03.07.2019
Interview

„Ich möchte Teil dieses Teams werden“ – Präsentation von Erik Durm

Heute geht es Schlag auf Schlag. Medizincheck, Vertragsunterschrift, Mediengespräche – doch Erik Durm ist nicht aus der Ruhe zu bringen.

Erik, heute ist dein erster Tag als Adlerträger. Aus welchen Gründen hast du dich für die Eintracht entschieden?
Das Gesamtpaket war einfach super! Ich hatte tolle Gespräche mit Fredi Bobic und Adi Hütter. Hinzu kommt, dass ich aus der Nähe stamme, was mir genauso entgegenkommt wie meiner Familie und meinen Freunden, die nur 150 Kilometer entfernt leben. An erster Stelle stand für mich dennoch, dass die Eintracht ein gut aufgestellter Verein ist. Die Leistungen der Eintracht im vergangenen Jahr hat man auch in England sehr deutlich wahrgenommen. Deswegen stand für mich relativ schnell fest, dass ich hierher und dieses Projekt mitgestalten möchte.

Welche Erfahrungen hast du mit dem Fußball in England gemacht, wie hast du die Eintracht verfolgt?
Ich habe mir tatsächlich jedes Europa-League-Spiel angesehen, natürlich auch das Halbfinale gegen Chelsea. Das Ausscheiden habe ich als unverdient empfunden, Chelsea wollte sich am Ende nur noch ins Elfmeterschießen retten. Es war einfach beeindruckend, wie die Eintracht gerade auf internationaler Ebene aufgetreten ist. Von der Bundesliga habe ich weniger mitbekommen, weil ich meistens parallel selber gespielt habe. Es war bemerkenswert, mit welcher Leidenschaft die Mannschaft, aber auch das Team hinter dem Team die vielen Herausforderungen bewältigt hat. Als sich die Möglichkeit für einen Wechsel ergab, war mir klar: Ich möchte Teil dieses Teams werden.

Auf was freust du dich am meisten?
Zunächst einfach darauf, wieder auf dem Platz zu stehen, den Ball am Fuß zu spüren und sich den Fans im Stadion zu präsentieren. Schon zu meiner Dortmunder Zeit war es immer cool, hier aufzulaufen. Es ist auch schön zu sehen, dass sich meine Erwartungen erfüllen: Die Mitarbeiter und Leute im Hintergrund sind sehr herzlich, ich bin ein Spieler, dem eine solch familiäre Stimmung wichtig ist.

Hast du schon Teile der Mannschaft oder des Trainerteams kennengelernt?
Mit Sebastian Rode habe ich schon gesprochen, zwischen uns hat sich in Dortmund eine enge Freundschaft entwickelt. Er hat mir nochmals verdeutlicht, wie schön es in Frankfurt ist und worauf ich mich freuen kann. Jetzt bin ich auf die nächsten Tage gespannt.

Du fühlst dich auf beiden Außenbahnen zuhause. Welche Seite liegt dir im Zweifel mehr?
Einen Tick mehr die linke Seite. Andererseits habe ich über die Hälfte meiner Spiele auf rechts absolviert, von daher spielt das für mich eine untergeordnete Rolle. Auch wenn es abgedroschen klingen mag: Am Ende spiele ich, wo der Trainer mich braucht. Auch, als mich Jürgen Klopp in Dortmund vom Mittelstürmer zum Außenverteidiger umschulen wollte, musste ich nicht lange überlegen. Er war der Meinung, ich würde die richtige Schnelligkeit und Laufstärke für diese Position mitbringen. Ich wollte immer so hoch spielen wie möglich. Dass es dann sogar zum Weltmeistertitel gereicht hat, war natürlich nicht abzusehen.

Welche Ziele hast du dir persönlich und mit der Mannschaft gesteckt?
Persönlich eine Sache, die sich jeder Fußballer wünscht: verletzungsfrei zu bleiben und auf so viele Spielminuten wie möglich zu kommen. Ich bin dem Verein für das in mich gesetzte Vertrauen sehr dankbar, ein Vierjahresvertrag ist nicht selbstverständlich. Aber der Medizincheck hat gezeigt, dass ich körperlich stabil bin. Das Jahr in England war sehr wichtig, um nach meinen Verletzungen wieder das Vertrauen in den eigenen Körper zu erlangen. Grundsätzlich bin ich lieber längerfristig bei einem Klub, ich denke meine Vita bestätigt das. Darüber hinaus möchte ich dem Team so gut wie möglich helfen und in der Bundesliga so gut wie möglich abschneiden. Es wäre wahrscheinlich für alle toll, wenn wir wieder um die europäischen Plätze spielen würden. Kurzfristig ist es am wichtigsten, die Qualifikationsspiele zu gewinnen.