13.05.2021
Bundesliga

„Es zählt nur Eintracht Frankfurt“

Adi Hütter spricht über den Hotelaufenthalt als Chance, eine Jetzt-erst-recht-Mentalität und den festen Glauben an sechs Punkte.

Adi Hütter über…

…den festen Glauben an das große Ziel: Als ich bekannt gegeben habe, dass ich nach der Saison nach Gladbach gehe, war das mit Sicherheit für viele, auch die Mannschaft, unangenehm. Aber wir haben uns ausgesprochen und arbeiten weiterhin zusammen an unserem Ziel. Es geht nicht um mich, sondern um das große Ganze: Es zählt nur Eintracht Frankfurt! Ich finde es toll, dass der Verein nächste Saison auf jeden Fall international spielen wird, würde mir aber wünschen, dass die Fans dann vielleicht sogar im Stadion die Champions-League-Hymne hören werden. Vielleicht können wir eine Jetzt-erst-recht-Mentalität an den Tag legen. Wir möchten allen zeigen, dass die Jungs alles dafür tun, um diesen außergewöhnlichen Platz zu erreichen. Ich brenne noch mehr als zuvor – und das bis zum letzten Tag.

…die ersten Eindrücke aus dem Quarantäne-Trainingslager: Wir fühlen uns wohl und nutzen die Gelegenheit, um noch enger zusammenzuwachsen. Ich führe viele Einzelgespräche im Hotel, wodurch die Quarantäne auch als Chance dienen kann, die derzeitige Situation nochmal intensiver zu besprechen. Wir bereiten uns definitiv optimal auf die letzten zwei Spiele vor.

…die Personalsituation: Der eine oder andere hat gerade mit leichten Blessuren zu kämpfen. Sebastian Rode musste gegen Mainz schon vorzeitig raus, zudem haben André Silva und Makoto Hasebe heute nur leicht trainiert. Wir müssen aufpassen, kein zu hohes Risiko einzugehen. Deshalb habe ich sie mal aus dem Training genommen und individuell trainieren lassen. Aber ich gehe davon aus, dass sie uns am Wochenende zur Verfügung stehen werden.

Wir reden nicht über den Abstiegskampf oder die Relegation, sondern über das Erreichen von Platz vier oder fünf. Dass die Erwartungshaltung zurzeit so groß ist, zeigt uns, wie viel wir schon erreicht haben.

Cheftrainer Adi Hütter

… Amin Younes: Ich habe gestern lange mit Amin gesprochen und kann nur nochmal verdeutlichen, dass wir ein sehr gutes Verhältnis haben. Er ist für uns ein unglaublich wichtiger Spieler, der uns spielerisch weitergebracht hat. Davon profitieren wir alle. Natürlich schwingt Enttäuschung mit, wenn er mal nicht spielen kann, aber das Verhältnis ist deswegen trotzdem gut. Er war schließlich in den vergangenen Wochen teilweise auch nicht zu 100 Prozent fit. Deshalb hatte ich kein gutes Gefühl, ihn spielen zu lassen. Es ist daher sehr wichtig, dass er wieder richtig fit ist.

…gestiegene Erwartungen: Jede Bundesligamannschaft hat immer mal schwierigere Phasen. Wenn ich meine drei Jahre hier Revue passieren lasse, hatten wir nur eine richtige Krise. Das war in meinem zweiten Jahr, als wir aus sieben Spielen nur einen Punkt geholt haben. Die aktuelle Situation ist damit überhaupt nicht zu vergleichen. Wir reden nicht über den Abstiegskampf oder die Relegation, sondern über das Erreichen von Platz vier oder fünf. Dass die Erwartungshaltung zurzeit so groß ist, zeigt uns, wie viel wir schon erreicht haben. Die Ansprüche sind einfach gestiegen.

…die Ausgangslage am Samstag: Wir bereiten uns auf das kommende Spiel vor wie auf jedes andere auch. Natürlich möchten wir unbedingt auf Schalke gewinnen. Das ist unsere einzige Aufgabe, darauf fokussieren wir uns. Dafür ist wichtig, dass wir uns zusammenreißen. Wir haben immer unsere Ansprüche, das ist aktuell das Erreichen der Champions League. Dafür müssen wir zwei Mal gewinnen. Wir glauben fest daran, dass wir sechs Punkte holen können.

…die Herangehensweise auf Schalke: Wir denken über verschiedene Optionen nach. Dazu gehört auch die Überlegung, mit zwei Spitzen oder zwei Zehnern zu spielen. Wichtig ist, dass wir das Spiel von Beginn an im Griff haben, um zu gewinnen. Der FC Schalke 04 hat immer wieder Ansätze, in denen sie zeigen, dass sie guten Fußball spielen können. Trotzdem müssen wir vorsichtig sein und alles bedenken. Es ist sehr schwer, die Aufstellung von Schalke vorherzusehen, deshalb schauen wir gerade nur auf uns. Es wäre auch eine Überlegung, ein paar überraschende Spieler reinzubringen. Ajdin Hrustic hat gegen Mainz gezeigt, dass das toll funktionieren kann. Viele haben nicht erwartet, dass er spielt. Aber er hat eine tolle Leistung gezeigt und auch das wichtige Tor erzielt.