11.05.2023
Bundesliga

„Vollstes Vertrauen“

Oliver Glasner zählt gegen Mainz auf die Mannschaft und das ihn vertretende Trainerteam, ordnet alles dem Ziel Europa unter und gibt einen Zwischenstand zu Aaronson, Tuta, Lindström, Toure, Kolo Muani und Max.

Oliver Glasner über...

…die Ausgangslage: Gegen Mainz zu gewinnen heißt, Mainz in der Tabelle hinter uns zu lassen und einen Platz näher an die internationalen Plätze heranzurücken. Nach Wolfsburg und Leverkusen müssen wir dann immer noch schauen, aber gegen Mainz haben wir es in der eigenen Hand. Für uns ist es ein enorm wichtiges Spiel. Mainz gehört zu den besten Rückrundenmannschaften, hat zuletzt aber auch zwei Mal verloren und dabei jeweils drei Gegentore kassiert, was völlig untypisch für sie ist. Wir spielen zu Hause; dort hatten wir zuletzt zwar zu viele Unentschieden, sind aber in der Liga 2023 noch ungeschlagen. Wir müssen noch was draufpacken und den Platz als Sieger verlassen. Die Mannschaft ist hungrig und ehrgeizig. Wir werden alles dafür tun, um den Turnaround zu schaffen.

…den nächsten Gegner Mainz: Sie sind sehr variabel, egal ob 3-5-2 oder 3-4-3. Sie werden mit ihren vielen großen Spielern häufig die Bälle in unsere Hälfte verlagern. Ludovic Ajorque ist häufig der Zielspieler. Man kann Kopfballduelle gegen ihn verlieren – dann geht es darum, wie wir bei den zweiten Bällen positioniert sind. Wenn er den Ball behaupten will, müssen wir ihn direkt doppeln. Die Absicherung ist hier ein wichtiges Element.

…das Personal: Bei Tuta sieht es ganz gut aus. Er hat gestern trainiert, hat aber immer noch leichte Probleme mit seiner Schulter. Eine Entscheidung wird am Freitag fallen. Wir erwarten gegen Mainz viele lange Bälle, Kopfballduelle und Infights. Da muss die Schulter halten. Lucas Alario hat Beschwerden am Knie, sein Einsatz ist fraglich. Kristijan Jakic, Hrvoje Smolcic und Philipp Max sind kein Thema.

…seine Sperre gegen Mainz: Ab einer halben Stunde vor Spielbeginn darf ich keinen Kontakt mehr zur Mannschaft haben. Michael Angerschmid wird federführend an der Linie stehen und sich mit Ronald Brunmayr abstimmen – wie wir es auch immer zu dritt tun. Ich habe vollstes Vertrauen in mein Trainerteam. Für mich und mein Nervenkostüm wird es anstrengender als sonst, ich bin 90 Minuten lang nur Passagier.

…Philipp Max: Wir dachten, dass es schon diese Woche reicht, aber noch fehlen fünf bis zehn Prozent. Ich gehe davon aus, dass er nächste Woche wieder zurück ist.

…Jesper Lindström: Er war neun Wochen verletzt und ist noch nicht ganz schmerzfrei. Er ist mit dem Kopf noch ein bisschen bei der Verletzung und meidet die Eins-gegen-eins-Duelle eher. Er braucht einfach das Training und die Spielminuten, dann werden wir ihn peu à peu an seine Bestform heranbringen.

…Almamy Toure: Anfang der Saison hat er gespielt, dann hat er sich verletzt. Auch durch die Winterpause war es ein langer Zeitraum. Als er dann im März zurück war, hat er sich erneut verletzt. So war es schwierig, in die Verfassung zu kommen, um der Mannschaft helfen zu können.

Mein voller Fokus liegt darauf, die Ausfahrt Europa zu erwischen.

Cheftrainer Oliver Glasner

…Paxten Aaronson: Er macht es hervorragend. Ursprünglich war der Plan, dass er im Winter zu uns kommt, Deutschland und Europa kennenlernt und dann mit den USA die U20-Weltmeisterschaft spielt. Diesen Plan haben wir natürlich über den Haufen geworfen. Er ist ein sehr guter Junge mit tollen Qualitäten. Die Physis ist ein Thema, dafür ist er aber klein, wendig und quirlig. Er ist wahnsinnig fleißig und lernwillig, hört sehr gut zu. Er hat einen Sprung gemacht, den wir so nicht erwartet hatten. Es ist kein Zufall, dass wir ihn zuletzt als erste Wechselalternative gebracht haben. Das hat er sich verdient, er ist immer näher an die erste Elf herangerückt.

…Randal Kolo Muani: Ich habe erst heute mit ihm gesprochen. Er ist ein super Junge, lässt sich von nichts ablenken und ist total fokussiert. Er musste mal pausieren, ist seit gestern aber wieder ohne Probleme im Mannschaftstraining. Im Spiel muss er sich in manchen Situationen im Mittelfeld noch schneller vom Ball trennen, damit der Gegner auch gar nicht erst in die Zweikampfsituation kommt. Die Gegner zeigen ihm, dass es hart werden wird, die Bundesliga ist sehr physisch. Ich würde mir wünschen, dass er das eine oder andere Foul gegen sich mehr gepfiffen bekommt.

…seinen Fokus: Mir ist es persönlich sehr wichtig, dass wir einen internationalen Wettbewerb erreichen – ob über die Liga, den Pokal oder beides. Frankfurt gehört nach Europa, das haben sich der Klub und die Fans verdient. Und das möchte ich dem Klub und den Fans zurückgeben. Für dieses Ziel werde ich alles geben. Ich bin in einem Tunnel und es gibt zwei Ausfahrten: Europa und nicht Europa. Ich schaue nicht zurück, nach links oder nach rechts. Mein voller Fokus liegt darauf, die Ausfahrt Europa zu erwischen. Diesem Ziel werde ich zu 100 Prozent alles unterordnen.