Ausgangssituation
Das letzte Heimspiel im Deutsche Bank Park in der laufenden Saison, an den noch offenen zwei Bundesligaspieltagen noch sechs zu vergebene Punkte und im Rennen um den Einzug in die UEFA Champions League alles in der eigenen Hand: Die Eintracht empfängt den FC St. Pauli. Der Tabellendritte aus dem Herzen von Europa gegen den Rang-14. vom Hamburger Kiez; die viertbeste Offensive und fünftbeste Defensive gegen die geteilt zweitbeste Abwehr sowie den schwächsten Angriff der Liga. Auf in den vorletzten, im Idealfall vorentscheidenden Tanz.
„Wir nehmen den Punkt mit“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung nach dem Remis in Mainz am vergangenen Sonntagabend: „Dieser Punkt ist sehr wichtig. Natürlich hätten wir den Sieg sehr gerne geholt und damit alles dingfest gemacht, aber so müssen wir uns es eben nächste Woche verdienen.“
Wenn die Hessen am Sonntag, 11. Mai, um 17.30 Uhr den FC St. Pauli zum letzten Heimspiel der Saison empfangen, steht im Übrigen das 1899. Match im deutschen Oberhaus in der Vereinsgeschichte auf dem Programm – eine für die Sportgemeinde Eintracht von 1899 zweifelsohne symbolträchtige Zahl.
Der Vorsprung auf Rang fünf beträgt fünf Zähler – ein derartiges Polster wurde in dieser Phase der Saison in der Bundesligageschichte nur ein einziges Mal verspielt, vom VfB Stuttgart 2004/05. Auch die jüngste Heimstärke spricht für die Adler, die vergangenen drei Partien im Stadtwald wurden allesamt gewonnen – ohne ein einziges Gegentor. Randnotiz: Vier Heimspiele in Folge ohne Gegentreffer gelangen der Eintracht zuletzt 1978; vier Heimsiege zu null gab es überhaupt noch nie. Sollte ein vierter Heimdreier in Serie gelingen, wäre das eine Premiere unter Cheftrainer Dino Toppmöller und verbunden mit dem erstmaligen Einzug in die Königsklasse über die Liga.
So kommt Frankfurt in die Champions League
Für die erfolgreiche Mission Königsklasse sind am vorletzten Spieltag folgende Szenarien möglich:
Bei einem Sieg …
- ... ist die Eintracht sicher dabei.
Bei einem Unentschieden …
- ... wenn Freiburg in Kiel oder Dortmund in Leverkusen nicht gewinnt.
Bei einer Niederlage …
- ... wenn Freiburg verliert und Leipzig in Bremen nicht gewinnt.
- ... wenn Freiburg verliert und Dortmund nicht gewinnt.
- ... wenn Dortmund und Leipzig nicht gewinnen.
„Wir wollen 100 Prozent Champions League. Wir haben nun in unserem Stadion alles in unserer Hand, auf diese Möglichkeit freuen wir uns – und wir wollen alles unter Dach und Fach bringen“, so Rasmus Kristensen.
Rückblick
Das Kalenderjahr begann für Frankfurt mit dem Gastspiel am Millerntor auf St. Pauli, das Bundesligajahr 2024/25 – zumindest mit Blick auf stimmungsgeladene Matches im Deutsche Bank Park – endet gegen die Norddeutschen. Durch das 1:0 gegen St. Pauli, aktuell fünf Punkte vor dem Releagationsplatz liegend, gelang der SGE ein erfolgreicher Start ins neue Jahr. Insgesamt trafen die beiden Traditionsvereine wettbewerbsübergreifend bislang in 21 Pflichtspielen aufeinander. Die Bilanz: neun Siege für Frankfurt, sieben Unentschieden und fünf Erfolge für die Braun-Weißen.
Robin Koch am EintrachtTV-Mikrofon
Ein Blick auf die Bundesliga zeigt: Besonders vor heimischer Kulisse präsentiert sich Frankfurt gegen die Kiezkicker traditionell ordentlich, in allen sechs Partien im 069-Umfeld blieb die Eintracht ungeschlagen. Je drei Siege und Remis stehen zu Buche.
Ungeschlagen gegen Aufsteiger
Apropos ungeschlagen: Die Eintracht ist seit nunmehr 14 Spielen in der Beletage gegen Aufsteiger ungeschlagen, in der laufenden Saison landete man Siege gegen Kiel und im Hinrundenspiel gegen St. Pauli. Zählt man den 2:1-Erfolg in Heidenheim aus der vergangenen Spielzeit hinzu, so sind es vier Dreier in Serie gegen Liganeulinge. Mit einem weiteren Erfolg gegen St. Pauli könnten gleich zwei Vereinsrekorde eingestellt werden:
- Fünf Siege in Folge gegen Aufsteiger gab es zuletzt 1991.
- Eine Serie von 15 Spielen ohne Niederlage gegen Aufsteiger stand letztmals zwischen 2008 und 2012 zu Buche.
Ein weiteres Novum: Mit einem Sieg würden sich die Adlerträger unabhängig der Ergebnisse auf den anderen Plätzen zum zweiten Mal für die Champions League qualifizieren – alles in der eigenen Hand!