19.09.2020
Bundesliga

„Bis zum Schluss alles versucht“

Rode, Dost und die beiden Trainer sprechen mit gemischten Gefühlen über das Remis zum Saisonstart.

Cheftrainer Adi Hütter: Es ist ein verdienter Punkt für die Arminia. Die Bielefelder haben gut verteidigt und gefährlich gekontert. Es ist immer schwer gegen eine kompakt stehende Mannschaft, die die Rückräume gut zumacht. Sie haben uns dadurch zu oft verleitet, lange Bälle zu spielen. Insgesamt hatten wir viel zu viele einfache Ballverluste. Dadurch ist es uns nicht gut gelungen, den Gegner laufen zu lassen. Die Mannschaft hat bis zum Schluss versucht, das Spiel zu gewinnen. Wir haben dadurch das Risiko erhöht und waren zwangsläufig anfälliger in der Defensive. Da hatten wir sicherlich das eine oder andere Mal Glück, dass Bielefeld etwas zu ungenau war. Wir haben überlegt, ob wir noch den fünften Wechsel vornehmen. Letztlich haben wir uns dafür entschieden, Bas vorne drin zu lassen aufgrund seiner Größe und Präsenz. Natürlich gab es einige Dinge, die nicht gepasst haben. Daran werden wir arbeiten. 6500 Zuschauer heute bedeuten einen guten Schritt in die richtige Richtung. Sie haben uns das Gefühl gegeben, was es bedeutet, hier aufzulaufen. Es herrschte eine tolle Atmosphäre. Schade, dass wir die Zuschauer nicht mit einem Sieg belohnen konnten.

Sebastian Rode: Schade, dass wir vor der Pause nicht zugestochen haben. So wird’s im Laufe des Spiels nicht einfacher. Dann liegen wir nach einem Konter zurück, das darf uns nicht passieren. Bielefeld war nach Kontern immer gefährlich. Deshalb können wir froh sein, dass wir noch 1:1 gespielt haben. Das Quäntchen Glück hätte uns heute gut getan, gerade beim Kopfball von Martin Hinteregger an die Unterkante der Latte. Jetzt müssen wir das Positive aus dieser Partie ziehen. Es ist nichts Schlimmes passiert, als ich gefoult wurde, kein Problem. 6.500 Zuschauer haben heute sehr viel Stimmung gemacht. Es war eine ganz andere Atmosphäre und Stimmung, das war schön. Ich hoffe, dass es weiter bergauf geht.

Insgesamt war mehr drin, deswegen sind wir enttäuscht. Wir haben aber viele gute Sachen gesehen.

Bas Dost

Bas Dost: In der ersten Halbzeit haben wir gut gespielt, aber wir müssen das Tor schießen. Wenn du das nicht machst, bleibt es immer spannend. Zumal der Gegner immer noch eine Möglichkeit bekommen kann. Diese haben sie genutzt. Wir sind trotzdem positiv geblieben und haben das 1:1 gemacht. Insgesamt war mehr drin, deswegen sind wir enttäuscht. Wir haben aber viele gute Sachen gesehen. Das Zusammenspiel mit Silva harmoniert gut. Das müssen wir von uns verlangen, dass wir immer gefährlich sind. André hat wieder zugeschlagen, das war gut. Ich hätte auch einmal schießen können, habe das aber nicht gemacht. Das hat mich geärgert. Ich werde davon lernen müssen. Wir hatten drei, vier 100-prozentige Möglichkeiten, da müssen wir mehr draus machen.

Uwe Neuhaus (Trainer DSC Arminia Bielefeld): Wir brauchen nicht darüber reden, dass die Eintracht die größeren und mehr Chancen hatte. Nichtsdestotrotz ist es uns gelungen, eine einigermaßen gute Kompaktheit, Ordnung und Disziplin auf den Platz zu bringen. Kritisieren muss ich unser Verhalten auf dem Weg nach vorne, als wir viele Konter nicht gut zu Ende gespielt haben. Das ist vielleicht ein Unterschied zur zweiten Liga, was die Qualität der Gegenspieler angeht. Auch in der vergangenen Saison waren wir im Spiel nach vorne immer präzise, was aber nicht sofort mit dem Ausgleich bestraft wurde. Die Teilzulassung von Zuschauern ist ein Anfang, die Atmosphäre gibt auf jeden Fall ein gutes Gefühl. Schön zu wissen, dass sich die Leute für uns interessieren. Ich denke, es werden wieder Stück für Stück mehr werden.