Eintracht Frankfurt hat das letzte Auswärtsspiel der Saison auf Schalke mit 3:4 (1:1) verloren. In der ersten Halbzeit egalisiert André Silva (29.) noch die frühe Führung der Schalker (15.)., bevor sich in der zweiten Halbzeit die Ereignisse überschlagen. Die zwischenzeitliche Führung durch Evan Ndicka (51.) drehen die Knappen innerhalb von etwas mehr als elf Minuten in ein 4:2 (52., 60., 64.). Durch den zweiten Treffer von Silva kommen die Adlerträger nochmal heran (72.), müssen sich am Ende aber den Königsblauen geschlagen geben. Platz fünf ist dennoch gesichert, und André Silva stellte einen neuen Bundesligatorrekord aus Eintracht-Sicht auf.
Erst Elfmeter-Schock, dann Silva-Rekord
In der Anfangsphase lief die Eintracht mit Hochgeschwindigkeit das Schalker Aufbauspiel an und versuchte sofort, Dominanz und hohe Aggressivität gegen den Ball auszustrahlen. Ndicka nach abgelaufener Gelbsperre, Chandler mit seinem zweiten Startelfeinsatz und Younes erstmals von Beginn an seit dem 2:1 in Dortmund wirkten dabei im Vergleich zum 1:1 gegen Mainz wieder mit, sodass Hütter zurück zum System mit zwei Zehnern (Kamada, Younes) und einer Spitze mit Toptorjäger André Silva zurückkehrte. Chandler und Sané per Kopf auf das eigene Tor prüften Fährmann (beide 9.), ehe die Eintracht kalt erwischt wurde. Bei einem Schalker Konter ließ Tuta das Bein gegen Harit im Strafraum stehen, und Klaas-Jan Huntelaar setzte den Nachschuss des Elfmeters an Trapp vorbei zum 1:0 ins Netz (15.). Der Frankfurter Torhüter hatte zunächst abgewehrt, jedoch direkt vor die Füße des Niederländers, der vor der Pause bei Kontern zwei weitere Gelegenheiten hatte (6., 25.).
An der Überlegenheit der Eintracht änderte der Treffer nichts, auch wenn die Gastgeber nach der Führung noch tiefer standen und damit die Räume noch enger machten. Silva hatte kaum Winkel gegen den herausstürzenden Fährmann (21.), sieben Minuten später machte er es besser – hatte es aber auch etwas leichter. Denn der Schalker Keeper verschätzte sich bei einer Flanke von Younes, Silva brauchte nur noch ins leere Tor einzuköpfen (29.). Es war das 26. Saisontor des Portugiesen, der damit den Eintrachtrekord von Bernd Hölzenbein aus der Saison 1976/77 ausglich. Die Adlerträger drängten noch vor der Pause auf die Führung. Ndickas Kopfballaufsetzer lenkte Fährmann zur Seite ab (36.) und Silvas Schuss vom Sechzehnereck streift knapp am Pfosten vorbei (41.). Das 2:1 für die Adlerträger lag in der Luft, fiel aber vor der Pause noch nicht.
Die Mannschaft von Adi Hütter machte in der zweiten Halbzeit dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatte. Chandler setzte nach einer Kostic-Flanke das Leder per Kopf knapp am Schalker Kasten vorbei (50.), ehe Evan Ndicka in die scharf hereingezogene Ecke von Kamada reinsprintete und zum 2:1 einköpfte (51.). Es war das 31. Gegentor der Schalker nach einem Standard. Die Führung war jedoch nicht von langer Dauer. Huntelaar leitete nach einem Ballverlust im Mittelfeld ein Hoppe-Anspiel gedankenschnell per Hacke auf Blendi Idrizi weiter, der alleine vor Trapp cool blieb und flach zum 2:2-Ausgleich einschob (52.). Die Adlerträger mussten nun wieder anrennen, bekamen aber direkt weitere Gegentreffer. Hoppe legte durch die Schnittstelle auf Flick, der Trapp mit einem platzierten Rechtsschuss keine Chance ließ (60.). Kurz darauf machte es Hoppe selbst, als er über links im Vier-gegen-eins freie Bahn hatte und einschob (64.).
Mit Rode, Hrustic, Jovic und Zuber kamen gleich vier frische Kräfte unmittelbar nach dem 2:4 binnen zwei Minuten. Die Eintracht drückte, erspielte sich zahlreiche Ecken – und verkürzte durch André Silva auf 3:4 (72.), der aus dem Gewühl im zweiten Versuch sein 27. Saisontor erzielte und damit der beste Eintracht-Torschütze aller Zeiten in der Bundesliga ist. Silva (78., Kopfball zu harmlos) und Zuber (79., aus elf Metern vorbei) scheiterten während des Frankfurter Powerplays. Es sollte jedoch nicht mehr zum Ausgleich reichen.
Fazit: Zu viele Defensivlücken
Die Eintracht dreht erst die Partie und beweist die gewohnten Comeback-Qualitäten, fängt sich dann aber durch zu viele Lücken in der Defensive binnen elf Minuten drei Gegentore beim Absteiger. Letztlich die Entscheidung, weil diese Fehler auch durch Wille und Kampfgeist nicht zu kompensieren waren. Damit gelingt der Eintracht nicht der erhoffte Sprung auf Rang vier, bevor die Kontrahenten Dortmund und Wolfsburg erst am Sonntag eingreifen. Platz fünf ist der Eintracht jedoch durch Leverkusens 1:1 gegen Union Berlin nicht mehr zu nehmen. André Silva hat zudem den neuen Torrekord sicher.