14.12.2020
Bundesliga

„Erwarte ein kampfbetontes Spiel“

Borussia Mönchengladbach, die Bundesliga, Personalien, Zielgerade und vieles mehr: Die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz mit Adi Hütter.

Adi Hütter über...

...die personelle Situation: Wir müssen behutsam an die Sache herangehen, weil wir gerade offensiv nicht viele Möglichkeiten haben, wenn nicht alle fit sind, wie zuletzt bei André Silva. Es ist auch immer Abwägungssache: Gegen einen starken Gegner wie Wolfsburg haben wir uns für einen klaren Sechser entschieden. Wir hätten auch offensiver auftreten und hoch verlieren können, im Nachhinein weiß man es immer besser. Im Nachhinein betrachtet hätte ich vielleicht früher wechseln können. Gegen Gladbach gilt es wieder, die richtige Mischung zu finden. Bei André Silva sieht es gut aus. Er hat am Montag voll mittrainiert und ist eventuell für morgen ein Thema. Alle sind gesund, auch bei Erik Durm steht einem Einsatz nichts im Wege.

...seine Angreifer: Ich möchte eine Lanze für unsere Stürmer brechen. Für Silva, aber auch für Dost, die viel für die Mannschaft arbeiten. Wir dürfen nicht vergessen, dass uns mit Ragnar Ache ein dritter Stürmer schon länger fehlt, der manchmal für Entlastung hätte sorgen können. Ragnar ist, was die Reha betrifft, auf einem guten Weg und arbeitet gemeinsam mit unserem Rehatrainer Benjamin Sommer hart an seiner Genesung.

...taktische Möglichkeiten: Wir überlegen noch, ob wir mit einer oder zwei Spitzen spielen werden. Beides ist möglich, aber wir müssen auch behutsam mit unseren Stürmern umgehen, weil aktuell nur zwei fit sind. Deswegen müssen wir das Verletzungsrisiko abwägen, weil wir anschließend noch ein wichtiges Spiel in Augsburg haben.

...Amin Younes: Amin war neun Tage in Quarantäne, hat dann einen positiven Test und muss noch zwei Wochen draufsetzen, kehrt dann nach über drei Wochen zurück und bekommt im Training sofort einen Schlag ab. Sowas ist nie gut für den Rhythmus. Es wird sicher der Tag kommen, an dem er von Beginn an spielt. Ich bin zuversichtlich, dass er uns bald helfen wird.

Es gibt keinen Heimvorteil mehr.

Cheftrainer Adi Hütter

...Filip Kostic: Jeder Spieler kehrt anders nach einer Verletzung zurück. Manche benötigen etwas länger Zeit, andere sind sofort da und fallen kurz darauf in ein Loch. Ich bin überzeugt, dass Filip bald zu alter Form zurückfinden wird. Hinzu kommt, dass er die Latte in der Vergangenheit sehr hochgelegt hat und sich die Gegner besser auf ihn einstellen. In Wolfsburg hatte er gegen zwei schnelle Gegenspieler keinen leichten Stand.

...Spiele ohne Zuschauer: Es gibt keinen Heimvorteil mehr. Das ist für alle Heimmannschaften ein Nachteil, für uns aber extrem. Zumal wir auch auswärts immer von unseren Fans profitiert haben, die uns gepusht haben. Wie gesagt betrifft das aber auch andere und die Situation ist wie sie ist. Wir müssen sie annehmen.

...den kommenden Gegner: Gladbach hat zuletzt zwar nicht gewonnen, aber mit dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League einen Coup gelandet. Ich erwarte die Borussia im 4-2-3-1 oder 4-3-3, was sich bei ihnen ohnehin ähnelt. Marcus Thuram beispielsweise kam zuletzt nicht zum Einsatz, auch andere Spieler könnten ins Team zurückkehren wie Lars Stindl oder Alassane Plea. Auch die Besetzung des zweiten Platzes auf der Sechs ist offen [Florian Neuhaus ist gelbgesperrt; Anm. d. Red.]. Zudem verfügen sie in der Abwehr ebenso über viele personelle Möglichkeiten. Exemplarisch dafür steht Lazaro, der sowohl vorne als auch hinten spielen kann. Ich erwarte ein kampfbetontes Spiel, in dem wir die Zweikämpfe annehmen und an unsere Leistungsgrenze kommen müssen.

...die Bundesliga: Ich habe gehört, dass es eine Statistik gibt, wonach es aktuell fast 30 Prozent mehr Unentschieden gibt als vor Corona. Das betrifft uns genauso wie beispielsweise Wolfsburg und andere Vereine. Alles geht sehr eng zu. Wir möchten die nächsten beiden Spiele dazu nutzen, die Chance zu wahren, den Anschluss zu halten. Noch ist schwierig zu sagen, wo die Reise hingeht. Klar ist, dass mir mit der Punktausbeute nicht zufrieden sind.