23.04.2020
AUF JETZT!

Spürbare Dankbarkeit

Die aktuelle Situation macht es auch vielen Unternehmen und Betrieben in Frankfurt alles andere als leicht. Mijat Gacinovic hat einige besucht und ihnen Mut zugesprochen.

Funkelnde Augen, sprachlose Inhaber und eine Dankbarkeit, die förmlich greifbar war – auf seiner Überraschungstour durch Frankfurt machte Mijat Gacinovic so einige Eintrachtler glücklich. Er besuchte fünf Betriebe, die von der Coronakrise betroffen sind und sich auf der Plattform www.in-eintracht-helfen.de registriert haben. Mit im Gepäck: symbolische Mutmacher in Form von „AUF JETZT!“-Shirts und -Aufklebern. Nach dem Training ging es am Stadion los Richtung Sachsenhausen. Wo normalerweise am Spieltag die Hölle los ist, herrscht derzeit gähnende Leere. In Alt-Sachsenhausen haben, wie derzeit bundesweit angeordnet, alle Kneipen geschlossen. Nicht nur ein finanzieller Schaden, sondern auch ein Stich ins Herz jeden Wirtes, wie für Timo Braun vom „Schöppche“.Dass einer der Pokalhelden von 2018 vor ihm steht, damit hatte der Kneipenbesitzer nicht gerechnet. Wie alle anderen wurden sie unter einem anderen Vorwand zur Location gelockt. Mit einem kleinen Pokal, der in die Wand eingebaut ist, hatten die beiden natürlich gleich ein Gesprächsthema. Gemeinsam schwelgten sie in Erinnerungen, sprachen aber auch über die angespannte Situation und waren sich schnell einig, möglichst bald wieder im Kreise der Eintracht-Familie zusammenkommen zu wollen, auch wenn beiden bewusst ist, dass sie sich hierfür wohl noch etwas in Geduld üben müssen.

„Am liebsten würde ich ihn drücken“

Von Sachsenhausen ging es weiter ins Ostend, der Heimat der Kutscherklause. In der Ostendstraße ist Jennifer Berkenkopf nicht nur mit ihrer Gaststätte, sondern auch mit dem dort ansässigen EFC, zu Hause. Eine gelungene Überraschung für die Inhaberin, die derzeit zwar öffnen, aber nur Essen zum Mitnehmen anbieten darf. „Wir haben eine tolle Nachbarschaft, viel Solidarität erfahren und sind unendlich dankbar dafür. Auch die Plattform hat uns geholfen“, berichtet die Frankfurterin, die die Kutscherklause nun in dritter Generation führt. Auf der Unterstützungsplattform www.in-eintracht-helfen.de haben sich viele Frankfurter Unternehmen und Betriebe angemeldet. Dort können Interessierte Gutscheine kaufen, die sie später einlösen. Somit wird der finanzielle Verlust über einen längeren Zeitraum gestreckt und die vielen Geschäfte erhalten trotz der derzeitigen Umstände eine kleine finanzielle Unterstützung.Unterstützung, auf die Susanne Walter vom „Zum alten Schlagbaum“ und Valerie Scheuring vom „Bornheimer Dorfstadl“ nicht missen möchten. Sichtlich perplex waren die beiden Damen, als plötzlich der Mittelfeldakteur um die Ecke bog. „Wir sind dankbar, was die Eintracht für Frankfurt und uns hier speziell in Bornheim macht“, so Susanne, die Gacinovic stolz ihre Eintracht-Einrichtung präsentierte. „Am liebsten würde ich ihn ja mal drücken, aber ich weiß, ich darf es nicht“, scherzte die Wirtin.Auf der letzten Station seiner Tour ging es für den Serben zu „Misses Clean“. Parishad Faegh und Alireza Sadeghishorehdeli warteten sogar in Trikots auf das EintrachtTV-Team. Dass sogar ein Spieler mit dabei war, „damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, so Parishad Faegh. Auch wenn die kleine Wäscherei wieder öffnen darf, fehlen aus Hotels und anderen Betrieben natürlich die Aufträge. Doch die schwierige Situation war durch den Besuch von Gacinovic zumindest kurzzeitig vergessen. Ein kleiner Glücksmoment für alle Beteiligten und ganz sicher auch ein Mutmacher für die kommenden Wochen.