03.06.2020
Bundesliga

Zurück im Spiel

Die Hoffnung an der Weser lebt. Mit den jüngsten Ergebnissen hat sich Werder im Kampf um den Klassenerhalt zurückgemeldet.

Joshua Sargent kommt in dieser Saison auf 22 Partien und drei Treffer.

Situation

Die Hanseaten gehen mit Rückenwind in die Nachholpartie gegen die Eintracht. Von einigen Experten schon vor Wochen im Kampf um den Klassenerhalt abgeschrieben, gab Werder zuletzt ein großes Lebenszeichen von sich. Von den jüngsten drei Spielen wurden zwei gewonnen – zuvor hatten die Grün-Weißen in 25 Partien lediglich vier Mal den Platz als Sieger verlassen. Zwar liegen die Werderaner weiterhin auf Platz 17 in der Tabelle, allerdings konnte der Abstand auf Mainz 05 (15.) in den Spielen nach dem Restart der Saison von acht auf drei Punkte reduziert werden.

Formkurve

Das Jahr 2020 startete für die Hanseaten dank eines 1:0-Auswärtserfolges in Düsseldorf zunächst erfolgreich, bevor die folgenden fünf Partien allesamt verloren gingen. In den ersten sechs Rückrundenduellen erzielten die Bremer zudem kein eigenes Tor – die Treffer in Düsseldorf (1:0) und in Augsburg (1:2) gingen jeweils auf die Kappe des Gegners. Im letzten Spiel vor der Zwangspause holte Werder noch einen Punkt bei Hertha BSC (2:2), nach Wiederbeginn der Saison ging das Heimspiel gegen Bayer 04 Leverkusen mit 1:4 verloren. Aus den anschließenden drei Partien stehen nach den Siegen gegen den SC Freiburg und Schalke 04 (jeweils 1:0) und dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach allerdings sieben Punkte zu Buche - ohne Gegentor wohlgemerkt.

Trainer

Mit Florian Kohfeldt steht der aktuell zweitjüngste Bundesligatrainer beim SV Werder Bremen unter Vertrag.

Mit Florian Kohfeldt steht der aktuell zweitjüngste Bundesligatrainer beim SV Werder Bremen unter Vertrag. Der 37-Jährige ist ein echter Bremer, hat seine Karriere als Spieler in der Bremenliga verbracht und war anschließend als Co-Trainer und Trainer für die zweite Mannschaft und die Jugend der Grün-Weißen verantwortlich. Im Oktober 2017 übernahm er den Trainerposten von Vorgänger Alexander Nouri. Kohfeldt ist nach Christian Streich (Freiburg) und Steffen Baumgart (Paderborn) der Bundesligatrainer mit der längsten Amtszeit. Sein bislang größter Erfolg mit Werder war der Einzug ins DFB-Pokal Halbfinale in der vergangenen Saison – dort scheiterten die Bremer allerdings mit 2:3 am späteren Pokalsieger FC Bayern München.

Taktiktafel

Die Hanseaten sind in dieser Saison bisher weder in der Offensive noch in der Defensive besonders erfolgreich: 25 erzielte Treffer sind Ligatiefstwert, einzig Mainz (62) und Paderborn (61) kassierten mehr Gegentore als Werder (59). In 24 Partien vor der Coronapause konnte Torwart Jiri Pavlenka nur beim 1:0 in Düsseldorf am 18. Spieltag die Weiße Weste wahren. Zuletzt zeigten sich die Bremer allerdings deutlich stabilisiert und spielten dreimal in Folge zu null. In der Hinrunde ließ Trainer Kohfeldt seine Mannschaft noch mit Viererkette auflaufen, stellte nach ausbleibenden Ergebnissen allerdings zur Rückrunde auf eine Dreierkette um – ebenfalls ohne Erfolg. Zuletzt zeigte sich der 37-Jährige flexibel und passte sein System dem jeweiligen Gegner an. In den jüngsten drei Partien kehrte er zum 4-3-3- beziehungsweise 4-3-1-2-System zurück. Die Abwehrreihe bildeten dabei Marco Friedl, Niklas Moisander, Milos Veljkovic und Theodor Gebre Selassie. Am Samstag ersetzte Sebastian Langkamp den gelbgesperrten Veljkovic, der gegen die Eintracht aber wohl wieder seinen Platz einnehmen wird. Im Mittelfeld laufen Maximilian Eggestein, Davy Klaassen und Kevin Vogt auf. Offensiv vertraut Trainer Kohfeldt auf Leonardo Bittencourt, Milot Rashica und Josh Sargent; Bittencourt war der Schütze der beiden goldenen Toren in Freiburg und Gelsenkirchen. Alternativ stehen Yuya Osako und Davie Selke zur Verfügung.

Spieler im Fokus: Joshua Sargent

Das 20-jährige Offensivtalent Joshua Sargent wechselte im Januar 2018 an die Weser. In seiner ersten Saison kam Sargent auf zehn Einsätze im Oberhaus und zwei Tore. Spätestens seit der aktuellen Spielzeit ist der US-Amerikaner in Bremen angekommen. Von 28 möglichen Partien stand er 22 Mal auf dem Feld, netzte drei Mal und bereitete zwei Treffer vor. In den jüngsten drei Ligaspielen stand er jeweils in der Startelf und scheint nun endgültig seinen Platz in der Mannschaft gefunden zu haben. Trainer Kohfeldt weiß die Qualitäten des jungen Stürmers zu schätzen: „Josh zerreißt sich für das Team, ohne Rücksicht darauf, wie er selbst dabei aussieht." Und weiter: „Er arbeitet unglaublich diszipliniert gegen den Ball, macht viele intensive Meter und bereitet damit das Pressing und Ballgewinne vor."