Ausgangslage
Die Tribünen im Deutsche Bank Park dürften durch den Jubel während des packenden wie erfolgreichen DFB-Pokalfights am Mittwochabend gegen Borussia Mönchengladbach immer noch etwas wackeln, da steht für die Eintracht bereits das nächste Heimspiel im Stadtwald auf dem Programm: Nach dem Achtelfinaleinzug ist vor dem Bundesligaalltag, am Samstag empfangen die Frankfurter den VfL Bochum. „Wir müssen nun erst einmal die Wunden lecken und schauen, wie viele Spieler in die Eiskammer passen“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung schmunzelnd im Anschluss an das umkämpfte 2:1 gegen die Fohlen vom Niederrhein, bei dem die Hessen inklusive Nachspielzeit über 80 Minuten in Unterzahl agierten. „Dann geht es weiter, und auch gegen Bochum werden wir eine Willensleistung brauchen. Zudem eine smarte Leistung – fußballerische sowie physische Qualität also“, so Hardung weiter.
Steht die Eintracht nach dem jüngsten 1:1 auswärts gegen den 1. FC Union Berlin mit 14 Zählern auf dem sechsten Platz – ein Zähler hinter den Teams aus den Rängen drei bis fünf – so leuchtet an der Castroper Straße in Bochum aktuell die Rote Laterne.
Mit einem Punkt nach acht Partien – ein 2:2-Unentschieden gegen Holstein Kiel – steht der Klub tief im Westen ebenso tief im Tableau auf dem 18. Platz und stellte zudem einen Bundesliganegativrekord ein: Mit nur einem Zähler aus den ersten acht Begegnungen starteten zuvor Fürth 2021/22, Paderborn 2019/20, Köln 2017/18, Saarbrücken 1963/64 sowie Bochum selbst 2022/23. Seit zehn Tagen sitzt Markus Feldhoff bei den Blau-Weißen auf dem Trainerstuhl, er folgte auf Peter Zeidler. Bei seinem Debüt musste der 50-Jährige zu Hause ein 0:5 gegen den FC Bayern hinnehmen.
Rückblick
Der eingestellte Negativrekord im Oberhaus zieht zugleich eine Parallele zum kommenden Duell zwischen der Eintracht und Bochum. In der Spielzeit 2022/23 wartete der Verein für Leibesübungen von 1848 nach dem achten Spieltag noch auf den ersten Sieg, ein Remis stand bis dato zu Buche. Gegner am neunten Spieltag: die Eintracht, Bochum gewann zu Hause mit 3:0. Kurios: Auch damals rangierte Frankfurt vor dem Duell mit dem VfL mit 14 Punkten auf dem sechsten Platz im Klassement, Bochum stand mit einem Punkt am Tabellenende – haargenau wie im Herbst 2024.
Der feine Unterschied: Diesmal genießen die Adlerträger Heimrecht. Anpfiff im Deutsche Bank Park ist am Samstag, 2. November, zur klassischsten Bundesligazeit um 15.30 Uhr. „Es ist ein Heimspiel, wir wollen gewinnen und werden alles raushauen“, sagt Nathaniel Brown, der im Pokal gegen Mönchengladbach sein Startelfdebüt für die SGE feierte. Im Herzen von Europa gab die Eintracht saisonübergreifend nur eine der vergangenen 14 Partien in der Beletage her, dem gegenüber stehen sieben Siege und sechs Unentschieden. Bochum wiederum verlor alle vier Begegnungen der laufenden Bundesligasaison. Jedoch müssen sich die Hessen mit Blick auf drei Punkte gegen Bochum auch schon etwas mehr als zweineinhalb Jahre gedulden, der letzte Sieg datiert aus dem März 2022.
„Unsere Fans sind unglaublich, das gibt uns sowieso immer einen zusätzlichen Push“, betont Nnamdi Collins, weiß aber als Kind des Ruhrgebiets auch: „Bochum ist ein Gegner, der mit viel Intensität kommt. Wir werden alles geben müssen.“
Marmoush vor dem 100.
Ein besonderes Spiel wird es für Omar Marmoush. Frankfurts Torjäger, der am Mittwochabend pünktlich zu Halloween in die Rolle des Schreckgespenstes schlüpfte und der Eintracht mit seinem Joker-Tor die Tür ins Achtelfinale aufstieß, steht vor seinem 100. Bundesligaeinsatz.
Funfact: Erst am vergangenen Spieltag im Stadion An der Alten Försterei in Berlin bestritt Teamkollege Mario Götze sein 300. Match im Oberhaus – und traf prompt zum zwischenzeitlichen 1:0. Bundesligatore auf seinem Konto hat der Ägypter inzwischen 29, hinzu gesellen sich 16 Vorlagen. Die Bilanz in der laufenden Saison: neun Buden, vier Assists. Apropos: Letztmals trafen Frankfurt und Bochum im Februar dieses Jahres aufeinander, Endstand 1:1 – Torschütze aufseiten der Eintracht: Marmoush.