16.01.2021
Historie

19 Weggefährten aus über 12 Jahren und 3 Vereinen

Den Großteil seines Lebens in Europa verbrachte David Abraham in Frankfurt, Hoffenheim und Basel. Ehemalige Begleiter erinnern sich – von manchen kann er sich am Sonntag persönlich verabschieden.

Los geht die Reise 2008 beim FC Basel. In der Schweiz sammelt David Abraham nicht nur drei Meisterschaften und zwei Pokale, sondern nicht zuletzt viele Sympathiepunkte...

Benjamin Huggel: Ich kann mich noch gut erinnern, als du als junger Kerl mit deinen langen Haaren zu uns gestoßen bist. Du warst immer ein bisschen hitzköpfig, manchmal sogar im Training gefährlich (lacht). Woran ich mich sehr gut erinnere, ist dein herrliches Fallrückziehertor gegen den FC Zürich. Ich wünsche dir alles Gute für deine Karriere nach der Karriere und dass du etwas findest, das dir Spaß macht. Grüße an deine Familie und alles Gute nach Frankfurt.

Yann Sommer: Hola, amigo argentino! Es war mir eine Ehre, dich als Innenverteidiger vor mir gehabt zu haben und ich habe dank dir auch ein bisschen Spanisch gelernt. Ich wünsche dir und deiner Familie einfach eine tolle Zukunft und hoffe, das wir immer mal wieder schreiben und telefonieren, damit wir wissen, wie es dem anderen geht. Ich wünsche dir alles Gute und viel Gesundheit!

Valentin Stocker: Lieber David, ich wünsche dir im Namen des FC Basel alles Gute für deine Rückreise nach Hause. Wir erinnern uns noch alle, als du als junger Mann nach Basel kamst: Du hast kein Deutsch gesprochen, warst jedes Training wütend, wir hatten alle Angst vor dir (lacht). Ich glaube, du hast dich ein bisschen beruhigt, hast ein Kind bekommen und freust dich auf deine Familie. Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

Granit Xhaka: Ich hoffe, bei dir ist alles gut. Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute und vor allem Gesundheit. Du warst und  bist ein unglaublicher Typ und besitzt eine top Persönlichkeit. Ich werde nie unsere gemeinsame Zeit beim FC Basel vergessen: Zweieinhalb Jahre die Erfolge bei jedem Spiel, bei jedem Training. Du warst damals schon eine große Persönlichkeit und wirst es immer bleiben. Bis bald.

Heiko Vogel (Trainer): Deine Reise durch Europas Stadien geht zu Ende. Du kannst stolz auf das Erreichte sein, ein neues Kapitel beginnt. Ich kann nur Danke sagen für eine wunderbare Zeit beim FC Basel. Wir habe Manchester geschlagen, sind ins Achtelfinale der Champions League eingezogen, haben die Bayern geschlagen, sind Meister geworden und haben Pokalsiege gefeiert. Es war mir eine große Ehre, mit dir zusammenzuarbeiten. Bleib so wie du bist, du bist ein wunderbarer Fußballer, aber als Mensch unübertroffen. Vielen Dank für alles.

Barbara Bigler (Direktorin Spielbetrieb): Ich bin sehr stolz, dass ich dich als wunderbaren Menschen und Fußballer kennenlernen durfte.

Du bist ein wunderbarer Fußballer, aber als Mensch unübertroffen.

Heiko Vogel

Gustav Nussbaumer (Teammanager): Ich kann es kaum glauben, dass zwölf Jahre europäischer Fußball auf hohem Niveau nun vorbei sind. Deine Entscheidung ist zu respektieren, für die Frankfurter wahrscheinlich noch schwerer als für mich. Du hast eigentlich für drei Vereine gespielt – mit einem kurzen Abstecher nach Getafe: Beim FC Basel vier Jahre, in Hoffenheim etwas kürzer und die längste Zeit in Frankfurt. Drei Vereine in zwölf Jahren zeigen, dass du immer vereinstreu warst. Du hast für deine Fans und Klubs immer alles gegeben. Die Zeit in Basel war eine reine Erfolgsgeschichte: Vier Jahre, drei Meisterschaften, zwei Pokalsiege, viele internationale Spiele. Für mich fast noch wichtiger ist, dass dahinter ein Mensch steht. Du hast dich zwar entwickelt, aber du bist dir immer treu geblieben: Bescheiden, dankbar und herzlich. Ich habe mich besonders gefreut, als wir uns letztes Jahr in der Europa League gesehen haben und du mir dein Trikot geschenkt hast. Das hat natürlich einen Ehrenplatz!

Nach einem halbjährigen Intermezzo beim FC Getafe schlägt Abraham im Januar 2013 bei der TSG Hoffenheim auf und schnuppert erstmals Bundesligaluft...

Pirmin Schwegler: Es gibt eigentlich nur eines zu sagen: Herzlichen Glückwunsch für deine Karriere bei Eintracht Frankfurt, aber natürlich auch bei deinen vorherigen Stationen. Ich hatte das Vergnügen, mit dir in Hoffenheim zusammenzuspielen. Lustigerweise hat der eine oder andere aus Frankfurt damals bei mir nachgefragt, ob es sich lohnen würde, den David zu holen. Ich konnte natürlich nur Gutes über dich berichten. Du bist ein toller Junge und ein wahnsinnig netter Kerl neben dem Platz. Auf dem Platz gab es auch andere Szenen, aber das hat dich ebenso stark gemacht. Ich habe deinen Weg bei der Eintracht immer verfolgt, größten Respekt dafür. Als mein Nachfolger als SGE-Kapitän ist das natürlich ein toller Weg, den du eingeschlagen und dir verdient hast. Ich weiß, dass du ein großer Familienmensch bist und schöne Jahre vor dir haben wirst. Bleibe gesund und so wie du bist. Du bist einer der nettesten Menschen, die ich im Fußball kennenlernen durfte. Ich hoffe, wir sehen uns bald vielleicht auch mal in Argentinien.

2015 dann der Schritt an den Main, jährlich jagt ein Nervenkitzel den nächsten: Relegation 2016, DFB-Pokalfinale 2017, DFB-Pokalsieg 2018, Halbfinale in der UEFA Europa League 2019...

Marco Fabián: Ich möchte dir aus der Ferne sagen, dass ich dir diese Grüße mit all meiner Bewunderung sende. Für das große Erbe, welches du bei der Eintracht hinterlassen wirst. Ich werde dich immer in meinem Herzen behalten. Ich liebe dich und schicke dir eine große Umarmung! Wir sehen uns in Chabás, um dort zusammenzuspielen.

Gelson Fernandes: Ich liebe dich sehr und es war mir eine Ehre, mit dir zusammengespielt und diese vielen schönen Momente erlebt zu haben. Genieße jetzt das Leben! Genieße deinen Sohn, der es verdient. Genieße die Momente, die du jetzt hast. Ich wünsche dir eine gute Zeit mit deiner Familie, um eine gute Carnitas zu essen.

Mijat Gacinovic: Ich finde es schade, dass du die SGE verlässt, weil ich weiß, dass du noch ein paar Jahre auf Topniveau spielen könntest. Aber ich verstehe deine Entscheidung, die richtig ist, weil du endlich jeden Tag mit deinem Sohn genießen kannst. Ich möchte dir Danke sagen für alles, was du für mich getan hast. Ich bin stolz, dass wir fünf Jahre zusammengespielt haben und du mein Kapitän warst. Es wird sehr schwer, dich zu ersetzen. Nicht nur, weil du ein top Spieler, sondern auch ein super Mensch und sehr wichtig in der Kabine bist. Liebe Grüße an deine Familie. Wir werden dich vermissen.

Lukas Hradecky: Leider ist der traurige Zeitpunkt gekommen, dass du die Bundesliga verlässt. Du warst der Erste, den ich damals bei Eintracht Frankfurt getroffen habe. Ich habe direkt gewusst, dass das mit einem solch tollen Mitspieler in der Kabine eine gute Geschichte wird. Du warst auch neben dem Platz ein super loyaler, charmanter Gentleman. Natürlich haben wir zusammen den Pokal gewonnen, aber mein Lieblingsmoment mit dir war während der Relegation in Nürnberg. Du wolltest vor einem Abstoß nicht, dass ich den Ball schieße, sondern ein bisschen Zeit gewinnen. Die Gelbe Karte war die Folge, du bist aus dem Strafraum gerannt und ich habe mir ebenfalls eine abgeholt. Diese Geschichte wird mich immer an dich erinnern. Ich wünsche dir einfach alles, alles Gute!

Du warst auch neben dem Platz ein super loyaler, charmanter Gentleman.

Lukas Hradecky

Lucas Torró: Eines der besten Dinge die mir im Fußball passiert sind, war, Leute wie dich kennenzulernen. Ich habe viel von dir gelernt und du hast mir in Frankfurt so viel geholfen. Ich hoffe, du genießt deinen neuen Lebensabschnitt und ich wünsche dir immer nur das Beste. Ich liebe dich sehr, Bruder.

Carlos Zambrano: Ich bin sehr froh, dass ich bei Eintracht Frankfurt mit dir in einer Mannschaft gespielt habe. Schade, dass sich die Menschen in Frankfurt von dir verabschieden müssen. Aber ich bin sehr, sehr dankbar für die Jahre an deiner Seite.

Niko Kovac (Trainer): Mein Capitano, mein Anführer! Wir hatten viele Erfolge, aber über allem steht der Pokalsieg. Du warst meine rechte Hand, du hast die Mannschaft geführt. Du bist ein toller Junge, Mensch, Familienvater und Spieler. 

Robert Kovac (Co-Trainer): Du warst auf und neben dem Platz immer ein Vorbild.

In fünfeinhalb Jahren bei Eintracht Frankfurt hat Abraham viele Kollegen kommen und gehen sehen. Von einigen kann er sich am Sonntag nach dem Heimspiel gegen den FC Schalke 04 persönlich verabschieden...

Omar Mascarell: Ich möchte dir danken für alles, was du all die Jahre für Eintracht Frankfurt und für mich getan hast. Du bist ein Phänomen!

Bastian Oczipka: Am Wochenende ist es so weit, dein letztes Spiel für die Eintracht. Ich wollte dir auf diesem Wege noch einmal sagen, dass es mir eine Ehre war, gemeinsam für Eintracht Frankfurt zu spielen. Wir haben zusammen viele Höhen und Tiefen erlebt. Ich kann mich persönlich noch an das Pokalfinale gegen Dortmund erinnern. Ein Jahr nach meinem Wechsel habt ihr dann doch den Pokal gewonnen. Das war natürlich für mich persönlich sehr bitter, aber ich habe mich für dich und das ganze Team sehr gefreut. Du warst auf dem Platz immer sehr hart, aber dafür außerhalb des Platzes umso herzlicher. Ich wünsche dir in Argentinien mit deiner Familie und deinem Sohn alles Gute.

Goncalo Paciencia: Es fällt mir leicht, etwas über dich zu sagen: Wir sind gute Freunde, du hast mir in den vergangenen Jahren sehr viel geholfen. Der Fußball wird dich vermissen – jeder wird dich vermissen. Wir spielen zwar in zwei verschiedenen Teams, aber ich weiß, dass du jetzt noch näher bei mir bist. Ich will nicht über Fußball reden, denn jeder weiß, wer du bist und was du erreicht hast. Auch wenn du in ein paar Tagen kein Profifußballer mehr bist, kannst du stolz auf dich als Person sein. Jeder mag und redet gerne über dich – das ist, was zählt. Es war mir ein großes Vergnügen, mit dir auf dem Platz zu stehen. Doch es wird mir ein noch größeres Vergnügen sein, dich in Argentinien zu besuchen, zusammen zu grillen und ein paar Bier zu trinken.

Ein Wiedersehen zum Hinrundenabschluss mit dem SC Freiburg und Christian Streich kommt nächste Woche zwar nicht zustande. Dennoch hat auch der Chefcoach der Breisgauer warme Worte für den langjährigen Kontrahenten gefunden...

Christian Streich: Ich kenne dich schon viel länger als du mich. Denn du hast schon in unseren Büchern gestanden, bevor du zum FC Basel gewechselt bist. Wir hatten dich beobachtet, leider haben wir dich nicht bekommen. Es hat mich gefreut, dass du in der Bundesliga warst und wir gegeneinander kämpfen konnten. Die eine Geschichte haben wir ganz gut bewältigt und ich bin froh, dass es so gut ausgegangen ist. Hasta luego!