11.04.2021
Team

„Schnuppe, wie er reingegangen ist“

Erik Durm blickt auf das Spektakel gegen Wolfsburg, beschreibt seinen Treffer und benennt die Erfolgsfaktoren.

Erik, was ein Spiel! Wie hast du das 4:3 gegen den VfL Wolfsburg erlebt?
Es war ein Auf und Ab. Ich denke, für den Zuschauer war es ein megaschönes und interessantes Fußballspiel. Gott sei Dank haben wir zum Schluss ein Tor mehr stehen und nehmen die drei Punkte mit. Ich glaube, es war verdient, weil wir immer wieder nach Nackenschlägen zurückgekommen sind. Nach dem 0:1 stand es 2:1 für uns. Als wir in der zweiten Halbzeit gleich das 2:2 bekommen haben, haben wir nicht den Kopf in den Sand gesteckt, sondern relativ lange 4:2 geführt. Es ist schwer, gegen Wolfsburg alles zu verteidigen. Nichtsdestotrotz haben wir weiter offensiv super Fußball gespielt. Es war auch sehr anstrengend, körperlich haben wir uns alles abverlangt.

Eines Spitzenspiels also absolut würdig, nicht nur wegen der sieben Tore. Oder?
Auf jeden Fall. Ohne die Lauf- und Zweikampfdaten zu kennen, war es sehr physisch, sehr intensiv und körperbetont. Mir tut auch alles weh (lächelt). Ich kann mich an wenige Spiele erinnern, die so intensiv waren. Deswegen sind wir umso erfreuter über den Ausgang. Jetzt versuchen wir, den Schwung für die nächsten Partien mitzunehmen.

Ich hätte den Sieg auch ohne einen eigenen Treffer unterschrieben. Die Mannschaft steht immer im Vordergrund. Man sieht, dass jeder im Team so denkt.

Erik Durm

Was sagt der erfolgreiche Spielverlauf über den Charakter in der Mannschaft aus?
Wir haben eine super Mentalität, in der Mannschaft stimmt es. Das hat man schon die ganze Saison und auch in den Jahren davor gesehen. Beispielsweise auch in der Hinrunde gegen Union Berlin, als wir ein 0:2 zwischenzeitlich in ein 3:2 gedreht haben [Endstand 3:3; Anm. d. Red.]. Auch diesmal haben wir nie aufgesteckt und offensiv unseren Stiefel runtergespielt. Das sieht von hinten bis vorne aktuell richtig gut aus. Zudem haben wir super verteidigt und alles reingeschmissen. Auch die Offensiven haben mega nach hinten gearbeitet. Das ist im Moment der Schlüssel für unseren Erfolg.

Daran hattest du nicht nur defensiv deinen Anteil, sondern auch mit einem Tor. Weißt du noch, wann du letztmals zuvor getroffen hast?
Ich habe erst zwei Tore erzielt (lacht). Daher muss es gegen Darmstadt 98 gewesen sein...

...richtig, 2016 gegen Darmstadt.
Ja, es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, das interessiert mich nicht. Ich freue mich sehr über das Tor und auch den Assist, den Seppl davor übrigens überragend durchgelassen hat. Aber ich hätte den Sieg auch ohne einen eigenen Treffer unterschrieben. Die Mannschaft steht immer im Vordergrund. Man sieht, dass jeder im Team so denkt. Deswegen sind wir im Moment so gut drauf.

Einer für alle, alle für Erik: Die kollektive Freude über den vierten Treffer nach einer Stunde kennt keine Grenzen.

Beschreibe doch mal die Entstehung des 4:2 aus deiner Sicht.
Ich weiß gar nicht mehr, wer geschossen hat (überlegt)... André an den Pfosten. Von dort prallt der Ball zu mir. Ich habe nur im Augenwinkel gesehen, dass jemand angeflogen kommt, und ziehe den Ball an ihm vorbei. Den zweiten habe ich nicht gesehen, zum Glück ging der Ball an ihm auch noch vorbei. Dann habe ich ihn mit links zwar nicht satt getroffen, aber gerade so, dass er reingekullert ist. Im Nachhinein ist es mir auch schnuppe, wie er reingegangen ist. Hauptsache, wir haben das Ding gewonnen. Ich freue mich über das Tor und vor allem den Sieg.

Als nächstes seid ihr auswärts bei Borussia Mönchengladbach gefordert. Was erwartest du für ein Spiel?
Ich erwarte ein ähnlich intensives Spiel. Gladbach hat auch eine super Mannschaft, zwar zwischendrin einen kleinen Hänger gehabt, sich aber mittlerweile wieder gefangen. Sie haben gute Offensivspieler und stehen auch defensiv stabil. Das gilt aber genauso auch für uns. Deshalb fahren wir mit breiter Brust nach Gladbach. Wir haben zuletzt drei sehr gute Gegner besiegt und werden auch dort versuchen, Punkte zu holen. Wir müssen einfach weiter Gas geben und die verbleibenden sechs Spiele so angehen wie jedes andere zuvor. Wir haben ein großes Ziel, sind sehr gut drauf und möchten weiter auf der Welle reiten. Dann werden wir am Ende sehen, was dabei rumkommt.