15.12.2020
Historie

Zehn Geschichten zum 100sten

Neunter gegen Achter 2020/21, Achter gegen Sechster in der Ewigen Tabelle, insgesamt 3524 Bundesligaspiele. Reichlich Erzählstoff also rund um die Eintracht und Borussia.

Darum 100

Hier und da finden sich Bilanzen, die das Traditionsduell am Dienstagabend als seine 102. Auflage ausweisen. Vernachlässigt sei in diesem Zusammenhang allerdings der Ligapokal 1972/73, der in dieser Form einmalig war und weniger als offizieller Wettbewerb als vielmehr dazu diente, die aufgrund der Olympischen Spiele in München bis Mitte September verlängerte Sommerpause zu überbrücken. Die Eintracht verlor seinerzeit im Halbfinale das Hinspiel gegen Mönchengladbach 1:3 und entschied das Rückspiel mit 1:0 für sich – immerhin gegen den späteren Titelträger. Der Ligapokal in seinem heute bekannten Format kehrte erst 1997 auf die deutsche Fußballbühne zurück.

Party auf beiden Seiten

Bereits 1971 waren die Fohlen durch einen Erfolg über die Hessen an die nationale Spitze galoppiert. Vor dem letzten Spieltag hatte Frankfurt durch ein 2:0 bei Kickers Offenbach vorzeitig die Klasse gehalten, während die Borussia im Kampf um die Meisterschaft mitmischte. Am Ende siegte die Truppe von Hennes Weisweiler mit einem 4:1 im damaligen Waldstadion und errang auf Frankfurter Boden die Meisterschale. Zu feiern hatten also beide Seiten etwas.

Die Treffsichersten

Doppelter Torschütze damals war übrigens Jupp Heynckes, der mit insgesamt elf Treffern so häufig gegen die SGE netzte wie kein anderer Akteur in der Geschichte dieses Aufeinandertreffens. Ihn übertrifft wiederum Jürgen Grabowski, der der Elf vom Niederrhein insgesamt ein Dutzend Kisten einschenkte.

Oskar Lotz.

Der Erste

Los ging für Grabi die Torjagd gegen den VfL vor fast exakt 55 Jahren. Am 11. Dezember 1965 sicherte der Weltmeister mit einem Doppelpack das 3:1 gegen die Nordrhein-Westfalen. Der erste Dreier in der ersten Begegnung. Die erste Bude dieses Evergreens geht allerdings auf das Konto von Oskar Lotz, der die Adler seinerzeit in Führung brachte – auf Vorlage von Grabowski.

Das Torreichste

Am 13. Oktober 1971. Mönchengladbach behält am Bökelberg mit 6:2 die Oberhand. Abgehakt.

Der Höchste

Besser: Die Höchsten. Dreimal siegte die SGE gegen BMG mit vier Toren Unterschied. 5:1 zu Hause am 3. April 1991 sowie jeweils auswärts 4:0 am 6. August 1993 und 11. September 2010.

Der Knappste

Banges Warten: Gladbach und Frankfurt während des Elfmeterkrimis im DFB-Pokal 2017.

Genau genommen am häufigsten zappelte die Kugel am 25. April 2017 im Netz, werden jetzt viele berechtigterweise einwenden. Beim Halbfinalthriller im DFB-Pokal 2017 fielen freilich nur zwei von 15 Toren aus dem Spiel heraus. Unvergessen das schlussendliche 8:7 nach Elfmeterschießen. Der goldene Schütze, Branimir Hrgota, ist in Frankfurt ebenso bekannt wie der damalige letzte Fehlschütze: Djibril Sow trägt mittlerweile den Adler auf der Brust.

Der Tragischste

Vor rund vier Jahrzehnten, am 15. März 1980, besiegten die Adlerträger Borussia Mönchengladbach am 25. Spieltag der Saison 1979/80 mit 5:2. Die Tore erzielten Borchers, Nachtweih, Cha, Körbel und Karger. Für Gladbach trafen Hannes und Bödeker. Das Spiel ist trotzdem in trauriger Erinnerung geblieben, weil Jürgen Grabowski nach einem Foul verletzt vom Platz – und seine Karriere später beenden musste.

Last but not least

Fred Schaub.

Darf in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen: Der erste und einzige Europapokaltriumph der Frankfurter Vereinsgeschichte. Im Hinspiel des UEFA-Cup-Finals noch 2:3 unterlegen, sicherten sich die Adler im Rückspiel am 21. Mai 1980 durch Fred Schaubs Tor des Tages die internationale Trophäe.

In eigener Sache

Insgesamt fünfmal trat die Eintracht in ihrer Geschichte an einem Dienstag gegen Gladbach an. Darunter finden sich mit dem besagten 1:3 im Ligapokal sowie dem DFB-Pokal Halbfinale 2017 auch zwei Aufeinandertreffen in der Bundesliga und ein weiteres im DFB-Pokal. Verloren haben die Hessen seit dem Ligapokal 1973 in dieser Konstellation übrigens nicht mehr. Und dieser fließt bekanntlich nicht mal in die Bilanz ein...