03.04.2020
Training

Ein Hauch von Normalität

Die Adler haben wieder Rasen unter den Füßen! Das erste Training nach der Quarantäne startet in gewohntem Umfeld, aber kleinen Gruppen.

Fast drei Wochen, nachdem die Lizenzspieler von Eintracht Frankfurt das Mannschaftstraining ausgesetzt hatten, um ihren Teil zur Eindämmung des SARS-CoV-2 beizutragen, fanden sich die Adlerträger am Freitag in der Commerzbank-Arena ein. Dehnen und Mobilisierung mit der Blackroll in der Mixed Zone, Athletik- und Passübungen auf dem Trainingsplatz, Laufeinheiten, Torschüsse – so weit, so gewohnt. Von Normalität konnte dennoch nur begrenzt die Rede sein. Den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga und politischen Institutionen entsprechend übten die Hessen in kleinen Gruppen, jeweils in Zweiergespannen, die jeweils in großen räumlichen und zeitlichen Abständen schwitzten. Zweikämpfe und Spielformen verboten sich von selbst. Semi-Individualtraining sozusagen.Bas Dost war’s einerlei. „Natürlich hatten wir ein Fahrrad zuhause, deshalb kamen wir schon auf unser Pensum. Aber das ist kein Vergleich dazu, mit der Mannschaft zu arbeiten und mit den Kollegen Spaß zu haben. Das tut richtig gut“, war der Sturmtank hinterher gleichermaßen gut aufgelegt wie seine Mitstreiter, zu denen auch die zuletzt Langzeitverletzten Gelson Fernandes, Marco Russ und Nils Stendera zählten.

„Betrifft nicht nur den Fußball“

Nachdem am 19. März der erste COVID-19-Fall im Frankfurter Lager aufgetreten war, hatte sich die komplette Mannschaft sowie der Staff in eine 14-tägige häusliche bis Anfang April andauernde Quarantäne begeben. „Immer nur zu Hause zu sitzen und wenig zu machen, ist nicht mein Ding. Ein paar Tage geht das, aber zwei Wochen können schon lange sein. Am Anfang ging es noch, wenn einem verschiedene Beschäftigungen einfallen. Aber nach sieben Tagen denkst du schon: was jetzt?“, berichtet Dost, der zugleich das große Ganze im Blick behält: „Das betrifft nicht nur uns Fußballer, sondern alle Arbeiter auf der ganzen Welt.“Deswegen bleibt er auch hinsichtlich offener Fragen wie der möglichen Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai oder des sprichwörtlichen Mannschaftstrainings ab dem 5. April verhältnismäßig entspannt: „Natürlich kannst du den ganzen Tag jammern und sagen, dass die Situation nicht schön ist. Aber alles wird wieder gut!“ Gemäß Oscar Wilde: Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.