09.06.2023
Team

Onguéné mit Pech, Hauge schnuppert europäische Luft

Sechs Adlerträger waren in dieser Saison an andere Klubs verliehen. Bei einem lief es sehr gut, andere hatten mit Verletzungen oder wenig Einsatzzeiten zu kämpfen. Ein Überblick.

Im vergangenen Sommer stieß Innenverteidiger Jérome Onguéné zur Eintracht, war allerdings von Beginn an vom Verletzungspech verfolgt. Der Oberschenkel sowie die Adduktoren waren die Problemzonen des Kameruners, der dadurch bisher noch kein Pflichtspiel mit dem Adler auf der Brust absolvieren konnte. Zu Jahresbeginn kehrte er leihweise zu seinem Ex-Verein nach Salzburg zurück, doch auch dort blieb ihm das Pech hold. Vor allem eine Knieverletzung sorgte dafür, dass er auch in der zweiten Hälfte der Saison nicht zu vollständiger Gesundheit fand und in Österreich ebenfalls nicht auf dem Platz stehen konnte.

Der Kameruner kam deshalb verfrüht ins Herz von Europa zurück, um sein Reha-Programm in Hessen zu absolvieren, sich so wieder der Mannschaft anzunähern und für die neue Saison eine Option in der Defensive darstellen zu können. So war der 25-Jährige auch beim DFB-Pokalfinale in Berlin mit vor Ort, fieberte mit seinen Teamkollegen mit und arbeitete im Teamhotel an seinem eigenen Trainingsprogramm weiter.

Überzeugende Saison für Ache

Deutlich erfolgreicher verlief die Saison für den an die SpVgg Greuther Fürth verliehenen Stürmer Ragnar Ache. Pech hatte dieser nur bei seinen drei Aluminiumtreffern im Laufe der Spielzeit. Er etablierte sich ansonsten als Stammspieler und war mit sieben Toren und vier Assists nach 34 Spieltagen der zweitbeste Scorer seiner Mannschaft hinter Ex-Adlerträger Branimir Hrgota (17). Der 24-Jährige kam bis auf zwei verletzungsbedingt verpasste Spiele bei jeder Zweitligapartie zum Einsatz, zeigte sich stets torgefährlich und kopfballstark. Gemeinsam mit Sturmpartner Hrgota sorgte er für die Offensivkraft der Kleeblätter, die die Saison letztlich auf Rang zwölf abschlossen. Vor allem seine Geschwindigkeit konnte der gebürtige Frankfurter in Franken zur Geltung bringen, mit 35,63 km/h in der Spitze zählte er zu den 15 schnellsten Spielern der Liga.

Ragnar Ache etabliert sich in Fürth als Stammspieler.

Kein einfaches Jahr für Hauge

So viele Spielminuten wie Ache konnte sich Jens Petter Hauge bei seiner Leihstation KAA Gent nicht erarbeiten. In 16 Ligaspielen brachte ihn Trainer Hein Vanhaezebrouck von der Bank, einmal stand er in der Startformation. Eine Torbeteiligung gelang ihm in Belgiens Oberhaus nicht. In der UEFA Europa Conference League, in der auch die Eintracht in der kommenden Saison antritt, konnte er Erfahrung sammeln. Auf dem Weg ins Viertelfinale steuerte er immerhin zwei Assists in der Gruppenphase bei, bekam in den K.o.-Runden allerdings nur noch einen Kurzeinsatz. Auch im belgischen Pokal konnte er als Assistgeber glänzen und bereitete in zwei Partien drei Treffer vor.

Das Jahr des Norwegers in Belgien war sicherlich kein einfaches. Er bekam zwar einige Einsätze, allerdings meist nur über eine kurze Distanz. Trotz allem konnte er sich insbesondere körperlich weiterentwickeln. „Ich habe mich mit ihm getroffen und mit ihm über seine Zeit in Belgien gesprochen, er macht einen sehr guten Eindruck. Er ist körperlich in einer sehr guten Verfassung“, sagt Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche und fügt an: „Manchmal hilft solch eine Zeit auch, um als Persönlichkeit zu wachsen, und hier hat er einen großen Sprung gemacht. Er wird seine Chance bekommen, er hat ein riesiges Potential.“

Matanovic-Comeback am letzten Spieltag

Während Hauge die Eintracht schon gut kennt, kommt auf Youngster Igor Matanovic ein Umbruch zu. Das Hamburger Eigengewächs wird in der kommenden Spielzeit erstmals nicht im Trikot des FC St. Pauli auflaufen. Die Eintracht hatte ihn bereits vor anderthalb Jahren verpflichtet, aber noch einmal bis zum Abschluss dieser Saison an seinen Heimatklub verliehen, damit er dort weiter Spielpraxis sammeln konnte. Zunächst zählte Matanovic zur erweiterten Stammelf und verbuchte in der Hinrunde drei Torvorlagen. Unter dem neuen Trainer Fabian Hürzeler folgten ab Jahresbeginn dann hingegen nur noch zwei Kurzeinsätze, bevor sich der 20-Jährige bei seinem ersten Saisonspiel für die Zweitvertretung der Kiezkicker an der Schulter verletzte und drei Monate ausfiel. Bei 100 Prozent ist er noch nicht, doch am letzten Spieltag durfte er noch einmal eine knappe halbe Stunde ran.

Igor Matanovic spielte zuletzt für den FC St. Pauli.

Akman verpasst Aufstieg mit Göztepe

Bereits seit März 2021 steht Ali Akman bei der SGE unter Vertrag. In der Spielzeit 2021/22 noch in die Niederlande an NEC Nijmegen verliehen, lief der 21-Jährige Stürmer in dieser Saison für den türkischen Zweitligisten Göztepe auf. 16 Pflichtspiele absolvierte er in seinem Heimatland in Liga und im Pokal. Der angepeilte Wiederaufstieg gelang nicht, Göztepe landete auf Platz sieben. Mit seiner persönlichen Saison dürfte Akman ebenfalls nicht ganz zufrieden sein. Er kam zumeist als Ergänzungsspieler zum Einsatz und blieb wettbewerbsübergreifend ohne Torbeteiligung.

Foti in Hannover weiter geduldig

Etwas besser lief es für den sechsten Frankfurter Leihspieler, Antonio Foti. Doch auch der zypriotische U21-Nationalspieler musste sich in seinem ersten Jahr bei Hannover 96 trotz starkem Start in Geduld üben. In seinen ersten beiden Einsätzen steuerte er direkt sein erstes Tor sowie seine erste Vorlage für 96 bei. Bis auf vier Wochen im Februar, in denen er verletzungsbedingt ausfiel, stand er immer im Profikader.

Antonio Foti will in Hannover den nächsten Schritt machen.

Elf Partien, eine davon in der Startelf, absolvierte der 19-Jährige in der Zweiten Bundesliga und eine im DFB-Pokal. Er ist auch in der kommenden Saison noch an die Niedersachsen verliehen und wird den nächsten Schritt machen wollen. Als schneller, technisch versierter und dribbelstarker Mittelfeldspieler bringt Foti viele Anlagen mit.