Taktiktafel
Leipzig variiert taktisch regelmäßig zwischen 4-4-2 beziehungsweise 4-2-2-2 mit zwei Zehnern und zwei Sechsern sowie 3-4-2-1. Mit letzterer Formation schafften die Sachsen zu Saisonbeginn gleichzeitig Überzahl im Zentrum und Doppelung auf den Außen, wenn die Schienenspieler zurückfielen und mit den drei Verteidigern eine Fünferkette bildeten. Das Resultat ließ sich mit fünf Gegentoren an den ersten zehn Bundesligaspieltagen mehr als sehen – bis zur 3:4-Niederlage bei der TSG Hoffenheim.
Am vergangenen Spieltag beim 1:5 gegen Wolfsburg bröckelte das Bollwerk erneut, buchstäblich auch personell. Mit Lutsharel Geertruida, Benjamin Henrichs und Willi Orban stehen derzeit nicht mehr als drei 100-prozentig fitte Abwehrexperten zur Verfügung. Im Tor soll am Mittwoch anstelle des unangefochtenen Péter Gulácsi Maarten Vandevoordt den Vorzug erhalten.
Während sich die Hintermannschaft dahingehend fast von allein aufstellt, heißt die Formel im Mittelfeldzentrum zwei aus drei: Amadou Haidara, Kevin Kampl, Arthur Vermeeren. Zwecks offensiver Durchschlagskraft ruhen die Hoffnungen auf Flügelstürmer Antonio Nusa sowie den Angreifern Benjamin Sesko und Loïs Openda.
Dino Toppmöller lässt sich vom personellen Aderlass nicht blenden: „Wenn man sich die erste Elf anschaut – und darauf kommt es an – haben sie eine Topmannschaft auf dem Platz.“
Diese Spieler fehlen
Bei Leipzig fehlen David Raum und Xavi Simons (beide Sprunggelenksverletzung), Eljif Elmas (Muskelfaserriss), El Chadaille Bitshiabu (Muskelverletzung), Yussuf Poulsen (Oberschenkelverletzung), Castello Lukeba (Muskelzerrung) sowie Assan Ouédraogo (Oberschenkelverletzung). Fraglich ist Lukas Klostermann nach Muskel- und Knieproblemen. Er komme „vielleicht zurück“, er werde „im Training probieren“, was geht, hält sich Marcos Rose bedeckt. Mit Blick auf die Belastungssteuerung meint Leipzigs Coach: „Wir befinden uns in einem Teufelskreis. Die Spieler werden weniger, du musst teilweise ins Risiko gehen.“
Eintracht Frankfurt muss auf Aurèle Amenda (Syndesmosebandriss) sowie den rotgesperrten und am Außenband verletzten Arthur Theate verzichten.
Spieler im Fokus: Antonio Nusa
Der norwegisch-nigerianische Mittelfeldspieler, der im Sommer 2024 am Cottaweg anheuerte, hat sich schnell in die Mannschaft integriert. Leipzigs Coach Rose hob seine Bedeutung nach dem Spiel gegen Hoffenheim hervor: „Antonio war unser bester Spieler, hat wieder ein starkes Spiel gemacht.“ Rose macht auch das Potential deutlich: „Er schwingt sich in den letzten Wochen zu einer absoluten Bank im Offensivspiel auf. Er ist sehr torgefährlich und bereitet Tore vor.“
Im September 2023 debütierte Nusa im Alter von 18 Jahren in der norwegischen Nationalmannschaft und traf direkt in seinem ersten Spiel gegen Jordanien. Auch auf Vereinsebene bringt er internationale Erfahrung mit, unter anderem durch neun Champions-League-Einsätze. Antonio Nusa …
• … ist norwegischer Nationalspieler und hat 13 Länderspiele bestritten, in denen er vier Tore erzielte.
• … absolvierte in dieser Spielzeit zwölf Bundesligaspiele (zwei Tore, vier Vorlagen), fünf Partien in der Königsklasse und zwei DFB-Pokalspiele (zwei Tore).
• … spielte zuvor für Stabæk (Jugend und Profis) und den FC Brügge, mit dem er zwei Mal belgischer Meister und ein Mal belgischer Superpokalsieger wurde.
Serien und Statistiken
In den vergangenen acht Spielzeiten stand Eintracht Frankfurt drei Mal im DFB-Pokalendspiel, Leipzig stand in diesem Zeitraum vier Mal im Finale.
Leipzig setzte sich seit 2016 in vier von fünf Achtelfinalduellen durch, einzig 2019/20 scheiterten die Sachsen – an Frankfurt.
Insgesamt überstand Leipzig seit dem Bundesligaaufstieg 28 Pokalrunden.
Die Eintracht erreichte zum dritten Mal in Folge das Achtelfinale – zuletzt gelang das zwischen 2004/05 und 2006/07.
Wiedersehen
Ansgar Knauff absolvierte während seiner Zeit bei Borussia Dortmund unter der Leitung von Marco Rose neun Pflichtspiele.
André Silva lief von 2019 bis 2021 gemeinsam mit Timothy Chandler, Kevin Trapp und Tuta für Eintracht Frankfurt auf.
Rasmus Kristensen spielte in den Saisons 2020/21 und 2021/22 in Salzburg zusammen mit Benjamin Sesko und Nicolas Seiwald.