11.12.2020
Bundesliga

„Wir sind enttäuscht“

Trainer, Sportdirektor und Spieler wähnen sich lange auf dem richtigen Weg, räumen aber auch Mängel ein, die sie bis zum Jahresende korrigieren möchten.

Cheftrainer Adi Hütter: Wir sind alle sehr angefressen, dass wir nicht gewinnen konnten. Die Führung hat uns sehr gutgetan und war nach der 100-prozentigen Torchance durch Filip Kostic zuvor auch nicht unverdient. Wir müssen versuchen, konsequenter zu verteidigen. Speziell über die Seite haben wir zu passiv agiert und haben in der einen oder anderen Situation den letzten Pass nicht verhindert, weil wir nicht aggressiv genug waren. Deswegen ärgert uns die Niederlage, wenn auch gegen eine gute Mannschaft. Aber drei Punkte waren möglich. Die Mannschaft hat es nicht verdient, hier noch zu verlieren. Wenn wir es nicht schaffen, die eine oder andere Situation früher zu erkennen und besser zu verteidigen, ist es einfach schade. Denn die Mannschaft arbeitet unter der Woche richtig gut. Was uns einfach fehlt, ist voll zu punkten. Sorgen habe ich trotzdem keine, weil wir in keinem Spiel außer bei den Bayern wirklich die unterlegene Mannschaft waren. Uns fehlt aktuell einfach auch das Quäntchen Glück, mit dem zweiten Tor etwas mehr Ruhe zu haben. Daran müssen wir hart arbeiten. Auf der einen Seite befinden wir uns im Niemandsland, auf der anderen Seite haben wir noch in zwei Spielen die Gelegenheit, alles rauszuhauen, um einen oder vielleicht zwei Siege einzufahren. Dieser Herausforderung werden wir uns stellen.

Sportdirektor Bruno Hübner: Das war eine völlig unnötige Niederlage. Bis zum Ausgleich war auch die Partie ausgeglichen. Vorher müssen wir aber 2:0 führen. Wir kriegen aus dem Nichts das 1:1, das ist ärgerlich. Einen Punkt hätten wir zumindest mitnehmen müssen. Wir waren nicht konzentriert genug, es über die Zeit zu bringen. Beide Gegentore wären besser zu gewesen. Jetzt müssen wir nach vorne schauen. Gladbach ist ein guter Gegner, sie haben das Achtelfinale der Champions League erreicht. Dennoch müssen wir zu Hause gewinnen.

Wir sind enttäuscht, das ist bitter. Am Dienstag haben wir die nächste Chance auf drei Punkte.

Djibril Sow

Martin Hinteregger: Ich bin richtig sauer. Wir schenken Wolfsburg zwei Tore, bei denen wir uns nicht gut angestellt haben. Das tut weh. Wir haben in der Box richtig gut verteidigt, haben sie gut angelaufen, aber zwei unnötige Fehler gemacht. Der Elfmeter und der einfach durchgesteckte Ball vor dem 2:1 – das darf nicht passieren. Das war so ein Spiel, in dem wir mit 1:0 vom Platz gehen können. Der Elfmeter ist berechtigt. Wenn er mich nicht schubst, komme ich zum Kopfball. Trappo hatte einen sehr guten Tag.

Djibril Sow: Es fühlt sich sehr schlecht an im Moment. Wir machen das 1:0 gegen einen starken Gegner. Dann denkst du: Jetzt gut verteidigen und drei Punkte mit nach Hause nehmen. Dann kommt ein unglücklicher Elfmeter. Wolfsburg ist danach im Aufschwung, dann ist es schwer für uns. Wir wollten unbedingt gewinnen, weil wir oft nah dran waren in letzter Zeit. Wir sind enttäuscht, das ist bitter. Am Dienstag haben wir die nächste Chance auf drei Punkte. Gladbach wird es uns sehr schwer machen. Wir müssen die Fehler, die wir heute gemacht haben, abstellen.

Wir müssen jetzt weitermachen. Nicht alles, was wir machen, ist schlecht.

Bas Dost

Erik Durm: Wir sind sehr enttäuscht, wir wollten endlich wieder gewinnen. Die ersten 20 Minuten nach der Pause haben wir Dampf gemacht und verdient geführt. Dann kriegen wir einen Elfmeter, bei dem ich Stefan keinen Vorwurf mache. Jetzt müssen wir die Köpfe hochnehmen, am Dienstag wieder alles auf den Platz bringen und eine Reaktion zeigen. Wir waren zuletzt gegen Spitzenmannschaften immer auf Augenhöhe. Es ist weiter schwer, gegen uns zu gewinnen.

Bas Dost: Wir haben es nach der Pause sehr gut gemacht. Filip hat die riesen Chance auf das 1:0, die Führung durch den Elfmeter ist in dem Moment verdient. Danach hatten wir zu leichte Ballverluste. Wir müssen das 1:0 nach Hause bringen. Danach muss ich vorne Ball besser festmachen, das hätten wir vernünftig ausspielen müssen. Wolfsburg hat zu schnell den Ball und dann Chancen bekommen. Wout hat das beim 2:1 überragend gemacht, ein super Junge. In Wolfsburg kann man verlieren, aber jetzt tut das weh. Wir müssen jetzt weitermachen. Nicht alles, was wir machen, ist schlecht.