09.11.2020
Team

In alle Himmelsrichtungen verstreut

Zalazar, Paciencia und Joveljic treffen, Rönnow hütet das Schalker Tor und Nils Stendera hat Zwangspause. Ein Blick auf Eintrachts Leihspieler.

Dass ein Leihgeschäft für den Spieler wie für den Verein ein Vorteil sein kann, das ist in Frankfurt längst bekannt. Bestes Beispiel: Daichi Kamada. Er stieg nach einem Jahr in Belgien zum Leistungsträger und Stammspieler der Adler auf. Ähnliches oder zumindest einen Entwicklungsschub durch steigende Spielpraxis erhofft man sich auch von den aktuell Leihspielern der Eintracht: Rodrigo Zalazar, Frederik Rönnow, Goncalo Paciencia, Nils Stendera und Dejan Joveljic.

Ein Zauberer in Hamburg

Rodrigo Zalazar wurde bis zum Ende dieser Saison an den FC St. Pauli ausgeliehen. Bei den Kiezkickern blüht der 20-jährige Mittelfeldspieler richtig auf. Zalazar kommt auf bisher sieben Einsätze in der 2. Bundesliga, drei Mal stand er in der Startelf. Besonders zu erwähnen sind seine drei Treffer, die er in den zurückliegenden Partien erzielte; zwei Mal traf er vom Elfmeterpunkt. Gegen Darmstadt sicherte er St. Pauli mit seinem Tor zum 2:2 einen Punkt. Außerdem darf er sich Derbytorschütze nennen, denn er netzte auch im Stadtderby gegen den Hamburger SV ein. Auf St. Pauli ist Zalazar so etwas wie das neue Gesicht des Angriffsfußballs, den Trainer Timo Schultz sehen will. Der Mittelfeldspieler weiß im Zweikampf ebenso zu überzeugen wie mit seiner Unbekümmertheit, seine Aktionen sind für seine Gegenspieler oft unberechenbar. In Hamburg ist der Uruguayer jedenfalls in aller Munde und sorgt mit seinen Tricks für etwas Fußballzauber beim Kiezklub.

Zwei Adler in Königsblau

Einen Wechsel innerhalb der Bundesliga gab es in dieser Saison für Stürmer Goncalo Paciencia und Torhüter Frederik Rönnow, die beide an den FC Schalke 04 verliehen wurden. Während Paciencia neben Marc Uth für Tore sorgen soll, liefert sich Frederik Rönnow mit dem früheren Adlerträger Ralf Fährmann ein Duell um den Platz als Nummer eins der Königsblauen. Rönnow kam in Leipzig Anfang Oktober zur Halbzeit für den verletzten Fährmann und absolvierte seither jede Bundesliga-Minute, in denen er seine Sache gut machte und in den komplett absolvierten vier Partien nur einmal verlor (0:3 in Dortmund). Einzig in der Nachholpartie des DFB-Pokals gegen Schweinfurt erhielt Fährmann den Vorzug. In jedem Fall sammelt Rönnow auf Schalke fleißig weiter Spielpraxis. Gleiches gilt für Goncalo Paciencia. Er kam in jeder Partie zum Einsatz, sechs Mal agierte er von Anfang an, und gegen Union Berlin markierte er zudem sein erstes Saisontor.

Pause im Nordosten

Nils Stendera, seit 2014 bei der Eintracht, spielt in dieser Saison in der Regionalliga für Lok Leipzig. Allerdings ist der Spielbetrieb dort wie bei den hessischen Vereinen auf Viertliga-Niveau wegen der Corona-Pandemie unterbrochen, die Vereine haben zwischen zehn und 13 Partien absolviert. Letztmals hat der Tabellensechste am 28. Oktober gespielt. Im Trikot der Leipziger startete der Mittelfeldspieler bisher drei Mal von Beginn an, vier Mal wurde er eingewechselt, ein Spiel absolvierte er über 90 Minuten. Bis zum Saisonende ist Stendera noch an Lok Leipzig ausgeliehen. Wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen wird, ist derzeit unklar. Lok-Präsident Thomas Löwe hat im vereinseigenen Podcast kürzlich gefordert, erst nach der Winterpause weiterzumachen.

Auf Torejagd im Nachbarland

Dejan Joveljic kam im Sommer 2019 von Roter Stern Belgrad an den Main. Im Winter wurde er zum RSC Anderlecht ausgeliehen, bei dem er sich bis zum vorzeitigen durch Corona bedingten Ligaabbruch zum Stammspieler entwickelte. Um weiter die für seine Entwicklung nötige Spielpraxis zu bekommen, wurde er für diese Saison nach Österreich an den Wolfsberger AC verliehen. Auch dort macht der junge Serbe seine Sache mehr als gut. Er kam sechs Mal in der Liga zum Einsatz als auch drei Mal in der UEFA Europa League sowie im ÖFB-Cup. In seinen sechs Ligaeinsätzen erzielte er bisher zwei Tore, ebenso traf er in der Europa League. Die Leihe scheint bei Joveljic auch in diesem Fall für eine positive Entwicklung gesorgt zu haben.