20.04.2020
Training

Zielsicher

Die Umstände sind unverändert, der Trainingseifer ungemindert. In Kleinstgruppen stehen Abschlüsse hoch im Kurs, was einen Spieler ganz besonders freut.

Seit André Silva am Samstag aus dem Einzeltraining zurückgekehrt ist, kennt seine Motivation keine Grenzen, wie allein der Wochenstart erahnen lässt. Im Anschluss an die Montagseinheit legte der 24-Jährige im Überschwang noch eine Extraschicht ein und befeuerte wie am Fließband das Gehäuse. Nachdem der Portugiese in der vergangenen Woche ein noch etwas individuelleres Programm absolviert hatte, scheint er nun wieder bei 100 Prozent angekommen zu sein. Dass die aktuellen Umstände einem Stürmer in gewisser Weise sogar entgegenkommen, bestätigt Silva selbst: „Wir legen im Training deutlich mehr Wert auf Torschüsse und Abschlüsse, das freut mich persönlich sehr.“Trotzdem ist die aktuelle Situation immer noch weit von der Normalität entfernt. Im Rahmen der von der DFL Deutsche Fußball Liga und den politischen Institutionen vorgegebenen Auflagen bereitet sich die Eintracht weiterhin in Zweiergruppen auf die noch nicht terminierte Fortsetzung der Saison vor. Das bedeutet auch: Jeden Morgen Fieber messen und etwaige Symptome melden. Aktuell läuft alles nach Plan, die Spieler sind sowohl gesund als auch verletzungsfrei. „Es ist schon komisch, aber wir müssen uns dieser denkwürdigen Situation bestmöglich anpassen“, sagte Silva in der anschließenden Presserunde. „Sowohl im echten Leben, als auch im Fußball machen uns Krisen noch stärker. Wir müssen immer versuchen, die positiven Aspekte zu sehen.“

„Wir versuchen, topfit zu bleiben“

Für die Profis begann der Trainingsmontag mit Mobilisations- und Stabilisationsübungen in der Mixed Zone, ehe es raus auf den Platz ging. Nach ein paar Sprints und Aufwärmübungen standen vor allem Pässe, Flanken und Torschüsse auf dem Programm. Zum Abschluss absolvierten die Spieler noch einige Läufe. „Wir versuchen, topfit zu bleiben“, bekundete Mijat Gacinovic anschließend bei EintrachtTV. Auch Silva versucht, seine Zeit bestmöglich zu nutzen: „Zum Glück habe ich die Möglichkeit, hier im Stadion zu trainieren und mich fitzuhalten. Zu Hause verbringe ich viel Zeit an der PlayStation, gucke Serien und lerne Deutsch.“Obwohl seine Topform von der Zwangspause unterbrochen wurde, ist sich der Angreifer der wesentlichen Dinge bewusst: „Zu dieser Form kann ich immer wieder zurückfinden. Aber das Wichtigste ist momentan die Gesundheit aller Menschen. Wenn wir das Virus in den Griff bekommen haben, dann können wir über mich und meine Situation sprechen.“ Momentan haben die Adler die Saisonfortsetzung fest im Blick und wissen, was eine solche vielen Fans bedeutet. Um in diesen schwierigen Zeiten für etwas Ablenkung sorgen zu können, hält sich die Eintracht ein klares Ziel vor Adleraugen. „Fußball ist nicht das Wichtigste. Aber jeder Fan vermisst die Leidenschaft, die den Sport auszeichnet. Es wird hart, ohne Zuschauer zu spielen. Aber wir Spieler werden versuchen, ihnen trotzdem so viele Emotionen wie möglich zu bieten.“