10.04.2021
Bundesliga

Wilder Ritt mit Happy End

4:3 (2:1) im Topspiel Frankfurt gegen Wolfsburg! Die Eintracht wehrt sich gegen unnachgiebige Wölfe bis zum Schluss und behauptet eindrucksvoll ihre Position.

Eintracht Frankfurt behauptet nach dem 4:3 gegen den VfL Wolfsburg Platz vier. Zu Beginn beider Halbzeiten zeigen sich die Adler kurz unaufmerksam und lassen Ridle Baku (6.) sowie Wout Weghorst (46.) vor den Treffern zum 0:1 und 2:2 gewähren. Doch dank unbändiger Willenskraft, Effizienz und Unbeirrbarkeit fügen die Hessen dem Tabellendritten durch Daichi Kamada (8.), Luka Jovic (27.), André Silva (54.) und Erik Durm (61.) so viele Gegentore zu wie dieser in der kompletten Rückrunde nicht zugelassen hatte. Erst ein von Maximilian Philipp erzwungenes Eigentor durch Tuta (85.) sorgt in der Schlussphase nochmal für Spannung.

Kamada für Younes, Rode erneut Kapitän

Eintracht-Trainer Adi Hütter entschied sich im Vergleich zum 2:1-Erfolg in Dortmund für eine Änderung in seiner Startaufstellung: Für Amin Younes, der unter der Woche verletzungsbedingt später ins Mannschaftstraining eingestiegen war, begann Daichi Kamada. Ansonsten führte Sebastian Rode als Kapitän die gleiche Mannschaft wie in der Vorwoche aufs Feld. Auch Makoto Hasebe stand nach seiner Gelbsperre wieder im Aufgebot.

Vom Anstoß weg entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Mannschaften, mit dem schwungvolleren Beginn für die Wölfe. Wout Weghorst legte ein Zuspiel von Maximilian Arnold am Sechszehner ab, Ridle Baku schlenzte den Ball gekonnt an Kevin Trapp vorbei ins linke Eck (6.). Die Adlerträger zeigten sich vom frühen Rückstand allerdings nicht geschockt und antworteten prompt. Und wie: Nach einer Seitenverlagerung von Filip Kostic legte Erik Durm in den Rückraum ab, Rode ließ den Ball geistesgegenwärtig durch und Kamada schloss mustergültig flach ins linke Eck zum 1:1 ab (8.).

Beide Teams investierten weiterhin extrem viel, Luka Jovic setzte einen Kopfball an die Latte, stand jedoch zuvor im Abseits (13.). Doch auch Baku und Weghorst hatten auf der Gegenseite Möglichkeiten (20.). Das Spiel ging hin und her, ehe die Eintracht zum zweiten Mal zuschlug. André Silva setzte sich gegen VfL-Verteidiger Maxence Lacroix durch, kratzte den Ball noch vor der Grundlinie zu Jovic, der sich die Gelegenheit nicht nehmen ließ und aus kurzer Distanz trocken ins kurze Eck abschloss (27.). Das vierte Saisontor des Serben sollte auch die letzte ernstzunehmende Torannäherung in der ersten Halbzeit sein, auch wenn Wolfsburg sich zumindest optisch ein Übergewicht erarbeitete. Zwei Schüsse aufs Tor – zwei Treffer. Mit dieser effizienten Ausbeute ging es für den Gastgeber in die Kabine.

Die Eintracht-Führung sollte in Halbzeit zwei jedoch nur von sehr kurzer Dauer sein. Einen zu ungenauen Querpass von Djibril Sow fing Wolfsburg ab und nutzte ihn in Person von Weghorst, dessen Abschluss nach Zuspiel von Baku durch Stefan Ilsanker noch abgefälscht wurde und an Trapp vorbei zum 2:2 im Tor einschlug (46.). Die Gäste waren nun drauf und dran, das Spiel komplett zu drehen, als sich Kamada mit starkem Einsatz gegen Josip Brekalo den Ball erkämpfte und zu Silva durchsteckte. Der Topscorer der SGE legte sich den Ball einmal vor und überwand Koen Casteels per platziertem Flachschuss (54.) – das 23. Saisontor des Portugiesen.

Kam die erneute Eintracht-Führung gewissermaßen aus dem Nichts, sorgte das 3:2 indes für neu entfachten Offensivmut bei den Hausherren. Nach einem Zuspiel von Kostic setzte Silva seinen Schuss noch an den Pfosten, doch Durm schaltete am schnellsten und verwertete den Abpraller im Fallen zum 4:2 (61.).

Wolfsburg gab sich trotzdem nicht auf, lief immer wieder an. Die Angriffe der Wölfe verteidigten die Adlerträger allerdings diszipliniert und waren selbst durch Konter immer wieder gefährlich – Silva (74.) und Jovic (79.) hatten die Vorentscheidung auf dem Fuß respektive Kopf. So blieb es in diesem verrückten Fußballspiel weiterhin spannend – und es wurde noch spannender! Einen weiten Ball aus der VfL-Defensive pflückte der eingewechselte Maximilian Philipp herunter, Tuta versuchte im letzten Moment zu klären, spitzelte dabei aber das Spielgerät unglücklich an Trapp vorbei ins eigene Tor zum 4:3 (85.). Die Eintracht stemmte sich nun mit allen Mitteln gegen den späten Ausgleich und brachte den knappen Sieg schlussendlich über die Zeit.