19.05.2021
Bundesliga

Zugabe

Zum Abschluss der Saison empfängt die Eintracht am Samstag den SC Freiburg. Die Hessen können ihre Heimbilanz ausbauen, auch die Gäste haben ein Ziel vor Augen.

Die Enttäuschung nach der 3:4-Niederlage auf Schalke war bei allen Beteiligten groß. „Wir haben in den vergangenen Wochen nicht mehr unsere Hausaufgaben gemacht, was uns zuvor noch ausgezeichnet hatte“, resümierte Timothy Chandler nach dem Abpfiff am vergangenen Spieltag. Trotzdem richtet sich der Fokus auf das letzte Saisonspiel 2020/21, in dem die Eintracht ihre Heimstärke ein letztes Mal auf den Platz bringen möchte. „Wir werden alles versuchen, dass wir die Spielzeit mit einem Heimsieg beenden. Erst in der Sommerpause werden wir realisieren, was wir erreicht haben, weil heute die Enttäuschung überwiegt“, so Djibril Sow in Gelsenkirchen. Die Eintracht verlor keines ihrer 16 Heimspiele (neun Siege, sieben Remis) und könnte mit einem Punktgewinn am Samstagnachmittag zum dritten Mal in der Vereinsgeschichte eine Bundesligasaison ohne Heimniederlage beenden. Zuvor war Frankfurt dies 1971/72 und 1973/74 gelungen.

Während die Adler die aktuelle Spielzeit definitiv als Tabellenfünfter abschließen werden, hat der Sport-Club Freiburg am 34. Spieltag noch eine Außenseiterchance auf Platz sieben und die damit verbundene Teilnahme an den Play-offs für die in der kommenden Spielzeit erstmals ausgetragene UEFA Europa Conference League. Dafür müssten die Breisgauer (45 Punkte) auf der Zielgeraden noch Union Berlin (47), Borussia Mönchengladbach (46) sowie den VfB Stuttgart (45) überholen und neben einem eigenen Erfolg auf Patzer der Konkurrenz hoffen. Die Eintracht hingegen könnte mit einem Sieg gegen den SC erstmals in der Vereinsgeschichte seit Einführung der Dreipunkteregel die 60-Zähler-Marke knacken. Zudem sind die Hessen in diesem Jahr treffsicher wie lange nicht: Mehr als 66 Saisontore, die die SGE aktuell auf dem Konto hat, erzielten die Adler letztmals 1991/92. Damals waren es am Ende 76 Treffer.

Silvas Spitzenwerte

André Silva möchte mit Toren zu einem versöhnlichen Saisonabschluss beitragen.

Einen großen Anteil an der erfolgreichen Torausbeute hat André Silva. Mit seinem Doppelpack gegen den FC Schalke 04 und insgesamt 27 Saisontreffern hat der Portugiese nicht nur einen neuen Vereinsrekord aufgestellt, sondern ist ligaweit hinter Robert Lewandowski auch der zweitbeste Torjäger. „Ich freue mich sehr für André, dass er meinen 44 Jahre alten Rekord gebrochen hat. Das ist eine unglaubliche Leistung und zeigt seine außergewöhnlichen Fähigkeiten“, lobt Bernd Hölzenbein. Der ehemalige Offensivspieler erzielte in der Saison 1976/77 26 Treffer und hielt damit bis zum vergangenen Spieltag den Vereinsrekord. Der heute 75-Jährige richtet lobende Worte an Silva: „Er drückt dieser Saison absolut seinen Stempel auf. Herzlichen Glückwunsch dazu.“ Der Thronfolger zeigt sich wiederum drei Tage später noch hin- und hergerissen: „Es ist unglaublich, eine Marke wie diese erreicht zu haben. Im Moment der Niederlage hat sich das aber eher unwichtig angefühlt. Nichtsdestotrotz erfüllt mich der Rekord natürlich mit Stolz“, erkärte er nach dem Mannschaftstraining am Dienstag.

Mit seinen beiden Buden vom vergangenen Wochenende kommt der Portugiese bereits auf sieben Mehrfachpacks in dieser Saison – nur Haaland und Lewandowski (je zehn) trafen häufiger mindestens doppelt. Die Stärken des Adlerträgers sind dabei gut verteilt. Sowohl per Elfmeter als auch beim Kopfball ist der 25-Jährige brandgefährlich. In dieser Saison verwandelte Silva sechs von sechs Strafstößen, neun Kopfballtreffer sind sogar ligaweit der absolute Spitzenwert. Auch zeitlich lässt sich der Nationalspieler kaum festlegen. In der ersten Halbzeit traf der Stürmer bislang 14 Mal, 13 Einschüsse verzeichnete er im zweiten Durchgang. Am letzten Spieltag kann der Portugiese dabei nicht nur seinen aufgestellten Vereinsrekord weiter ausbauen, sondern auch seine persönliche Bilanz gegen den SC Freiburg aufwerten. Gegen die Breisgauer traf Silva bislang ein Mal, ebenso wie gegen Bayer 04 Leverkusen. Von den aktuellen Bundesligisten blieb der Knipser lediglich gegen den FC Bayern München und Leipzig torlos.

Noch 90 Minuten

Gegen Schalke musste Djibril Sow aufgrund von Sprunggelenksproblemen ausgewechselt werden.

Die letzte Partie der Saison 2020/21 ist zugleich das letzte Spiel von Sportvorstand Fredi Bobic, Sportdirektor Bruno Hübner und Cheftrainer Adi Hütter bei der Eintracht. Für das Duell mit dem SC Freiburg kann Hütter nahezu aus dem Vollen schöpfen: Jabez Makanda (Mittelfußbruch) fällt weiterhin aus. Abgesehen vom Youngster sind alle Adlerträger fit. Ein Fragezeichen steht noch hinter Djibril Sow, der wegen Sprunggelenksproblemen am Dienstag ebenso individuell trainierte wie Sebastian Rode und Djibril Sow.

Über die nationalen Pflichten hinaus bietet die finale Saisonpartie für einige Nationalspieler die Chance, sich vor der am 11. Juni beginnenden Europameisterschaft noch einmal zu präsentieren. Für alle Akteure, die nicht für die Nationalmannschaft zum Einsatz kommen, geht es nach dem Spiel am Samstag in die Sommerpause. Bevor allerdings eine kurzweilige Spielzeit zu Ende geht, liegt der volle Fokus auf dem Abschlussspiel. Schließlich möchten sich die Sportsmänner vom Main mit einer ansprechenden Leistung und einem Erfolgserlebnis in die Sommerpause verabschieden.

Zum Spiel

Anstoß: Samstag, 22. Mai, 15.30 Uhr, 34. Spieltag, Bundesliga, 2020/21.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM sendet ab 15.20 Uhr live. Als Co-Kommentatorin zu Gast ist Eintracht-Stürmerin und Nationalspielerin Laura Freigang.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga 9 HD überträgt ab 15.15 Uhr live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Donnerstag, 13 Uhr, mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTVFacebook und mainaqila – präsentiert von Krombacher.