21.10.2020
Bundesliga

Sternstunde gefragt

Die Bayern sind zu Hause nicht zu bezwingen, die Eintracht seit längerem auswärts ohne Niederlage. Einzelkönner für die Entscheidung gäbe es auf beiden Seiten genug.

Wetter

Am Samstag ist in München mit Regen zu rechnen. Bei herbstlichen Temperaturen um die 13 Grad sollte es zum Spielzeitpunkt allerdings trocken bleiben.

Stadion

Der FC Bayern trägt seine Spiele in der Allianz Arena aus, die unter normalen Umständen 75.024 Zuschauer fasst. Damit ist sie nach dem Signal Iduna Park das zweitgrößte Stadion der Bundesliga. 2005 wurde die Arena zunächst als Gemeinschaftsprojekt des FC Bayern und 1860 München fertiggestellt. Das Auftaktspiel zwischen beiden Münchener Mannschaften entschied 1860 am 19. Mai 2005 mit 3:2 für sich. Seit dem zwischenzeitlichen Regionalligaabstieg des TSV 2017 ist der Rekordmeister alleiniger Eigentümer der Allianz Arena.

Entfernung zwischen den Stadien

Zwischen dem Deutsche Bank Park und der Allianz Arena liegt eine Luftlinie von 300 Kilometern.

Maskottchen

Seit 2004 wird der FC Bayern von Plüschbär „Berni“ bei Heimspielen unterstützt. Er ist der Nachfolger von Maskottchen Bazi, einem Jungen mit Lederhose, Knollennase und Segelohren. Das damalige Münchener Führungstrio Uli Hoeneß, Karl-Heinz Rummenigge und Karl Hopfner verständigte sich auf den Namen „Berni“ für das neue Maskottchen. Bastian Schweinsteiger und Roy Makaay waren die Paten des Bären bei seiner offiziellen Vorstellung. Das Aussehen des FCB-Maskottchens veränderte sich über die Jahre immer wieder.

Vereinshymne

Bayerns „Stern des Südens“ wurde von Willy Astor geschaffen, der sich als Bayernhymne lieber etwas rockigeres als den früheren Vereinssong „Forever Number One“ wünschte. So schrieb der Komponist kurzerhand seine eigene FCB-Nummer. Seinerzeit arbeitete Astor mit FCB-Stadionsprecher Stephan Lehmann beim Radiosender Antenne Bayern, der ihn bei der Vollendung des Textes unterstützte und einen Termin bei Uli Hoeneß arrangierte. Der damalige Manager der Münchener war sofort begeistert und so wurde der „Stern des Südens“ zur Heimpremiere der Saison 1998/99 erstmals vor Anpfiff im Stadion gespielt. Im Jahr 2016 produzierte der FC Bayern seine Vereinshymne im Rahmen eines Filmprojekts dann in zwölf Sprachen. Die kanadische Sängerin Cindy Gomez sang das Lied dafür in einer deutlich sanfteren Version, in der sie immer wieder zwischen Russisch, Arabisch, Italienisch, Deutsch, Hindi, Englisch, Portugiesisch, Spanisch, Kroatisch, Französisch, Chinesisch und Japanisch wechselt. Ein in der internationalen Fußballszene ein bis heutige einmaliges Projekt.

Sperren

Bayerns Corentin Tolisso fehlt nach seinem Platzverweis gegen Arminia Bielefeld rotgesperrt. Alle anderen Akteure sind spielberechtigt.

Verletzungen

Die Eintracht muss weiterhin auf Filip Kostic (Teilanriss des Innenbandes im rechten Knie) und Ragnar Ache (leichte Sehnenverletzung an der Oberschenkelrückseite) verzichten.

Den Gastgebern steht Neuzugang Tanguy Nianzou (Oberschenkelverletzung) nicht zur Verfügung. Leroy Sané (nach Kapselverletzung im Knie) steht in dieser Woche vor seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining und könnte am Samstag erstmals seit dem zweiten Spieltag wieder im Kader des FC Bayern stehen. Serge Gnabry wurde am Dienstag positiv auf COVID-19 getestet, befindet sich in häuslicher Quarantäne und stand den Bayern damit auch beim Champions League-Spiel am Mittwoch gegen Atlético Madrid nicht zur Verfügung.

Schiedsrichter

Markus Schmidt macht zum 28. Mal Bekanntschaft mit Eintracht Frankfurt. Der Unparteiische pfiff unter anderem den 5:1-Heimsieg in der Hinrunde der vergangenen Saison – zugleich die einzige Niederlage, die der FC Bayern in 21 Partien unter dessen Leitung kassierte. Der 47-Jährige zählt zu den Erfahrensten seiner Zunft und ist seit 2003 im deutschen Oberhaus im Einsatz. Dem Referent für Personalentwicklung aus Stuttgart assistieren Christof Günsch und Eduard Beitinger. Vierter Offzieller ist Mike Pickel, Patrick Ittrich fungiert als Video Assistant Referee, unterstützt von Michael Emmer.

Der Vorlagenkönig

Bei dem Rekordmeister steht momentan vor allem Thomas Müller im Fokus. Der 31-Jährige sucht in Sachen Assists ligaweit seinesgleichen. Seit Beginn der FCB-Meisterserie im Sommer 2012 bereitete er 96 Tore direkt vor, das sind ganze 42 Vorlagen mehr als die Nummer zwei Max Kruse. In der vergangenen Saison brachte Müller es auf 21 Assists und stellte damit einen neuen Bundesligarekord auf. Und auch zu Beginn der aktuellen Spielzeit knüpft der Offensivmann an diese Serie an: Nach vier Partien kommt der Freigeist auf vier Vorlagen und drei Tore. Mit seiner Torvorbereitung zum 3:0 in Bielefeld machte er die 150 voll und ist damit der erste Spieler seit Erfassung der Vorlagen 1988/89, der diesen Meilenstein erreicht.

Österreichisches Privatduell

In der jüngsten Länderspielpause standen sie noch gemeinsam für die Nationalmannschaft auf dem Platz, nun treffen Martin Hinteregger und David Alaba in der Bundesliga wieder als Gegner aufeinander. Die Bilanz nach den ersten vier Ligapartien: Der FCB-Verteidiger liegt mit seiner Zweikampfquote von 57 Prozent minimal vor Hinteregger (56 Prozent) und bringt mit einer Passquote von 89 Prozent mehr Bälle an den Mann als der Frankfurter (81 Prozent). Dafür hat der Adlerträger eine dezent höhere Kopfballquote (68 zu 67 Prozent), zudem liegt er auch bei den abgegebenen Torschüssen mit fünf zu eins vorne. In der vergangenen Saison erzielte Hinteregger beim 5:1 in Frankfurt ein Tor, beim 2:5 in München traf er sogar zwei Mal.

Kampfmaschinen

Die Eintracht gewann an den ersten vier Spieltagen mit 494 die meisten Zweikämpfe, zudem die meisten Kopfballduelle (116), am häufigsten darunter Bas Dost (36). Dazu gesellen sich 60 Fouls, ebenfalls die meisten in der Liga.

Serien

Seit der Saison 2010/11 gewann Bayern 14 der 18 Bundesligaspiele gegen die Eintracht (drei Remis, eine Niederlage) und erzielte dabei im Schnitt 2.6 Tore pro Spiel, während die SGE in elf der 18 Partien torlos blieb.

Die Adler sind saisonübergreifend seit acht Spielen in der Bundesliga unbesiegt (fünf Siege, drei Remis). Das war den Hessen zuletzt im Frühjahr 2019 geglückt, damals blieben sie sogar elf Spiele ungeschlagen.

Auch auswärts hat die Mannschaft in den jüngsten sechs Partien stets gepunktet (vier Siege, zwei Remis). Die bislang letzte Gastspielniederlage setzte es am 23. Mai – beim 2:5 in München.

Historische Duellbilanz

In den bislang 98 Bundesligaduellen mit den Bayern hatte die Eintracht 54 Mal das Nachsehen. In 22 Partien verließen die Adler den Platz als Sieger, 22 Spiele endeten remis.

Toptorjäger gegen den gegnerischen Verein

Martin Hinteregger erzielte in sechs Spielen gegen den Rekordmeister drei Treffer – allesamt in der vergangenen Saison.

In 16 Duellen mit der Eintracht netzte Robert Lewandowski sieben Mal und bereitete drei weitere Treffer vor.

Kuriose Fakten

Der Rekordmeister erzielte in den ersten vier Spielen 17 Tore, so viele wie sonst nur Borussia Mönchengladbach 1967/68.

Die Eintracht ist eine von vier Mannschaften, die bislang noch kein Gegentor nach einem Standard kassiert hat. Vorne waren die Hessen bereits drei Mal nach ruhenden Bällen erfolgreich, genauso viele Treffer musste der FCB nach Standardsituationen hinnehmen.

Hier läuft die Bundesliga

Wie gewohnt wird das Duell zwischen dem FCB und der SGE auf EintrachtFM zu hören sein. Außerdem überträgt Sky die Partie am Samstagnachmittag live.