27.07.2023
Team

„Noch einmal eine geile Saison spielen“

Sebastian Rode bewertet das Trainingslager, steckt voller „Elan und Ehrgeiz“ und verrät, was er sich für sein letztes Profijahr wünscht.

Sebastian Rode über...

…das Trainingslager: Wie immer empfinde ich alles sehr positiv hier, es gefällt mir sehr gut: kurze Wege zum Platz, die Bedingungen sind super. Das Wetter ist zwar ein bisschen kälter, aber auf dem Trainingsplatz ist das gar nicht schlimm. Wir haben gut trainiert, hatten intensive Einheiten und haben ein gutes Programm abgespult.

…die Mannschaft: Ich habe das Gefühl, dass die Neuzugänge sehr gut integriert sind und schon Anschluss geknüpft haben. Es passt gut, auch hinsichtlich der Charaktere. Qualitativ ist es aus meiner Sicht ebenfalls sehr positiv. Dennoch wird man erst in den Pflichtspielen sehen, wie wir unter Druck agieren. Stand jetzt bin ich sehr zuversichtlich, dass wir eine gute Grundlage haben, um eine erfolgreiche Saison zu spielen.

…seine letzte Profisaison: Man soll niemals nie sagen, aber für mich ist es in Stein gemeißelt. Es wird immer schwieriger, mit den jungen Spielern mitzuhalten. Es war ein Prozess, der in mir gereift ist. Nach Verletzungen wird es auch im Kopf immer schwieriger, sich wieder herankämpfen zu wollen. Es ist der Entschluss gereift, dass ich einen Schlussstrich unter meiner Karriere auf diesem Level ziehen möchte. Vielleicht kicke ich noch einmal in der Kreisliga. Charly Körbel wird mich sicherlich direkt für seine Tradi akquirieren (lacht).

…seine Saisonziele: Ich gehe mit gemischten Gefühlen in die Saison. Auf der einen Seite etwas Wehmut, auf der anderen Seite Elan und Ehrgeiz, um mit der Eintracht noch einmal eine geile Saison zu spielen. Gegenüber den Jungspunden werde ich nicht klein beigeben. Ich will mit Leistung überzeugen und so viele Minuten wie möglich spielen. Die vergangenen beiden Jahre sind sehr schwer zu toppen: Europapokalsieg, Teilnahme an der Champions League und der Einzug ins DFB-Pokalfinale. Es gilt nun erst einmal, über die Play-offs in die Conference League zu kommen, was ich mir sehr wünsche. In allen drei Wettbewerben wollen wir lange dabei sein und in der Bundesliga um die internationalen Plätze spielen. Das wünsche ich mir. Ich hoffe, möglichst verletzungsfrei zu bleiben und dann bereit zu sein.

…seine Karriere: Es war eine hervorragende Zeit für mich. Ich habe viele tolle Menschen kennengelernt und tolle Erlebnisse gehabt. Dafür bin ich sehr dankbar – und auch sehr stolz darauf. Ich hoffe, dass ich in diesem Jahr nahtlos daran anknüpfen werde.

Wir dürfen keine Zeit verlieren – da bin ich aber sehr optimistisch.

Sebastian Rode

…die Testspiele in Haiger und Fulda: Wenn man auf dem Feld steht, ärgern einen diese Niederlagen sehr – gerade, wenn man weiß, was für ein Wettkampftyp ich bin. Ich möchte nicht eine Halbzeit verlieren. Der Ärger ist bei mir aber auch schnell verflogen. Ich habe schon viele Vorbereitungen mitgemacht. Mal gewinnt man alle Testspiele souverän und vermasselt dann den Pflichtspielauftakt. Es gilt, die Fehler zu analysieren und herausarbeiten. Prinzipiell haben Testspiele keine Aussagekraft für den Pflichtspielstart. Gegen Lok Leipzig und Darmstadt müssen wir voll da sein.

…Dino Toppmöller: Er arbeitet sehr akribisch, bereitet sich auf alles vor – wie er auf alle Kleinigkeiten achtet, ist schon beeindruckend. Er versucht, viele Inhalte einzubringen. Das ist wichtig, denn die Zeit rennt bis zum ersten Pflichtspiel, wir dürfen keine Zeit verlieren – da bin ich aber sehr optimistisch. Natürlich muss der Trainer erst noch die ganze Mannschaft kennenlernen. Man merkt in den ersten Wochen, dass Dino klare Vorstellungen hat, wie er spielen lassen möchte: mit klaren Strukturen und Abläufen. Er macht klare Ansagen. Das muss sich nun über die Zeit automatisieren und finden. Dann weiß jeder, wie er mit und gegen den Ball agieren muss.

…Ellyes Skhiri: Ellyes macht einen sehr guten Eindruck bisher. Er ist ein sehr ruhiger Spieler und Charakter, hat eine unglaubliche Ballsicherheit und kann laufen ohne Ende. Nicht ohne Grund war er zuletzt der laufstärkste Spieler der Bundesliga. Es fühlt sich sehr gut an, neben ihm zu spielen. Ob wir mit einem oder zwei Sechsern spielen, entscheidet der Trainer.

…den Ligastart gegen Darmstadt: Das ist zum Auftakt direkt ein absolutes Highlight. Bereits im DFB-Pokal vergangene Saison war die Stimmung top. Ich freue mich darauf, es wird ein geiles Spiel – und mit 58.000 Fans im Deutsche Bank Park ein neues Erlebnis.

…einen Platz in der Nordwestkurve: Ich habe als Jugendlicher dort gestanden, vielleicht mache ich das nach meiner Karriere mal wieder. Meine Frau ist mir da aber weit voraus, da komme ich sowieso nicht mehr dran.