Der Fußball- und der Wettergott verstanden sich am Dienstagvormittag anscheinend mehr als prächtig. Passend zur Grundsteinlegung des neuen ProfiCamps von Eintracht Frankfurt strahlten die Besucher bei hochsommerlichen Temperaturen mit der über dem Stadtwald stehenden Sonne um die Wette. Bei Speis‘ und Trank und warmen Worten wollte auf der seit April in Betrieb befindlichen Baustelle neben dem Nike-Gebäude niemand im Entferntesten fehlen.
Ob die Vereinsverantwortlichen um die Vorstandsmitglieder Fredi Bobic, Oliver Frankenbach und Axel Hellmann sowie Präsident Peter Fischer, Vertreter der Stadt Frankfurt wie Oberbürgermeister Peter Feldmann sowie die Dezernenten Markus Frank und Jan Schneider oder nicht zuletzt Axel Bienhaus, Geschäftsführer des Architekturbüros AS+P, und FAAG-Geschäftsführer Andreas Schröder. Passenderweise hatten von der auf der Rennbahn entstehenden nahegelegenen Akademie des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Direktor Oliver Bierhoff, Generalsekretär Dr. Friedrich Curtius und Schatzmeister Dr. Stephan Osnabrügge den Weg ans Stadiongelände gefunden. Auch Cheftrainer Adi Hütter, Kapitän David Abraham und Torwart Kevin Trapp gesellten sich unmittelbar vor dem Training dazu.
Ohne Infrastruktur begrenztes Wachstum
Vor der offiziellen Prozedur, in deren Zuge die Gründungsurkunde des eingetragenen Vereins und die Baupläne im hellgrauen Marmor verschwanden, richteten sich zunächst Hellmann und Feldmann an ihre Gäste.
Das Vorstandsmitglied der Eintracht Frankfurt Fußball AG betonte abermals die Unabdingbarkeit der Zentralisierung aller Bereiche, die sich aktuell noch auf fünf verschiedene Standorte verteilten und einen zusätzlichen Planungsaufwand wie Effizienzverlust verursachten. Entsprechend sprach Hellmann am Dienstag von einem „Quantensprung, weil zusätzliches Wachstum – und Eintracht Frankfurt befindet sich in einem starken Wachstumsprozess – nur mit der dazu passenden Infrastruktur möglich sein wird.“ In Zahlen ausgedrückt: Innerhalb der vergangenen sieben Jahre sind aus 50 Mitarbeitern 170 geworden, mittelfristig sind 60 weitere Arbeitskräfte einkalkuliert.
Gesellschaftspolitische Funktion
Die gesellschaftspolitische Funktion der Eintracht, derer der Profifußball als Zugpferd dient, ist sich auch Feldmann bewusst. Der Oberbürgermeister verwies darauf, dass die Entwicklung der vergangenen Jahre, von der gemeisterten Relegation über den Gewinn des DFB-Pokals bis hin zum erfolgreichen Abschneiden in der UEFA Europa League, „nichts mit Zufall, sondern großer Professionalität zu tun“ habe. In diesem Zusammenhang sei die Errichtung des ProfiCamps die einzig richtige Investition. „Eintracht Frankfurt hat europaweit Bewunderung erfahren. Das angstfreie Auftreten auf dem Platz spiegelt sich in derlei Maßnahmen wider.“
Verläuft alles nach Plan, ist die die neue Geschäftsstelle bis Ende 2020 bezugsfertig. Nichtsdestotrotz betonte Hellmann auch, dass Sorgfalt vor Schnelligkeit gehe, nicht umsonst seien alle Arbeiten sicher und unfallfrei verlaufen. Seit 10.25 Uhr ist mit dem Grund- der nächste Meilenstein gelegt. Die Zukunft nimmt Konturen an.