24.02.2021
Bundesliga

Am Ball bleiben

Zum Auftakt des 23. Spieltags reist die Eintracht nach Bremen. Es ist das dritte Frankfurter Freitagabendspiel 2020/21. Die Zahlen deuten auf ein dominantes Duell hin.

„Jetzt sind wir die Gejagten“, hielt Sportvorstand Fredi Bobic nach dem 2:1-Erfolg gegen den FC Bayern fest. Es war der fünfte Sieg in Serie und der neunte Dreier aus den vergangenen zehn Partien – unter dem Strich steht nach 22 Spieltagen Rang vier in der Tabelle, der Vorsprung auf den Fünftplatzierten Bayer 04 Leverkusen wuchs damit auf fünf Zähler. „Die Tabellensituation ist verlockend. Es ist aber noch ein langer Weg“, schärft Bobic weiter die Sinne. Cheftrainer Adi Hütter zeigte sich ob des jüngsten Erfolges mehr als zufrieden: „Der Sieg ist sehr hoch einzuschätzen, es sind Bonuspunkte. Wir haben in den vergangenen elf Partien 29 von 33 Punkten geholt. Ich hoffe, dass wir weiterhin in diesem Flow bleiben. Der Sieg gibt Kraft, Power und Selbstvertrauen.“

Martin Hintereggers Botschaft ist eindeutig: Jeder ist wichtig.

Dass die Eintracht ihren Höhenflug auch am Samstag gegen die Bayern fortsetzen konnte, obwohl mit Djibril Sow, Erik Durm und André Silva drei Leistungsträger der vergangenen Monate gelbgesperrt oder angeschlagen nicht zur Verfügung standen, spricht für das kongenial funktionierende Gesamtgefüge. „Wir sind eine gute Mannschaft vom ersten bis zum 25. Mann“, weiß auch Martin Hinteregger. Durm und Silva sind seit Anfang der Woche zurück im Mannschaftstraining, Sow kehrt nach abgesessener Sperre zurück. Auf die Dienste von Evan Ndicka werden die Hessen am Freitagabend jedoch verzichten müssen, nachdem der Franzose gegen die Münchner seine fünfte Gelbe Karte sah.

Auswärts noch aktiver

Zum Sieg gegen den Rekordmeister benötigte es am zurückliegenden Wochenende nicht nur eine mutige Offensivleistung vor der Pause, sondern auch ein kämpferisches wie leidenschaftliches Auftreten in der zweiten Hälfte. Während die Eintracht den Tabellenführer zu Beginn beeindruckte und mit einer 2:0-Führung in die Pause ging, galten die zweiten 45 Minuten gegen einen erstarkten Kontrahenten vorwiegend der Defensivarbeit. „Für mich war die zweite Halbzeit besser, weil ich mich richtig reinhauen konnte. Vor der Pause konnte ich genießen, wie die Jungs vorne gezockt haben. Wir haben uns den Sieg vor der Pause mit guten Kombinationen erspielt und danach erkämpft“, resümierte Martin Hinteregger nach dem Abpfiff.

Punkteteilung trotz totaler Dominanz im Hinspiel.

Nach dem Erfolg im selbsterklärten Bonusspiel gegen den FC Bayern schlüpfen die Hessen vor der Partie am Freitagabend in Bremen zurück in die Favoritenrolle. Kevin Trapp erwartet ein vergleichbares Geduldsspiel wie zuletzt gegen den 1. FC Köln: „Ähnlich wie Köln ist Bremen eine Mannschaft, die sehr gut verteidigt und tief steht. Wir benötigen wahrscheinlich wieder viel Geduld und müssen uns die Räume erarbeiten.“ Bereits beim Aufeinandertreffen in der Hinrunde dominierte die Eintracht die Partie, stellte mit 72,1 Prozent Ballbesitz den eigenen Höchstwert der aktuellen Spielzeit auf und kam am Ende trotzdem nicht über ein 1:1 hinaus. Es war das erste von fünf aufeinanderfolgenden Unentschieden in der Liga.

Die Vorzeichen vor der Partie am Freitag sind indessen andere: Die Hanseaten holten aus den jüngsten drei Partien zwei Zähler und möchten wieder dreifach punkten, die Hessen wiederum ihre Serie weiter ausbauen. In der aktuellen Saison läuft es für die Mannschaft von Adi Hütter sowohl im eigenen Stadion als auch in der Fremde, 23 plus 19 Punkte bei je elf Begegnungen halten sich etwa die Waage. Zumal die Adler zu einem von sechs Klubs zählen, die auswärts mit 53,7 Prozent mehr Ballbesitz aufweisen als zu Hause (51,8 Prozent). Auswärts erzielte die SGE bislang gar mehr Tore (24) als im Deutsche Bank Park (21), kassierte allerdings auch mehr Gegentreffer (18 und 12). Bemerkenswert auch, dass nur zwei Partien auf fremdem Terrain verloren gingen, wohlgemerkt die einzigen in dieser Spielzeit. „Nur zwei Mal verloren zu haben, ist eine Topleistung“, hält Hütter fest. Die Bremer auf der anderen Seite konnten sowohl in der vergangenen als auch in der aktuellen Saison keines ihrer Spiele gegen Top-Vier-Teams für sich entscheiden.

Klappe, die dritte

Stefan Ilsanker schnürte beim bislang letzten Gastspiel an der Weser einen Doppelpack zum 3:0.

Ein Gastspiel in der Bundesliga verloren die Adler letztmals am 11. Dezember – damals musste sich die Eintracht an einem Freitagabend mit 1:2 beim VfL Wolfsburg geschlagen geben. Apropos Freitagabend: In der aktuellen Spielzeit eröffnete die SGE zwei Mal den Spieltag, neben dem 1:2 in Wolfsburg gab es am zweiten Spieltag einen 3:1-Erfolg bei Hertha BSC. Gegen den SV Werder Bremen spielten die Hessen in ihrer Vereinshistorie bereits zwölf Mal an einem Freitag um 20.30 Uhr, lediglich gegen Borussia Mönchengladbach trat Frankfurt häufiger zu dieser Zeit an: 13 Mal. Die Bilanz von vier Siegen, drei Remis und fünf Niederlagen spricht dabei leicht gegen die Eintracht, die mit einem Dreier in dieser Woche allerdings ausgleichen könnte. Die jüngsten drei Duelle mit den Norddeutschen an einem Freitagabend gingen nie verloren, das bislang letzte Aufeinandertreffen im November 2017 konnte die Eintracht mit 2:1 für sich entscheiden.

In der momentanen Phase nimmt das Selbstvertrauen der Adlerträger keinesfalls ab, sodass alle Beteiligten auch vor der nächsten Partie gegen Bremen dasselbe Ziel vor Augen haben. „Wir sind froh, dass die Serie weitergeht. Wir möchten weiter gewinnen“, sagt Sebastian Rode. Auch André Silva scharrt nach ausgeheiltem Hexenschuss bereits wieder mit den Hufen: „Wir möchten einmal mehr als starke Einheit auftreten, die uns in den bisherigen Spielen ausgezeichnet hat“, sagt der genesene Portugiese. Vor dem Hinrundenspiel waren Frankfurt und Bremen punktgleich, aktuell trennen beide Mannschaften 19 Zähler. Neue Ausgangslage, alte Ansage: Drei Punkte. Um nicht nur hinsichtlich Spielanteilen, sondern auch im übertragenenen Sinne am Ball zu bleiben.

Zum Spiel

Anstoß: Freitag, 26. Februar, 20.30 Uhr, 23. Spieltag, Bundesliga 2020/21.
Stadion: Wohninvest Weserstadion, Bremen.
rtipp: EintrachtFM sendet ab 20.20 Uhr live.
TV-Hinweis: DAZN überträgt ab 20.15 Uhr live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Mittwoch, 13 Uhr, mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.