30.09.2020
Bundesliga

Schritt für Schritt

Nach dem insgesamt gelungenen Auftakt möchte die Eintracht am Samstag den ersten Heimsieg der Saison einfahren. Die Bilanz gegen die TSG Hoffenheim spricht für die Adler.

Die Frauen der Eintracht machten es am vergangenen Wochenende vor und blieben mit dem Remis gegen Hoffenheim nach drei Spielen weiterhin ungeschlagen sowie erstmals ohne Gegentor. Einen ebenso erfolgreichen Saisonstart möchten am Samstagnachmittag auch die Adler hinlegen, wenn möglich mit dem ersten Heimsieg in der neuen Bundesligasaison. Die Frankfurter empfangen im heimischen Deutsche Bank Park die TSG Hoffenheim, vor voraussichtlich 8.000 Zuschauern, die nach 6.500 gegen Bielefeld den nächsten kleinen Schritt zurück in die Normalität bedeuten würden. Auch auf dem Platz geht es Step by Step: Nach dem wechselhaften Start gegen Bielefeld wusste die Eintracht beim Auswärtsspiel gegen die Hertha überwiegend zu überzeugen: Energische Zweikampfführung gepaart mit der nötigen Ruhe am Ball ließen keinen Zweifel am verdienten Sieger im Olympiastadion aufkommen. Doch Cheftrainer Adi Hütter weiß: „Wir können nach zwei Runden nicht sagen, wo wir schlussendlich landen werden.“  Auf kurze Sicht soll es zumindest der erste Dreier vor heimischer Kulisse werden.

Dritter gegen Erster

Zwei Spiele, sechs Punkte: Hoffenheim grüßt nach dem zweiten Bundesligaspieltag von der Tabellenspitze, die Eintracht von einem geteilten dritten Platz. Die Hoffenheimer bescherten am vergangenen Wochenende dem FC Bayern ein blaues Wunder. Nach 32 Spielen ohne Niederlage fanden sie in der TSG ihren Meister und verloren 1:4 in Sinsheim. Am ersten Spieltag gewann die TSG bereits 3:2 in Köln. Einzig im DFB-Pokal zitterten sich die Kraichgauer in die zweite Runde. Gegen den Regionalligisten Chemnitzer FC brachte erst das Elfmeterschießen die Entscheidung. Ein Spieler überzeugte dabei besonders: Andrej Kramaric. Der Angreifer markierte in den ersten drei Pflichtspielen sieben Tore, fünf davon in der Bundesliga. Besser war bisher nur Gerd Müller mit sechs Toren in der Saison 1977/78. Doch der gelungene Auftakt ist nicht ihm allein zu verdanken, sondern einer starken Mannschaftsleistung, vorneweg mit dem neuen Chefcoach Sebastian Hoeneß.

Vor seiner ersten Bundesligastation arbeitete der 38-Jährige als Trainer im Jugendbereich unter anderem für Leipzig und führte zuletzt die zweite Mannschaft des FC Bayern München zur Meisterschaft in der dritten Liga. Die Tabellenspitze ist so gesehen nichts Neues – die Hoffenheimer sind hingegen das erste Mal seit sechs Jahren wieder Tabellenführer. Mit Hoeneß möchten die Nordbadener wieder mit mehr Zug zum Tor, Gegenpressing und dem nötigen Risiko überzeugen. Parallelen zum Fußball unter Julian Nagelsmann liegen nahe. Auch wenn es keine leichte Aufgabe für Hoeneß sein wird, aus dessen Schatten zu treten, der auch nach dem ersten Nachfolger Alfred Schreuder nicht verschwunden ist. Doch die Chance dazu scheint gegeben, die Mannschaft hat die Möglichkeit, in drei Wettbewerben zu glänzen: der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der UEFA Europa League.

Gelingen soll das mit einem Kader, der zu einem großen Teil nicht älter als 25 Jahre ist, und Spielern wie Christoph Baumgartner, Jacob Bruun Larsen und Dennis Geiger. Diadié Samassekou tat sich zudem in den bisherigen Spielen als Taktgeber im Mittelfeld hervor und wusste auf der Sechs konsequent zu verteidigen. Während dieser Transferperiode haben die Hoffenheimer acht Abgänge und fünf Zugänge zu verzeichnen, darunter auch einen ehemaligen Adlerträger: Mijat Gacinovic. Auf der anderen Seite treffen Steven Zuber und David Abraham auf ihren Ex-Verein.

Vier Siege unter Hütter

Am Samstag gilt es für die Adler, das nächste Spektakel der Hoffenheimer zu unterbinden. Dass die Eintracht einer sturmgewaltigen Offensive gewachsen ist, bewies sie bereits gegen Berlin. Außerdem haben die Adler mit André Silva ebenfalls einen Toptorjäger in den eigenen Reihen. Silva erzielte seit dem Restart zehn Bundesligatore, ebenso wie Kramaric und Bayerns Lewandowski. Das ist Ligabestwert. Neben Silva  ist stets Bas Dost zur Stelle. Der Niederländer verzeichnete in den ersten drei Einsätzen je zwei Tore und Vorlagen.

Das 3:2 gegen Hoffenheim war für mich ein unglaublicher Moment. Es war für mich das erste Mal, dass ich so richtig miterlebt habe, was hier in diesem Stadion abgeht.

Martin Hinteregger

22 Mal trafen die beiden Mannschaften bisher aufeinander, im Schnitt fielen dabei 2.41 Tore pro Spiel. Die Statistik in der jüngsten Vergangenheit spricht für Frankfurt. Die Adler sind seit sechs Duellen mit Hoffenheim unbesiegt, zwei Remis folgten zuletzt vier Siege in Folge. Während diesen vier Partien stand Adi Hütter an der Frankfurter Seitenlinie. An eines dieser Spiele, den 24. Spieltag der Saison 2018/19, denkt Martin Hinteregger besonders gerne zurück: „Das Spiel gegen Hoffenheim, als wir 3:2 gewonnen und die zwei Tore in den letzten Minuten geschossen haben, das war für mich ein unglaublicher Moment. Viele Leute haben das sicherlich schon vergessen, aber es war für mich das erste Mal, dass ich so richtig miterlebt habe, was hier in diesem Stadion abgeht.“ Auch wenn in dieser Hinsicht am Samstag die Light-Version wartet – Punkte als Währung bleiben unantastbar.

Zum Spiel

Anstoß: Samstag, 3. Oktober, 15.30 Uhr, Bundesliga 2020/21, 3. Spieltag.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Auf Sky Sport Bundesliga 5 wird die Partie ab 15.15 Uhr live übertragen.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.