23.01.2019
Interview

„Wissen um unsere Stärken“ – David Abraham im Gespräch

Training, Duschen, Interview. Der Kapitän geht auch am Mittwoch voran, spricht über den geglückten Auftakt, Verbesserungspotenzial und die bevorstehenden Mammutwochen.

David, wie ist nach dem Auftaktsieg die Stimmung in der Mannschaft?
Die Stimmung ist gut. Wir sind natürlich sehr glücklich, dass wir gut in das neue Jahr gestartet sind. Trotzdem haben wir im Spiel nicht das Niveau nachgewiesen, das uns in der Hinrunde ausgezeichnet hat. In Bremen möchten wir den nächsten Sieg einfahren und zudem zeigen, dass wir besser als zuletzt spielen und an das Vorjahr anknüpfen können.

Inwiefern spricht das für eure Truppe, dass ihr euch nicht mit dem Sieg zufrieden gebt, sondern nach höheren Ansprüchen strebt?
Wir können mit den drei Punkten an sich zufrieden sein. Nichtsdestotrotz haben wir die darauffolgende Woche dazu genutzt zu reflektieren, was gut und weniger gut gelaufen ist und letztere Dinge entsprechend zu korrigieren. Uns ist bewusst, dass wir unser Leistungsvermögen noch nicht ausgereizt haben, daran möchten wir ansetzen.

Was empfindest du beim Abgang deines Abwehrkollegen Carlos Salcedo?
Die Entscheidung war sicher für uns alle überraschend. Auf der anderen Seite bin ich schon lange genug im Fußball dabei, um zu wissen, dass es oft sehr schnell gehen kann, dass Spieler kommen und gehen. Wir hatten eineinhalb wunderschöne Jahre zusammen. Die Entscheidung lag bei ihm. Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg alles Gute, dass er bei seiner neuen Station glücklich wird und wie mit der Eintracht Erfolge feiern kann.

Kommen wir zum kommenden Spieltag. Was zeichnet Werder Bremen in deinen Augen aus?
Uns erwartet auswärts sicher eine schwere Aufgabe, wie es in der Vergangenheit in Bremen immer der Fall gewesen ist. Deshalb wissen wir, worauf es ankommen wird. Uns erwartet ein aktiver und aggressiver Gegner, der die Zweikämpfe sucht und uns fordern wird. Die Messlatte liegt hoch, wir müssen über 90 Minuten konzentriert arbeiten. Aber wir verfügen genauso über Tugenden und sind mit unseren drei Maschinen vorne immer für ein Tor gut. Es wird darauf ankommen, hinten sicher zu stehen und die Jungs vorne so in Szene zu setzen, dass sie Spaß haben und uns zu den nächsten Punkten schießen.

Wie schätzt du Winterzugang Sebastian Rode ein?
Es ist für uns sehr erfreulich, einen Spieler wie Seppl mit seiner Ausstrahlung und seinen Charaktereigenschaften in unseren Reihen zu wissen. Es ist ein Vorteil, dass wir schon im Trainingslager Zeit hatten, uns näher kennenzulernen. Er ist ein angenehmer, ruhiger und respektvoller Zeitgenosse, der unserem Spiel gut zu Gesicht steht, wie er schon gegen Freiburg bewiesen hat. Dadurch, dass er das Umfeld bereits kennt, hat sich Seppl nahtlos integrieren können.

Nach Bremen warten Dortmund, Leipzig, Mönchengladbach und Donetsk. Was überwiegt vor diesen schwierigen Wochen: Vorfreude oder Respekt?
Wir denken weiterhin von Spiel zu Spiel, aber natürlich herrscht bei uns eine große Vorfreude. Das sind genau die Spiele, für die wir Fußballer geworden sind. Wir haben Blut geleckt und wollen es jetzt wissen. Es wird darauf ankommen, unser höchstes Niveau konstant bestätigen zu können. Uns ist die Schwere der Aufgaben bewusst, umgekehrt müssen wir uns aber auch nicht verstecken und wissen um unsere Stärken.