50.700 Zuschauer sahen eine intensive Partie im Stadtwald, in der die Eintracht nach guter erste Hälfte nach 60 Minuten richtig aufdrehte und mal wieder drei Stürmertore erzielte. Luka Jovic brachte mit einem Doppelpack die Heimmannschaft auf die Siegerstraße (61./73.), Sébastien Hallers 3:0 (81.) war die Entscheidung. Die Adlerträger ließen sich nach dem Erfolg in der Fankurve feiern, es war wieder einmal ein mitreißender Abend.
Personal: Dreigestirn von Beginn an
Adi Hütter entschied sich wieder für das offensive Dreigestirn mit Rebic, Haller und Jovic. Das hatte sich zuletzt in der Bundesliga beim 3:0 in Stuttgart bewährt, in Nikosia war Rebic zunächst draußen geblieben. Im Mittelfeld starteten Johnny de Guzman und Gelson Fernandes im Zentrum, die Außen beackerten Dauerläufer Danny Da Costa und Filip Kostic, der auf Zypern eine Pause bekommen hatte.
Spielbestimmend, aber zunächst ohne Ertrag
In der ersten Viertelstunde hatte die Eintracht die Partie im Griff und setzte die tiefstehenden Schalker immer wieder mit hohem Tempo nach Ballgewinnen unter Druck. Aber mehr als einige Halbchancen sollten nicht herausspringen (Jovic geblockt, Ndickas Schulter-Ball vorbei). Die Gastgeber blieben auch in der Folge das aktivere Team, ohne sich jedoch entscheidend durchsetzen zu können. Die zunächst sehr intensive Partie verlor etwas an Fahrt, gegen Ende der Halbzeit kamen immer mehr Unterbrechungen dazu. Schalkes gefährlichste Aktion resultierte nach einer Eintracht-Ecke und einem schnellen Konter, Uth setzte den Fernschuss schließlich vorbei (34.). Die Hütter-Elf hatte mehr Ballbesitz, Torschüsse und Laufleistung, noch fielen aber in einem guten Bundesliga-Spiel keine Tore.
Offensiv-Asse stechen
Die Eintracht versuchte weiter, das Spiel an sich zu reißen. Die Gäste standen jedoch weiterhin kompakt und ließen kaum etwas zu. Als Embolo im Seitenaus behandelt wurde, dann wieder auf das Feld durfte und gleich den langen Ball erlief, störte die Eintracht-Defensive im Kollektiv in höchster Not (60.). Keine 60 Sekunden später konterten die Frankfurter über Rebic, der Jovic in vollem Lauf bediente. Der junge Serbe ließ noch Stambouli aussteigen und zog aus 14 Metern ab – 1:0. Die Eintracht-Offensive war nun auf Betriebstemperatur, kurz darauf traf Rebic nach energischem Zweikampfgewinn aus spitzem Winkel den Pfosten (66.). Das Heimteam drängte weiter, aber auch Schalke spielte mit – es war mittlerweile ein offener Schlagabtausch, in dem die Eintracht das nächste Zeichen setzte. Kostic wurde über die linke Angriffsseite von Balleroberer Rebic auf die Reise geschickt, setzte sich bis zur Grundlinie durch und servierte perfekt auf Jovic, der aus elf Metern trocken und hart einschoss (73.). Konoplyankas Lattenknaller (78.) war nur ein kurzes Schalker Strohfeuer, denn Sébastien Haller markierte nur drei Minuten später das 3:0 aus dem Gewühl nach einer Ecke und hätte kurz vor Schluss sogar noch erhöhen können. Das wäre jedoch wohl des Guten zu viel gewesen.
Fazit: Überragende zweite Halbzeit
Die Eintracht hat einen Sieg gefeiert, der aufgrund der kurzen Regernationszeit nach dem Sieg in Nikosia und der zuletzt guten Schalker Leistungen zumindest in dieser Höhe nicht zu erwarten war. Keine Spur von Müdigkeit nicht mal gegen Spielende, starkes Pressing, viel Spielwitz und Leidenschaft – die Eintracht ließ nichts vermissen. 60 Minuten hielt Schalke dagegen, dann rollte der Eintracht-Express und die Offensivasse schlugen zu. Haller, Jovic und Rebic sind dabei wie gehabt nur an einem Saisontreffer nicht direkt beteiligt gewesen. Mit 20 Punkten nach elf Spieltagen steht die Eintracht zwei Zähler besser da als in der vergangenen Saison und ist seit sechs Bundesliga-Partien ungeschlagen (fünf Siege).
So spielte die SGE:
Trapp – Abraham, Hasebe, Ndicka – Da Costa, Kostic (90. Tawatha) – Fernandes (87. Stendera), de Guzman – Rebic – Haller, Jovic (81. Gacinovic).
Tore:
1:0 Jovic (61.)
2:0 Jovic (73.)
3:0 Haller (80.)