20.03.2021
Bundesliga

Drei Tore in sechs Minuten! Eintracht distanziert Union

Silva (2., 41.), Kostic (39.) und Andrichs Eigentor (35.) bringen Frankfurt auf die Siegerstraße. Nach der Pause wird es ruhiger, Chandler trifft zum 5:2 (4:2)-Endstand (90. + 2).

Im Vergleich zum 1:1 in Leipzig nahm Cheftrainer Adi Hütter gezwungenermaßen zwei personelle Veränderungen vor. Für Tuta und Amin Younes, die gelbgesperrt fehlten, rückten Aymen Barkok und Luka Jovic in die Startelf. Damit einher ging ein Systemwechsel auf 3-4-1-2. Jovic nahm den Platz in der Doppelspitze neben André Silva ein und Barkok rotierte auf die rechte Außenbahn, wodurch Daichi Kamada ins offensive Mittelfeld zurückkehrte. Makoto Hasebe wiederum begann anstatt im defensiven Mittelfeld in der Innenverteidigung, während Stefan Ilsanker von der zentralen auf die rechte Abwehrseite rutschte.

Dass sich beide Mannschaften etwas vorgenommen hatten und und sich mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause verabschieden wollten, war von Beginn an zu sehen. Und wie: Es dauerte nicht mal eine Minute, da hatten die Gäste bereits die erste dicke Gelegenheit. Nach einer Ecke kam Robin Knoche im Strafraum frei zum Abschluss, Djibril Sow konnte in allerhöchster Not auf der Linie klären. Im Gegenzug zeigte sich auch die Eintracht erstmals gefährlich vor dem gegnerischen Tor, sofort mit Erfolg! Sow spielte einen feinen Ball in den Lauf von Filip Kostic, der das Auge für André Silva hatte und scharf in den Strafraum passte. Der Portugiese schob mit seinem 20. Saisontreffer zum 1:0 ein (2.). Nur wenige Minuten später kamen die Berliner in Person von Max Kruse zum Ausgleich, nachdem Makoto Hasebe zuvor im Zweikampf mit Julian Ryerson im Strafraum zu Boden gegangen war (7.). Der Treffer hielt der Überprüfung des Video Assistant Referee stand, Hasebe konnte nach einer Behandlungspause weitermachen.

Es ging hin und her in der ersten Halbzeit, beide Teams schenkten sich nichts und waren mit Tempo und hohem Pressing bei der Sache. Nachdem Jovic aus der Ferne abzog und knapp rechts am Tor vorbei zielte (16.), kam Joel Pohjanpalo nach einer erneut gefährlichen Ecke zum Kopfball, wieder rettete Sow auf der Linie (20.). Wenig später flankte Kostic in den Strafraum, Jovic versuchte es per Direktabnahme, traf die Kugel aber nicht richtig (26.). Die Gäste spielten in dieser Phase immer wieder ihre Standardstärke aus, so auch nach 30 Minuten, als Nico Schlotterbeck den Ball nach einem Freistoß knapp am rechten Pfosten vorbei köpfte.

Andrichs Eigentor öffnet die Schleusen

Dann kamen die sechs Minuten der Eintracht, eingeleitet von einem kuriosen Eigentor der Eisernen: Robert Andrich wollte einen Ball zu Keeper Andreas Luthe spielen, der leicht ausrutschte und den Einschlag des scharfen Rückpasses im Tor nicht verhindern konnte (35.). Vier Minuten darauf erhöhte Filip Kostic nach einem perfekt ausgespielten Konter inklusive eines Doppelpasses mit André Silva für die Eintracht (39.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später stand es 4:1. Jovic spielte den Ball per Hacke auf Kamada, der das Leder genau in den Lauf von Silva passte. Der Goalgetter veredelte den Zauberspielzug mit einem platzierten Schuss ins kurze Eck. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff schlug Union abermals zurück, Kruse verkürzte in der Nachspielzeit per Kopfballbogenlampe (45. + 3). Als wäre der Pausenstand von 4:2 nach 45 Minuten nicht schon kurios genug, stand dem gegenüber ein Torschussverhältnis von 3:5.

Sowohl die Hessen als auch die Köpenicker kamen ohne personelle Veränderungen aus der Kabine. Unverändert blieb zunächst auch die wenig abwartende Herangehensweise beider Teams, wenngleich der Unterhaltungswert nicht mehr zu vergleichen war. Die erste kleinere Gelegenheit hatten die Gäste, Pohjanpalo kam im Strafraum zum Schuss, der aber deutlich am Kasten vorbei ging (50.). Nach einem Abschluss von Kamada parierte Kevin Trapp auf der Gegenseite einen erneuten Versuch von Pohjanpalo stark mit dem Fuß (60.). Die Gäste agierten in der zweiten Hälfte aktiver, die Eintracht lauerte auf Kontermöglichkeiten. FCU-Trainer Fischer brachte mit Cedric Teuchert und Keita Endo nach einer Stunde neue Offensivpower. Der eingewechselte Japaner stand nach 69 Minuten im Fokus, als er aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei köpfte. Ebenso wie Landsmann Kamada auf der anderen Seite, der die Kugel nach einer Flanke von Kostic in die Arme von Luthe köpfte (76.). Ansonsten ließ der Gastgeber kaum etwas anbrennen, von Andrichs Lattentreffer abgesehen (88.), was eine mögliche Zitterpartie verhinderte. Erst recht nach dem 5:2-Endstand durch den eingewechselten Timothy Chandler (90. + 2).

Entsprechend groß ist die Freude in Frankfurt, als weiterhin Tabellenvierter in die Länderspielpause zu gehen und den Vorsprung auf Platz sieben vergrößert zu haben. Grundlage war gegen erwartet unangenehme, etwas unter Wert geschlagene, Widersacher ein höchst effektiver Arbeitstag, den einzig die fünfte Gelbe Karte von Makoto Hasebe trübte, der für das nächste Verfolgerduell am 3. April in Dortmund gesperrt sein wird.