Jan, ihr wart auch am Karfreitag fleißig. Was stand für die Torhüter auf dem Plan?
Ich hatte die Luxussituation, meine Torhüter für mich zu haben. Das ist für sie vielleicht nicht ganz so schön, weil sie erst im Gym arbeiten und dann am Berg ein paar Sprints absolvieren mussten. Anschließend haben wir im technischen Bereich gearbeitet, weil wir den ganzen Platz für uns hatten und in Ruhe arbeiten konnten. Wir müssen die Tage nutzen und für den Tag X vorbereitet sein, weshalb wir auch nicht vor Feiertagen haltmachen.
Wie zufrieden bist du mit den Leistungen der Jungs?
Es war zuletzt für niemanden einfach, ohne konkretes Ziel zu arbeiten. Um in Kleinstgruppen zu trainieren, bedarf es einer extrem hohen Eigenmotivation. Ich als Trainer nutze die Zeit, um wie während einer Art Vorbereitung ohne Rücksicht auf ein Spiel zu trainieren. Das heißt, es ist körperlich sehr fordernd für die Jungs, die super mitziehen. Davor ziehe ich den Hut. Ich bin dankbar, solche Charaktere im Team zu haben, die sich so darauf einlassen. Mir macht’s riesig Spaß und ich glaube, die Jungs bringt es voran.
Wie gelingt es dir, die Jungs in Anbetracht der spielfreien Zeit fit und bei Laune zu halten?
Sicherlich können wir den einen oder anderen Spaß mehr machen – das muss auch sein. Ich möchte auch ganz klar kommunizieren, dass wir eine super Gelegenheit haben, gerade körperlich einen Schritt voranzukommen. Es ist möglich, am nächsten Tag müde zu sein, wohingegen wir während den Englischen Wochen darauf Rücksicht nehmen mussten.
Bei welchem Fitnesslevel stehen deine Torhüter aktuell?
Die Leistungstests haben gezeigt, dass die Jungs auf einem guten Stand sind. Sicherlich alle drei unterschiedlich, aber insgesamt ist das Level wirklich gut. Ich habe nichts zu beanstanden.
Es ist herauszuhören, dass euer Engagement auch in dieser schwierigen Situation nichts zu wünschen übriglässt.
Absolut, alle haben eine hohe Eigenmotivation und top Einstellung zu der Gesamtsituation. Ich versuche, meinen Teil dazu beizutragen und sage ihnen immer: Ich biete ihnen ein Training an, um an Dingen zu arbeiten, die vielleicht noch nicht optimal sind, aber auch Fähigkeiten zu verbessern, die schon ausgeprägt sind. Dann liegt es ihnen, dies anzunehmen und jede Aktion zu 100 Prozent durchzuziehen. Die Entscheidung, ob sie sich verbessern möchten, liegt allein bei den Spielern. Das machen sie wirklich bravourös.
Inwieweit dosierst du das Programm für die Torhüter?
Indem ich stundenlang jedes Detail auswerte (lacht). Aber Spaß beiseite. Ich halte viel Rücksprache mit den Athletiktrainern. Darüber hinaus zeichnen wir alle im Training erfassten Daten auf. Außerdem ist es ein Vorteil für mich, alles sehr sukzessiv aufbauen zu können. Ich dokumentiere alle Einheiten, insbesondere die athletischen. Dadurch weiß ich beispielsweise, was die Jungs zu einem bestimmten Zeitpunkt geleistet oder wenn wir das Pensum drei Tage später nur leicht gesteigert haben. Vor allem konnte ich auf einem gewissen Grundniveau beginnen, um nicht zu überpacen. Insgesamt läuft alles nach Plan, den Jungs geht es gut. Wie ihr gesehen habt: sie lachen noch. Daher bin ich zufrieden.
Wie werdet ihr die kommenden Tage gestalten?
Jetzt haben erstmal alle Wochenende, das haben sie sich auch verdient. Sicherleich werden sie auch ein Heimprogramm erhalten. Heutzutage lässt sich ja auch für einen Trainer zu Hause verfolgen, dass gearbeitet wird (grinst). Grundsätzlich müssen wir abwarten, wie sich die Situation verändert. Groß vorausplanen können wir nicht, weil wir nicht wissen, ob wir in absehbarer Zeit wieder in größeren Gruppen trainieren dürfen oder nicht, ob es einen fixen Spieltermin gibt oder nicht. Wir tun gut daran, jeden Tag so gut wie möglich zu nutzen. Das machen wir. Mal sehen, was die Zukunft bringt.
Danke für das Gespräch, Jan! Alles Gute und frohe Ostern!
Das wünsche ich euch auch!
