10.04.2024
Bundesliga

Vorschau: Mit anderem Punch nach Stuttgart

Platz sechs ist das Ziel, ebenso viele Partien stehen noch auf dem Plan. Den Anfang macht die Eintracht beim VfB, der derzeit Vereinsrekorde jagt.

Ausgangslage

Seien es auch unterschiedliche Wettbewerbe, auf die sie schielen, so kämpfen beide Mannschaften im Endspurt der Bundesligasaison 2023/24 um einen internationalen Startplatz. Der VfB Stuttgart, nach dem knappen Auswärtssieg im Samstagabendspiel bei Borussia Dortmund mit inzwischen 60 Zählern auf der Habenseite, hat als Tabellendritter die UEFA Champions League fest ins Visier genommen. Im Herzen von Europa will man in den noch verbleibenden sechs Spielen mit aller Kraft unbedingt das Ticket für die vierte Europareise in Folge buchen. Wer den nächsten Schritt macht, entscheidet sich am Samstag, 13. April, ab 18.30 Uhr in der MHPArena. Wettbewerbsübergreifend ist die Eintracht seit fünf Partien in Stuttgart ungeschlagen, vier Siege und ein Unentschieden stehen zu Buche.

Apropos. Was beim Blick auf das Klassement ins Auge sticht: Die Punktedifferenz ist zwar merklich, die Anzahl der bislang eingesteckten Niederlagen allerdings identisch – den Unterschied auf dem Rechenschieber machen die zwölf Unentschieden der Adlerträger. Öfter geteilt hat niemand, Remiskönige. Und das stößt in Frankfurt auch sauer auf. 

„Wir haben zwar nur sechs Mal verloren, haben aber auch zwölf Mal unentschieden gespielt – und das ist zu viel. Wir müssen einen anderen Punch entwickeln und die Spiele in diesen Situationen gewinnen“, machte Sportvorstand Markus Krösche nach dem 1:1 im Deutsche Bank Park gegen Bremen deutlich.

In dieselbe verbale Kerbe schlägt Cheftrainer Dino Toppmöller. „Wir müssen weiter geduldig arbeiten, um im letzten Drittel effizienter zu werden“, sagte der 43-Jährige nach dem Duell mit Werder und blickte auf das Restprogramm: „Jedes Spiel in den nächsten Wochen hat eine eigene Geschichte. Wir wissen, dass es in Stuttgart sehr schwer wird. Wir wissen aber auch, dass wir zu Hause gegen den VfB vor allem in der ersten Halbzeit ein super Spiel gemacht haben. Dass wir in der Lage sind, gegen die Mannschaften, die da oben stehen, gute Spiele zu machen und Punkte zu holen, haben wir bewiesen.“

Rückblick

Im Hinrundenspiel Ende November, ebenfalls an einem Samstagabend, kassierten die Adlerträger zwar ein sehr frühes und sehr spätes Gegentor in Halbzeit eins und mussten einen 1:2-Rückstand mit in die Kabine nehmen, doch der Zwischenstand täuschte. „Eine sehr gute erste Halbzeit“, sagte Markus Krösche im Anschluss an das zwölfte Saisonspiel: „Wir waren sehr dominant.“ Stuttgart musste gerade in Halbzeit eins in einem offenen Spiel einige Situationen überstehen, die beiden Tore von Deniz Undav (1., 45. + 1) machten schließlich den Unterschied zugunsten der Stuttgarter.

Zwei Stürmer, 39 Tore

Mit 15 Toren und sieben Assists in der laufenden Bundesligasaison hat der 27-jährige Undav, im Sommer von Brighton & Hove Albion ins Schwabenland verliehen und dort zum deutschen A-Nationalspieler gereift, maßgeblichen Anteil an der mit 60 Punkten nach 28 Partien besten Bundesligasaison des VfB in dessen Vereinshistorie.

Apropos Vereinsrekord: An Undavs Seite steht Serhou Guirassy, mit 24 Buden und einer Vorlage bis hier hin Stuttgarts Topscorer – und 24 Saisontore im VfB-Dress gelangen bislang einst nur Mario Gomez 2008/09. Eingestellt. 

Bis auf ein Spiel, ein 1:1 am 23. Spieltag gegen Köln, traf einer der beiden übrigens in den vergangenen zehn Bundesligaspielen immer. Und genau so lange ist Stuttgart in der Beletage ungeschlagen. Es ist die längste Ungeschlagenserie des Vereins für Bewegungsspiele seit 2011/12 unter Bruno Labbadia (ebenfalls zehn), noch länger ohne Niederlage war man in Stuttgart zuletzt unter Giovanni Trapattoni (elf).

Zeit, dass die Serie reißt.