielen gegen Augsburg nicht so gut ausgesehen, das wollen wir besser machen. Filip Kostic: Es war sehr schwer, gegen eine der besten Mannschaften Deutschlands anzutreten. Leipzig musste nach dem 1:0 mehr Risiko gehen, das kam uns entgegen. Dieser Gegner liegt mir (lacht). Ich mache einfach, was der Trainer mir sagt. Wir arbeiten gut zusammen, ich habe auf der linken Seite viel Freude mit Evan. Der Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen für die Liga. Wir hoffen, dass wir am Freitag genauso weitermachen. Jetzt müssen wir uns gut erholen und analysieren was wir gut, aber auch schlecht gemacht haben. Die Hintergründe des Fernglasjubels verrate ich vielleicht am Freitag. Das ist ein Insider aus der Kabine.André Silva: Ich war sicher, dass ich den Elfmeter reinmachen würde. Ich habe nicht gesehen, was Mvogo macht. Ich habe einfach nur das Handspiel von Klostermann gesehen, mir den Ball schon genommen und mich darauf konzentriert, zu treffen. Wie ich ihn reinmache, bleibt mein Geheimnis. Ich fühle mich sehr gut und arbeite hart. Nach einem guten Einstand in Frankfurt hat mich die Verletzung zurückgeworfen. Jetzt bin ich bei 200 Prozent. Wir werden versuchen, nach Berlin zu kommen. Aber in Deutschland ist es schwer, das Pokalfinale zu erreichen.Julian Nagelsmann (Trainer Leipzig): Wir hatten sehr gute erste zehn Minuten und drei sehr gute Chancen, diese aber nicht verwertet. Das ist der Unterschied zur Hinrunde, als wir aus diesen Möglichkeiten immer einen reingemacht haben. Vier gute Abschlüsse im Strafraum in der ersten Halbzeit müssen für ein Tor reichen. Nach dem Elfer ist das Spiel gekippt, danach waren wir nicht mehr so präsent. Trotzdem hatten wir unsere Chancen. Nach dem 0:2 wurde es schwer. Dann kommt Psychologie ins Spiel, weil wir hier vor zehn Tagen verloren hatten. Die Eintracht war insgesamt gallig und leidenschaftlich, einen Tick galliger als wir. Timo Werner hat nicht begonnen, weil wir vor zehn Tagen wenige Umschaltaktionen hatten und ich Adi mit einer Umstellung in der Offensive überraschen wollte. Normal haben wir bessere Lösungen gegen ein solches Pressing. Frankfurt war nicht besser, aber es geht um Ergebnisse. Deswegen gratuliere ich Adi zum Weiterkommen.