04.03.2021
Bundesliga

„Mit unseren Stärken in die Erfolgsspur zurück“

Adi Hütter zieht die Erkenntnisse aus der Niederlage in Bremen und benennt die Aufgaben sowie Schlüsselduelle gegen Stuttgart.

Adi Hütter über...

...das Heimspiel gegen Stuttgart: Der VfB Stuttgart spielt als Aufsteiger eine tolle Saison. Er zeigt einen attraktiven, begeisternden Fußball und versucht immer, schnell umzuschalten. Das haben wir im Hinspiel zu spüren bekommen. Die Stuttgarter haben offensiv gute Spieler. Ich finde die Mannschaft interessant und erwarte einen offenen Schlagabtausch. Beide Teams haben ein Ziel: Nach vorne und attraktiv zu spielen. Der Spielstil ist ein Spiegelbild des Trainers Pellegrino Matarazzo: Ständig nach vorne, mutiger und begeisternder Fußball. Das gefällt mir. Der VfB ist mit vielen unbekannten Spielern in die Saison gegangen und ist eine absolute Bereicherung für die Bundesliga. Bei ihren Spielen passiert immer etwas. Wir möchten gewinnen und eine Reaktion zeigen. Ich erwarte ein sehr schnelles Spiel.

...mögliche Schlüsselduelle: Borna Sosa hat zu Anfang viel Kritik einstecken müssen und hat sich toll entwickelt. Er ist ständig unterwegs, schlägt unglaublich gute Flanken und hat ein gutes Tempo. Sasa Kalajdzic kenne ich noch aus Österreich, als ich im Rahmen einer Fortbildung ein Training geleitet habe, bei dem er zu den Spielern gehörte. Er spielt eine richtig gute erste Saison, ist in der Box und mit dem Rücken zum Tor sehr gut sowie aufgrund seiner Größe gefährlich. Silas Wamangituka und Wataru Endo sind mir schon in der Zweiten Liga aufgefallen. Silas ist groß, schnell und hat teilweise unorthodoxe Bewegungen. Die Außenbahnen können der Schlüssel für das komplette Spiel sein.

...die Schlüsse aus der Niederlage in Bremen: Wenn man lange nicht verloren hat, ist das ein ungewohntes Gefühl. Trotzdem: Eine Niederlage kann im Fußball immer passieren, auch wenn sie in Bremen nach dem Sieg über die Bayern vielleicht überraschend kam. Bremen hat es taktisch gut gemacht, defensiv gut gestanden und schnell umgeschaltet. Wir haben nicht die richtigen Lösungen gefunden, die nötige Aggressivität vermissen lassen und nicht die entscheidenden Meter gemacht. Das hat uns am meisten gestört, weil uns das zuvor immer ausgezeichnet hat. Nun geht es wieder darum, mit unseren Stärken in die Erfolgsspur zurückzukommen. Nichtsdestotrotz haben wir erst drei Mal verloren und liegen weiter auf Platz vier.

Die Niederlage hatte nichts mit dem System zu tun. Natürlich gibt es theoretisch immer die Möglichkeit, mit Doppelspitze und einem Zehner zu beginnen. Wir möchten variabel bleiben.

Cheftrainer Adi Hütter

...Filip Kostic: Wir haben das Spiel analysiert und erkannt, dass er vor dem ersten Gegentor den Ball besser klären muss. Vor dem zweiten Gegentreffer darf der Ball gar nicht erst in die Mitte kommen. Ihm die Schuld daran zu geben, sehe ich nicht. Das haben wir schon in der zentralen Verteidigung nicht gut gelöst. Das passiert und das haben wir besprochen.

...die Personalsituation: Sebastian Rode hatte noch etwas Probleme, hat aber wieder mit der Mannschaft trainiert. Tuta musste das Training abbrechen, weil er leichte Schmerzen im Gesäßbereich hat. Deshalb haben wir ihn als Vorsichtsmaßnahme rausgenommen. Ich bin aber zuversichtlich, dass beide am Samstag zur Verfügung stehen werden.

...taktische Überlegungen: In Bremen hat es in der Grundordnung mit zwei Zehnern und einer Spitze erstmals nicht gut funktioniert. Aber die Niederlage hatte nichts mit dem System zu tun. Natürlich gibt es theoretisch immer die Möglichkeit, mit Doppelspitze und einem Zehner zu beginnen. Wir möchten variabel bleiben. Auf der anderen Seite möchte ich auch zeigen, dass wir Vertrauen in das haben, was wir tun. Wir halten uns alle Möglichkeiten offen.

...die Tabellensituation: Zuallererst müssen wir unsere eigenen Hausaufgaben erledigen. Wenn wir sagen können, dass uns jemand wie Dortmund auf die Pelle rückt, zeigt das, wie gut wir unterwegs sind. Wichtig ist, dass die Mannschaft gezeigt hat, vorne mitspielen zu können und immer verdient gewonnen hat. Wir möchten bis zum Schluss alles versuchen und um die vorderen vier Plätze fighten.

Natürlich geht es im April gegen die unmittelbaren Konkurrenten. Aber auch Stuttgart ist als drittbestes Auswärtsteam ein Gradmesser.

Cheftrainer Adi Hütter

...das Programm bis April: Gegen Ende einer Saison ist jedes Spiel richtungsweisend – egal, gegen wen man spielt. Natürlich geht es im April gegen die unmittelbaren Konkurrenten. Aber auch Stuttgart ist als drittbestes Auswärtsteam ein Gradmesser. Danach wartet Leipzig, die um den Titel kämpfen. Uns ist es unglaublich wichtig, nach der Niederlage am Freitag zu versuchen, den VfB zu schlagen.

...Ali Akman: Ali Akman war in keiner einfachen Situation und wird daher schon früher zu uns stoßen. Dann wird er in Quarantäne gehen, anschließend die nötigen Tests absolvieren und später ins Mannschaftstraining einsteigen. Klar ist, dass er erst ab Sommer ein Thema bei uns ist. Es ist eine Win-win-Situation, dass er das Team und unseren Spielstil schon früher kennenlernen kann und umgekehrt.

...die Berichterstattung zum Thema Fredi Bobic: Das hat keinen Einfluss auf die Vorbereitung. Denn unsere Aufgabe ist es, uns auf das nächste Spiel zu konzentrieren. Wir sind alle Profis und haben eine historische Chance. Der Fokus liegt darauf, alles zu unternehmen, um etwas Außergewöhnliches zu erreichen. Diskussionen gibt es immer mal. Für uns zählt, in die Erfolgsspur zurückzukommen. Uns erwartet kein einfaches Spiel. Das ist meine primäre Aufgabe.