26.09.2023
Bundesliga

Vorschau: Revival eines Fernduells

Wolfsburg und Frankfurt verbindet neben einigen Stärken das dramatische letzte Saisonfinale. Seitdem wechselte ein Stürmer die Farben, im Tor ist Trapp Quotenbester.

Ausgangslage

Nach fünf Spieltagen reist Eintracht Frankfurt als Tabellenachter der Bundesliga weiterhin ungeschlagen nach Niedersachsen. Dort kommt es zum Aufeinandertreffen mit dem siebtplatzierten VfL Wolfsburg. Der VfL hat zwar zwei Niederlagen mehr, durch drei Siege jedoch auch zwei Zähler mehr auf dem Konto als die zuletzt viermal in Serie remis spielenden Gäste.

Anstoß in der Volkswagen Arena ist am Samstag um 15.30 Uhr, EintrachtFM und Sky Sport Bundesliga 5 gehen ab 15.15 Uhr auf Sendung.

Eine Woche ohne internationalen Einsatz kann dafür von Vorteil sein. „Trainingszeit hilft immer, um die Inhalte zu besprechen, die wir am Wochenende dann auch sehen wollen“, sagte Sportdirektor Timmo Hardung nach dem jüngsten 0:0 gegen den SC Freiburg.

Dass der erste Auswärtssieg der Saison in der Autostadt nicht vorprogrammiert ist, bewiesen die Wölfe in ihren bisherigen Heimauftritten. Zu Hause schlug der VfL am ersten Spieltag den 1. FC Heidenheim und vor zwei Wochen den 1. FC Union Berlin. Mit einem weiteren Erfolg könnte die Mannschaft von Ex-Eintracht-Coach Niko Kovac erstmals seit 2015 die ersten drei Bundesligapartien vor heimischem Publikum gewinnen.

Rückblick

In der vergangenen Spielzeit konnten die Frankfurter aus den beiden Duellen mit dem VfL einen Punkt holen. Das Hinrundenspiel im Stadtwald endete 0:1, nach dem Jahreswechsel trennten sich beide Seiten 2:2. Einer der damaligen Torschützen des Gegners trägt mittlerweile das SGE-Dress. Omar Marmoush traf zum zwischenzeitlichen 1:0 für seinen Ex-Verein.

Den spannendsten und aus Frankfurter Sicht erfolgreichsten Kampf lieferten sich die Kontrahenten wiederum am 34. Spieltag. Im Fernduell um den letzten Startplatz für das internationale Geschäft ging die Eintracht mit zwei Punkten Rückstand auf Wolfsburg und dem schlechteren Torverhältnis ins Rennen. Doch die Wölfe verloren ihr Heimspiel gegen die bereits abgestiegene Hertha mit 1:2.

Der Weg war frei für eine spektakuläre Schlussphase im Deutsche Bank Park. Éric Junior Dina Ebimbe sorgte mit seinem Siegtor gegen den SC Freiburg in der Nachspielzeit für Ekstase im Herzen von Europa. Der Rest ist Geschichte: Frankfurt ist zum dritten Mal in Folge im Europapokal vertreten, Wolfsburg verpasste im zweiten Jahr nacheinander den Sprung aufs UEFA-Parkett.

Sowohl Wolfsburg als auch Frankfurt tun sich offensiv bislang schwer. Die 49 Torschüsse der Eintracht sind ligaweiter Tiefstwert. Danach folgt der VfL gemeinsam mit Darmstadt 98 mit 55 Abschlüssen. Zudem zählen beide zu den vier Teams, die in der Liga noch keinen Treffer per Kopf erzielen konnten. „Wir müssen uns im letzten Drittel verbessern“, ist sich Kevin Trapp bewusst, der mit 83 Prozent gehaltenen Bälle die beste Quote der Liga aufweist.

Dauerläufer und Defensivstärke

Dessen Feldspielerkollegen überragen derweil mit anderen Kompetenzen. Die Eintracht kommt zusammen auf die viertmeisten intensive Läufe pro Spiel: 696. Krösus im Oberhaus ist dahingehen der kommende Gegner mit 749. Grün-Weiß gehört mit 120,4 Kilometern pro Partie außerdem zu den vier laufstärksten Mannschaften.

Ein Prozess, der jetzt passiert.

Sportvorstand Markus Krösche

Überhaupt läuft in puncto Defensivarbeit vieles zusammen. Nur der FC Bayern München (12) ließ bislang weniger gegnerische Torschüsse zu als Frankfurt, Wolfsburg und Leipzig (je 18).

Das Fundament ist gelegt, weshalb Sportvorstand Markus Krösche überzeugt ist: „Es geht jetzt darum, Zielstrebigkeit zu bekommen und auch mal zu versuchen, Torsituationen zu erzwingen. Das ist ein Prozess, der jetzt passiert. Die Mannschaft wird immer weiter zusammenwachsen, dann werden sich diese Dinge auch entwickeln.“