04.11.2020
Team

„Ich bin ein Instinktfußballer“

Aymen Barkok erwies sich in der vergangenen Partie gegen Bremen als belebendes Element. Das weckt Erwartungen, doch der Youngster bleibt bescheiden.

Aymen Barkok über…

…das Spiel gegen Bremen: Ich habe versucht, mein Bestmöglichstes zu geben, um der Mannschaft zu helfen. In der ersten Halbzeit hatten wir einfach zu wenige Chancen, es war im Prinzip nur das Abseitstor über Silva und Kamada. Dazu hatten wir hinten noch ein paar Baustellen. Nach dem Gegentor haben wir uns gefangen und waren die spielbestimmende Mannschaft. Es fehlte in den vergangenen Spielen auch oft das Quäntchen Glück, um die Partien zu drehen.

…die Marschroute in Stuttgart: Wir haben das Spiel gegen Bremen analysiert. Ich denke, auf die zweite Halbzeit lässt sich am Samstag aufbauen. Wir hatten 72 Prozent Ballbesitz, das war viel. Wenn wir so gegen den VfB auftreten, können wir dort drei Punkte holen. Dafür trainieren wir unter der Woche mit Volldampf und nehmen die Ansagen des Trainers mit, damit wir auf den Gegner gut vorbereitet sind. Was genau wir trainieren, bleibt natürlich geheim (schmunzelt).

…den Gegner: Ich habe mir am vergangenen Wochenende das Spiel des VfB gegen Schalke angeschaut, da ich auch einige Spieler von Stuttgart kenne wie Marc Oliver Kempf und Pascal Stenzel. Das ist keine schlechte Mannschaft. Sie haben nach vorne Qualität und einige sehr junge Spieler. Mit Erik Thommy, den ich noch aus Düsseldorf kenne, habe ich auch vor kurzem erst geschrieben, ein Einsatz kommt für ihn aber am Wochenende wohl noch etwas zu früh. Insgesamt erwarte ich, dass es am Samstag über 90 Minuten wieder rund geht.

…seine persönlichen Ambitionen: Ich bin ein optimistischer Mensch, das sieht man sicher auch daran, dass ich oft und gerne lache. Mir ist es vor allem wichtig, dass ich gesund bleibe. Nach meiner doch langen Leidenszeit in den vergangenen beiden Jahren habe ich das extrem zu schätzen gelernt. Ich gebe im Training wie auf dem Platz Gas und freue mich über jede Minute, die ich spiele. Ich wünsche mir natürlich, dass es weiter bergauf geht und gehe weiterhin in jedes Spiel mit der Ambition, zu gewinnen.

…Armin Reutershahns Anweisungen vor seiner Einwechslung: Es stimmt, in der Bundesliga habe ich noch nie als Rechtsaußen gespielt. Trotzdem waren die Anweisungen von Armin kurz und knapp: Er hat mir zum einen die Aufteilung bei Standards offensiv wie defensiv mit auf den Weg gegeben. Zum anderen die Anweisung, dass ich die rechte Bahn beackern und kreativ nach vorne spielen soll. Das war es auch schon.

Ob ich rechts, links oder im Zentrum spiele, ist mir im Allgemeinen nicht so wichtig.

Aymen Barkok

… die Position auf der Außenbahn: Ich bin fit und kann laufen (lacht). Diese Qualitäten schaden auf dieser Position sicherlich nicht. Aber es war auch nicht komplett neu für mich, dort eingesetzt zu werden, da ich in der U17 auch mal Rechtsverteidiger gespielt habe und zuvor auch schon Linksverteidiger. Ob ich rechts, links oder im Zentrum spiele, ist mir im Allgemeinen nicht so wichtig.

…den Spielertypen, den er verkörpert: Man kann sicherlich sagen, dass ich ein Instinktfußballer bin. Deshalb kommt es mir entgegen, wie Adi Hütter uns spielen lässt. Denn im vorderen Drittel sollen wir kreativ sein, dort haben wir weitgehend freie Hand und können unsere Stärken ausspielen. In der Defensive soll es dafür am besten einfach und unkompliziert sein. Damit kann ich mich identifizieren.

…sein Verhältnis zu Adi Hütter: Der Trainer ist mir gegenüber sehr positiv. Er ist ein kommunikativer Typ, gibt viele Hilfestellungen, das gilt nicht nur für mich. Trotzdem übt er keinen Druck aus und weiß die Qualität des Einzelnen zu schätzen. Mir kommt außerdem entgegen, dass er mir meine spielerischen Freiheiten lässt.

…den Zustand von Filip Kostic: Filip hat am Dienstag das erste Mal voll mittrainiert. Er hat voll mitgezogen, als wäre er nie weggewesen. Er ist einfach eine Maschine und immer im Kraftraum anzutreffen. Aber wann genau er wieder spielt, weiß ich nicht.

…die marokkanische Nationalmannschaft: Ich bin glücklich damit, mich für die marokkanische Nationalmannschaft entschieden zu haben. Durch meine Familie habe ich eine enge Bindung zu diesem Land. Ich bin für die kommenden beiden Spiele in der anstehenden Länderspielpause nominiert worden. Das freut mich. Wir spielen zwei Mal gegen Zentralafrika, zunächst zu Hause, dann auswärts. Ich bin gespannt, ob sich mein Eindruck bestätigen wird, dass es dort insgesamt einen Ticken robuster zugeht in den Zweikämpfen als in Europa.