17.08.2023
Eintracht

„Spannung, Hunger und Neugier“

Axel Hellmann und Markus Krösche blicken 2023/24 mit Vorfreude entgegen, erläutern ihre Erwartungshaltung und setzen auf Synergieeffekte vor heimischer Kulisse.

Am kommenden Wochenende startet die Bundesliga in ihre 61. Saison, für die Eintracht startet die Spielzeit am Sonntag, 20. August, 17.30 Uhr, mit einem Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98. Vor dem Hessenderby im Deutsche Bank Park nahmen Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG, und Sportvorstand Markus Krösche im Presseraum im ProfiCamp Platz und sprachen über…

…die Vorfreude auf Saison:

Axel Hellmann: Ich habe eine Aufmerksamkeit, Spannung, Hunger und Neugier wie selten. Denn es ist eine ganz besondere Saison. Es ist eine Saison vor einem internationalen Turnier auf deutschem Boden. Wir sind auch schon im DFB-Pokal in der ersten Runde ausgeschieden, haben die ersten Spiele nicht gewonnen und hatten am Ende der Saison etwas in der Hand. Genau diesen Weg wünsche ich der deutschen Nationalmannschaft. Im Juni wird Euphorie herrschen und wir werden erleben, wie dieses Land für den Fußball leben kann.

Markus Krösche: Wir freuen uns sehr, wir haben eine sehr spannende Saison vor uns – auch mit Blick auf das große Turnier im kommenden Sommer. Wir haben ein neues Trainerteam, das ist sehr spannend. Gemeinsam wollen wir den erfolgreichen Weg der vergangenen zwei Jahre weiter vorantreiben und uns entwickeln. Wir wollen in der Bundesliga erneut um die internationalen Plätze kämpfen. Ein Manko war zuletzt, dass wir zu wenige Heimspiele gewonnen haben. Wir wollen die Power und Energie im eigenen Stadion mit nun noch mehr Zuschauern nutzen. Wir wollen attraktiven und offensiven Fußball bieten und die Fans begeistern. Ich erinnere mich gerne an das Momentum am letzten Spieltag der vergangenen Saison gegen den SC Freiburg, wie uns das Stadion nach vorne getragen hat. Genau das wollen wir diese Saison häufiger spüren.

…den Auftaktgegner SV Darmstadt 98:

Axel Hellmann: Das ist ein echtes Derby. Ich bin froh, dass wir erst zu Hause spielen. Denn ich finde immer wieder beachtlich, was dort passiert, welche Wagenburgmentalität sie aufbauen und welch einen Hexenkessel sie mit 17.000 Zuschauern schaffen.

…sportliche Ziele mit Blick auf die Mannschaft:

Axel Hellmann: Wir im Vorstand können unserer Sportlichen Leitung und dem Trainerteam zu 100 Prozent vertrauen, da sind wir in den vergangenen Jahren gesegnet gewesen mit guten Ergebnissen. Zudem können wir beim Transfermarkt entspannt sein, weil wir aus einer starken Position heraus agieren können.

…sportliche Ziele mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit:

Axel Hellmann: Wir müssen für unsere wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wesentlich mehr tun als andere Vereine. Das ist schwieriger und kann man nicht in Tabellenplätzen abbilden. Aber unser Stellenwert im gesamten deutschen Profifußball ist sicherlich gestiegen in den vergangenen Jahren.

…den Kader:

Markus Krösche: Es wird immer spekuliert. Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden mit unserem Kader und hatten diesen schon relativ früh so zusammen. Wir haben die Dinge gemacht, die wir machen wollten. Der eine oder andere könnte uns noch verlassen, um woanders mehr Spielzeit zu erhalten. Bis zum Ende eines Transferfensters kann immer etwas passieren.

…den Anspruch an die Mannschaft:

Markus Krösche: Es geht um Leidenschaft und Leistungsbereitschaft. Es wird eine neue Herausforderung, die Wahrnehmung hat sich verändert und die Gegner stellen sich anders auf uns ein. Gerade in unserem Stadion muss man auf dem Platz von der ersten Minute an spüren, dass wir dieses Spiel gewinnen wollen und es gar keinen anderen Sieger geben kann. Die Jungs sollen mutig Fußball spielen. Dabei wird man auch mal eine falsche Entscheidung treffen, aber das können sie auch mal – das Trainerteam wird ihnen dann Lösungen an die Hand geben, damit sie beim nächsten Mal eine bessere Entscheidung treffen. Wir wollen uns weiterentwickeln. Wir wollen offensiven Fußball bieten – mit Spielern auf dem Platz, die leidenschaftlich agieren und mutig und nach vorne orientiert sind.

Wir wollen in die Gruppenphase einziehen und dort auch erfolgreich sein.

Sportvorstand Markus Krösche

...die Play-offs zur UEFA Europa Conference League:

Markus Krösche: Wir wollen in die Gruppenphase einziehen und dort auch erfolgreich sein. Wir kennen den Wettbewerb noch nicht, nehmen ihn aber genauso an wie die Champions League im vergangenen Jahr. International zu spielen, ist immer etwas Besonderes, darauf freuen wir uns. 

...die Eintracht Frauen:

Markus Krösche: Wir dürfen in dieser Saison das Women’s-Champions-League-Miniturnier ausrichten, das ist für uns eine große Ehre. Natürlich werden wir alles dafür tun, um die Gruppenphase einzuziehen, und wollen zugleich in der Liga erneut um einen Champions-League-Platz mitspielen. Wir haben in dieser Woche damit begonnen, die Infrastruktur umzubauen, in der Wintersporthallen werden professionellere Rahmenbedingungen geschaffen. Damit tragen wir der Entwicklung im Frauenfußball Rechnung. Mit Friederike Kromp und Julia Simic haben wir zwei sehr gute Trainerinnen dazu geholt, die den Nachwuchsbereich fördern und professionalisieren sollen. Schon jetzt haben wir viele Nachwuchstalente im Klub. Das wollen wir weiter forcieren, um in Zukunft weitere junge Spielerinnen im Profiteam sehen.

...das Nachwuchsleistungszentrum:

Markus Krösche: Auch hier haben wir Veränderungen angestrebt, unter anderem einen Trainerentwickler eingestellt. Die U21 ist in ihrem ersten Jahr direkt aufgestiegen und es wird spannend, die jungen Spieler nun in der Regionalliga zu sehen.

…den Umbau der Nordwestkurve:

Axel Hellmann: Das hat uns vor große Herausforderungen gestellt und es werden noch einige Dinge zu tun sein. Ich freue mich aber, dass wir mit einer Kapazität von 55.000 Zuschauern in die Saison gehen. Das ist eine tolle Zahl. Eintracht Frankfurt ist ein Gesamtkunstwerk. Das Stadion ist Bestandteil von dessen, was bei den Leuten etwas auslöst. Wenn man sich es jetzt anschaut, muss man sagen: Da haben wir etwas geschafft, dass das Stadion so ist, wie wir uns es vorstellen. Wie die Atmosphäre sich verändern wird, kann ich noch nicht beurteilen.

…Nachfrage bei Kartenverkauf:

Axel Hellmann: Der Boom ist ungebrochen groß. Das merken wir auf Fanseite, aber auch bei Sponsoren und Partnern; wir sind in allen Bereichen ausverkauft. Mit Engelbert Strauss und STADA sind wir seit Kurzem mit weiteren zwei hessischen Unternehmen verpartnert, die global agieren. Wir sollten uns der großen Unterstützung in der Region erfreuen und sie nicht als selbstverständlich nehmen. Hier ist Eintracht in der Region mit internationalem Anspruch verkurbelt.

…die nahezu permanente Vollauslastung des Stadions:

Axel Hellmann: Wir müssen immer drauf achten, dass junge Leute, Familien und sozial Schwächere ins Stadion kommen können und das Eintracht-Frankfurt-Erlebnis für Jedermann möglich ist. Das ist unsere Aufgabe, der wir unter anderem mit gesonderten Ticketkontingenten nachkommen, sobald wir die maximale Kapazität von 60.000 Zuschauern auslasten dürfen.

Wir sollten uns der großen Unterstützung in der Region erfreuen und sie nicht als selbstverständlich nehmen.

Axel Hellmann, Vorstandssprecher Eintracht Frankfurt Fußball AG

…das Verkehrskonzept am Deutsche Bank Park:

Axel Hellmann: Das beschäftigt uns schon lange und wird in und um den Deutsche Bank Park immer eine große Herausforderung sein. Wir sind immer mit den zuständigen Stellen im Austausch und versuchen, Verbesserungen herbeizuführen. Für diese Saison haben wir mehr Parkoptionen. Gegen Darmstadt testen wir, wie sich eine frühere Stadionöffnung auswirkt und werden bereits um 15 Uhr die Tore öffnen.

...Randal Kolo Muani:

Markus Krösche: Der Stand ist unverändert, Randal hat noch vier Jahre Vertrag. Er ist verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen und fühlt sich wohl hier. Wir sind in der Position zu entscheiden und haben die Kontrolle über die Situation. Entsprechend entspannt sind wir.

…Harry Kane und den Titelkampf in der Bundesliga:

Axel Hellmann: Der Transfer ist großartig für die Bundesliga und wichtig für deren Attraktivität. Aus Eintracht-Sicht bin ich ganz entspannt, denn Hasebe hat ihn im Griff (schmunzelt).

Markus Krösche: Dass sich Spieler wie Harry Kane für die Bundesliga entscheiden, zeigt, dass die Liga interessant ist – das ist ein positives Signal. Ich glaube, dass es erneut einen spannenden Kampf um die Spitze geben wird. Es wird nicht einseitig. Kane ist ein sehr guter Spieler und der FC Bayern hat eine sehr gute Mannschaft. Aber nicht nur ein Spieler entscheidet darüber, ob man erfolgreich oder nicht erfolgreich ist.