Geschichte des Monats: Im Zeichen von Sonny
Der Monat Dezember hatte nicht nur sportlich Vieles zu bieten, sondern auch herzlich. Zum einen stimmte die Mehrheit der teilnehmenden Mitglieder von Eintracht Frankfurt für „Sonny“ als Namensgeber des diesjährigen Weihnachtsbaums auf dem Römer; in Gedenken an den im Februar im Alter von 91 Jahren verstorbenen jahrzehntelangen Eintracht-Fan Helmut Sonneberg.
Zum anderen nahm der Klub die mahnenden Worte des Holocaustüberlebenden zum Anlass, im Rahmen des Heimspiels gegen den FC Bayern München die Vereinshaltung gegen Judenhass und rassistische Ausgrenzung jeder Art zu bekräftigen. Unter dem Motto „‚Passt auf. Seid hellhörig!‘ – Eintracht Frankfurt gegen Antisemitismus und Rassismus“ sollte Helmut Sonnebergs Botschaft für aller Augen am 9. Dezember sichtbar werden. „Seine Worte sollen uns allen Ansporn sein, uns als Verein und auch als Gesellschaft entschieden zu wehren gegen Antisemitismus und Rassismus“, betonte Axel Hellmann, Vorstandssprecher der Eintracht Frankfurt Fußball AG.
Gesicht des Monats: Mathias Beck
Tags zuvor gab der Verein die Präsidentschaftskandidatur von Mathias Beck bekannt. Einstimmig stimmten Verwaltungsrat und Wahlausschuss der vorgelegten Präsentation seiner Ziele und Visionen zu. Seit dem 1. Juni ist der 52-Jährige ehrenamtlicher Vizepräsident und stellt sich nun offiziell als möglicher Nachfolger von Peter Fischer zur Verfügung. Der neue Präsident wird bei der ordentlichen Mitgliederversammlung am 5. Februar 2024 gewählt.
Zahl des Monats: 3531 Minuten
Schon in der LOTTO Hessenliga ging die U21 mit einem Durchschnittsalter von 21,2 Jahren als jüngste Mannschaft an den Start. Zur Saison 2023/24 konnte das Team weiter verjüngt werden, sodass die Eintracht auch in der Regionalliga Südwest in dieser Statistik mit 20,2 Jahren ganz oben steht – gefolgt von den Zweitvertretungen des VfB Stuttgart und der TSG Hoffenheim (jeweils 20,3 Jahre). Zwölf Spieler, die für U19 oder U17 spielberechtigt waren, kamen in der LOTTO Hessenliga – teils regelmäßig – zum Einsatz.
In der Regionalliga Südwest stellt der Aufsteiger das Team, das Spielern des Jahrgangs 2005 – die grundsätzlich noch U19-spielberechtigt sind – die meiste Spielzeit ermöglicht: So kamen bis Ende der Hinrunde Elias Baum, Luke Gauer, Melvin Hellmann, Davis Bautista und Sidney Raebiger auf 3531 Einsatzminuten – Ligaspitze und ein klares Bekenntnis zur ausgerufenen Philosophie.
Spiel des Monats: Frankfurter Fußballfest
Der Endspurt nach der letzten Länderspielpause des Jahres verlief für die Eintracht mehr als holprig. Vier Niederlagen am Stück, darunter die 0:2-Niederlage beim 1. FC Saarbrücken und somit das Aus im DFB-Pokalachtelfinale; zudem füllte sich das Lazarett mehr als es sich lichtete. Kurzum: Die Vorzeichen, im Heimspiel gegen den FC Bayern München einen Überraschungserfolg zu landen, standen schon einmal besser.
Doch wie der Phönix aus der Asche rauften sich die Frankfurter Fußballer zusammen, führten gegen den Rekordmeister nach 36 Minuten mit 3:0, ließen sich auch vom Gegengetreffer kurz vor der Pause nicht aus dem Konzept bringen, sondern stellten nach einer Stunde den 5:1-Endstand her. „Hohe Laufbereitschaft. Technisch super gespielt. Jeder ist jeden Meter gegangen. Das war flüssig von Beginn an. Die Bayern waren baff!“, analysierte hinterher etwa Reporterlegende Fritz von Thurn und Taxis, der einmal mehr ein Spiel im Deutsche Bank Park der Eintracht gegen die Bayern für EintrachtFM kommentiert hatte. „Die Leistung war unglaublich. Die Reaktion war wichtig. Sie macht das Pokalaus nicht besser, war aber für die Bundesliga extrem wichtig“, sagte Chefcoach Dino Toppmöller.
Tor des Monats: Robin Koch
Es folgten auf der Zielgeraden erstmal zwei Niederlagen: 0:2 beim ergebnismäßig bedeutungslosen letzten Gruppenspiel der UEFA Europa Conference League beim Aberdeen FC und 0:3 drei Tage später bei Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen. Bühne frei für einen letzten Kraftakt – mit nichts anderem ließe sich der Kehraus am 20. Dezember gegen Borussia Mönchengladbach bezeichnen. Die Hessen waren den Fohlen gemäß Spielanteilen weitgehend überlegen, gerieten aber per Eckstoß in Rückstand. Die Elf vom Niederrhein verlegte sich aufs Verteidigen – und das gekonnt. Ein Durchkommen war selten, die Anfeuerungsrufe von den Rängen dennoch beständig. Mit Erfolg.
Gelb-Rot gegen Gladbachs Torschützen Maximilian Wöber in der 88. Minute, danach fünf ihrer 16 Torschüsse für die Hausherren ab der 89. Minute. Zwei davon saßen: Aurélio Buta auf Vorlage Vorlage von Niels Nkounkou (90. + 2). Ausgleich. Punktgewinn. Immerhin. Nichts da! Waren ja insgesamt sieben Minuten Nachspielzeit angezeigt. „Nachdem wir das 1:1 gemacht haben und noch fünf Minuten zu spielen waren, habe ich zu meinen Co-Trainern gesagt: ‚Wir gewinnen noch‘“, schilderte Toppmöller die Schlusssequenz aus seiner Perspektive. Letzter Angriff, der erst kürzlich wiedergenesene Robin Koch verlässt seine Verteidigungslinie, sprintet in den gegnerischen Sechzehner und grätscht die Kugel in Minute 90 + 7 zum 2:1-Endstand über die Linie. Frankfurt feiert und steht zur Winterpause auf Platz sechs.
Zitat des Monats
Mein großer Traum ist es, Titel zu gewinnen. Hier in Frankfurt sehe ich in den kommenden viereinhalb Jahren das Potenzial dafür.
Lara Prašnikar bei ihrer Vertragsverlängerung