05.12.2019
Bundesliga

„Das Glück erzwingen“

Chefcoach Hütter spricht vor dem Spiel gegen die Hertha über Nuancen, Zweikämpfe, Zuversicht – und seine erste Begegnung mit Jürgen Klinsmann.

Cheftrainer Adi Hütter ist überzeugt, bald in die Erfolgsspur zurückzufinden.

Adi Hütter über...

…Bas Dost: Bas wird bis Ende Dezember ausfallen. Er muss wegen seiner Leiste in Therapie. Es macht keinen Sinn, alle drei Tage einen neuen Versuch zu unternehmen. Er hat immer wieder Schmerzen, das darf kein Dauerzustand bleiben. Wir werden alles tun, damit er wieder fit wird....die sonstige Personalsituation: André Silva ist fit, hat aber nicht das Level erreicht, das wir uns vorstellen, was aber nicht heißt, dass er nicht morgen seine Möglichkeit bekommen kann. Grundsätzlich sind wir fast komplett. Ein, zwei Tage nach dem Spiel spürt immer mal jemand etwas. Mijat Gacinovic und Lucas Torró hatten leichte Probleme. Stand jetzt können wir fast aus dem Vollen schöpfen.…den kommenden Gegner Hertha BSC: Hertha hat eine Halbzeit in Überzahl gespielt, deswegen ist es nicht einfach, sie zu analysieren. Nach dem 0:2 und dem Platzverweis gegen Mats Hummels haben sie alles versucht, das Spiel umzudrehen. Sie waren sehr gut organisiert, hatten die höchste Laufbereitschaft der Saison. Jürgen Klinsmann legt viel Wert auf Stabilität, Ruhe und taktische Disziplin, vermutlich im 3-4-1-2-System. Darauf sind wir eingestellt.…Gästetrainer Jürgen Klinsmann: Ich habe ihn im Frühjahr zufällig in einem Restaurant in Frankfurt getroffen. Bis dahin kannte ich ihn nur aus dem Fernsehen. Ich kam mit ihm ins Gespräch und er zeigte sich angetan von unserer Spielweise. Ich freue mich darauf, ihn morgen zu sehen.…die Stimmung in der Mannschaft: Ich habe während den Trainingseinheiten in den vergangenen Tagen viel Positives gesehen. Natürlich ist die Enttäuschung nach Niederlagen immer groß. Die Jungs wissen aber, dass wir uns das Leben selbst sehr schwer gemacht haben. Dass wir nach Freiburg auch in Mainz nicht gepunktet haben, hängt sicher auch mit den Platzverweisen zusammen. Trotz allem haben wir gezeigt, dass wir physisch in einer top Verfassung sind.…die eigene Gangart: Es ist immer ein schmaler Grat. Wir können nicht plötzlich sagen, in jeder Aktion zurückziehen zu wollen. Aber wir müssen die Zweikämpfe intelligent führen. Das haben wir angesprochen. Wir sind eine Mannschaft und sehen zu, das nächste Spiel zu elft zu beenden.…die kurzfristigen Ziele: Es ist immer leicht, sich eine gewisse Punktzahl auszumalen, aber das hat schon zu Spielerzeiten selten funktioniert. Entscheidend ist, die Leistung auf den Platz zu bringen. Zuletzt haben immer Nuancen entschieden. Selbst beim 2:4 in Gladbach hat uns der Gegner nicht an die Wand gespielt. Wir müssen das Glück erzwingen. Dafür müssen wir uns auf unsere Stärken besinnen, mit Selbstvertrauen auftreten. Auch benötigen wir die geschlossene Unterstützung unserer Fans. Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, seine Aufgaben mit Leidenschaft und Herz ausführt, ist das möglich.