Zugegeben, der seit Montag unter anderem in Hessen verpflichtende Mund- und Nasenschutz blieb in den Spinden der Commerzbank-Arena. Ansonsten gestaltete sich das erste Kleingruppenprogramm nach zwei freien Tagen sowie individueller Heimarbeit am Montag unter den weiter ungewöhnlichen, aber gar nicht mehr so ungewohnten Einschränkungen. Fiebermessung am Morgen, Mobilisation in der Mixed Zone, anschließend auf dem Rasenplatz Übungen im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten: Zeitversetzt, Zweiergespanne.
Same procedure wie seit der ersten Zusammenkunft am 3. April. Mit der meteorologischen Abwechslung, dass anstatt des seit Wochen Einzug haltenden Frühsommers bedeckte bis verregnete Verhältnisse herrschten.Analog zum Wetterumschwung befindet sich auch die Eintracht wie alle Bundesligisten dieser Tage zwischen den Fronten und im Wartestand. Am Donnerstag hat die DFL Deutsche Fußball Liga ein
Maßnahmenpaket hinsichtlich der Wiederaufnahme des Ligabetriebs im Mai verabschiedet, am gestrigen Montag sprachen auch die Sportminister eine an strenge Auflagen geknüpfte Empfehlung pro Saisonfortsetzung aus. Schließlich wird es am 30. April an der Bundesregierung und den Ministerpräsidenten liegen, die entsprechende gesetzliche Grundlage zu gewährleisten.
Mit Geduld und Phantasie
Dass eine solche auch im Sinne der Profisportler wäre, ist unüberhörbar: „Wir machen das schon einige Wochen mit, jeder würde sich über gemeinsames Training, Spielformen und natürlich Spiele freuen“, gibt Co-Trainer Christian Peintinger zu. „Aber wir wissen nicht, wann das OK kommt, deshalb machen wir das Beste draus.“Chefcoach Adi Hütter schließt sich der Einschätzung seines Assistenztrainers an: „Ein interessanter und positiver Aspekt ist für mich, dass man die Zeit nutzen kann, um individuell mit den Spielern noch enger zusammenzuarbeiten und positionsspezifisch noch mehr auf die Jungs einzugehen. Dazu gab es angesichts unserer vielen Spiele in den Monaten davor nicht so viel Gelegenheit. Mir macht das Spaß.“ Um darüber hinaus für den Fall des Wettkampfs gewappnet zu bleiben, weiß sich das Trainergespann mit Armin Reutershahn durchaus zu helfen. „Weil uns die intensiven Läufe fehlen, holen wir diese hinterher nach“, begründet Peintinger die nachgelagerten Sprintschichten. „Wir stellen die Kleingruppen auch immer unterschiedlich zusammen, jeweils mit anderen Trainern, damit nicht immer dieselben Spieler zusammen sind und nicht immer die gleiche Ansprache haben“, ergänzt Landsmann Hütter.An Kreativität mangelt es den Hessen also nicht. Und dennoch müssen die Frankfurter nicht alles ihrer Phantasie überlassen, um auf einen wohlgesonnenen Ausgang der Telefonkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Regierungschefs der Länder zu hoffen. Weshalb am Ende des diesigen Dienstags doch ein Silberstreif am Horizont verbleibt, auch wenn er vage bleibt.