11.02.2021
Bundesliga

Wenn nicht jetzt, wann dann

Sowohl die Eintracht als auch der 1. FC Köln haben nach den jüngsten Erfolgserlebnissen eine breite Brust. Adi Hütter möchte derweil seinen ersten Sieg gegen die Domstädter feiern.

Die Bilanz von sieben Siegen aus den jüngsten acht Ligapartien spricht für sich. Mit 36 Zählern nach 20 Spieltagen spielt Eintracht Frankfurt die geteilt beste Saison in der Bundesliga seit Einführung der Drei-Punkte-Wertung. Einzig in der Spielzeit 2012/13 waren es zu diesem Zeitpunkt genauso viele Zähler, am Ende landeten die Adler auf Platz sechs und qualifizierten sich für die UEFA Europa League. Aussichten, die die Motivation aller Beteiligten in Frankfurt sichtlich nicht schmälern. Die Eintracht ist die einzige Mannschaft, die im Jahr 2021 weiterhin ungeschlagen ist, die bemerkenswerte Punktausbeute der vergangenen Wochen und Monate erläutert Cheftrainer Adi Hütter wie gewohnt sachlich: „Das Wichtigste war die Erkenntnis, dass wir in vielen Spielen, die remis ausgegangen sind, gut gespielt, aber die letzten fünf, zehn Prozent gefehlt haben.“ Mit dem Effzeh gastiert nun ausgerechnet jener Verein im Deutsche Bank Park, gegen den im Oktober jene Flut an Unentschieden mit sieben Punkteteilungen aus neun Partien ihren Anfang genommen hatte.

Auch wenn Hütter stets betont, für mehr Siege auch mal eine Niederlage in Kauf zu nehmen, wirken jene Ergebnisse aus heutiger Sicht zum Teil wie Punktgewinne: „Für den Moment ist Platz vier bemerkenswert, wir haben die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen.“ Als erfolgreichstes Team im neuen Jahr hat sich die Eintracht im oberen Tabellendrittel festgesetzt – eine Situation, die auch Bruno Hübner gerne zur Kenntnis nimmt. „Wir sind sehr kompakt und treten geschlossen auf. Die Spielweise ist mit die attraktivste in der Bundesliga. Die Punktzahl ist gerechtfertigt, weil wir keine Punkte irgendwo geklaut haben, sondern immer die bessere Mannschaft waren. Deswegen stehen wir verdient dort vorne.“

Ausgeprägter Teamgedanke

In Anbetracht des andauernden Höhenflugs aller Adler, fällt es auch dem Sportdirektor schwer, Einzelpersonen hervorzuheben, kommt aber an einem doch nicht vorbei: „Filip ist in den vergangenen Wochen der zündende Motor, der uns in das Spiel zurückbringt.“ Nicht erst nach einem Treffer und zwei Vorlagen zum 3:1-Sieg bei der TSG Hoffenheim surft Filip Kostic einerder persönlichen Erfolgswelle und reiht sich hinter Bayerns Robert Lewandowski sowie Teamkollege André Silva unter den besten drei Scorern 2021 ein. Der 28-Jährige und seine Offensivpartner verstehen sich nahezu blind, Silva baute zuletzt seine Torserie als treffsicherster Adlerträger der Vereinsgeschichte bis einschließlich eines 23. Spieltages weiter aus. Unterdessen hat Tuta seinen Platz als Nachfolger von David Abraham in der Dreierkette neben Martin Hinteregger und Evan Ndicka gefunden, was für Hütter nicht selbstverständlich ist: „Es freut mich sehr, dass Tuta bisher so gut aufspielt und David Abraham nahtlos ersetzt.“

Hinzu kommt, dass Spieler wie Sebastian Rode, die derzeit seltener in der Startelf stehen, den Erfolg des Teams in den Vordergrund stellen. „Solange wir gewinnen, ist alles gut. Der Teamgeist hat uns über Jahre immer ausgezeichnet“, so der Mittelfeldakteur nach dem Sieg in Sinsheim. Auf dem Erfolg der jüngsten Wochen darf und will sich aber niemand ausruhen. Die Sinne sind geschärft, die Serie soll wachsen. Entsprechend betonte Rode im Anschluss an die Trainingseinheit am Mittwoch: „Die Stimmung ist sehr gut, wenn man von einem Erfolgserlebnis zum nächsten jagt. Wir sind heiß und hungrig.“ Mit dem 1. FC Köln erwartet die Eintracht am Sonntagnachmittag eine Mannschaft, die sich ebenfalls in einem Leistungshoch befindet und mit zehn Zählern aus den vergangenen fünf Partien immer größere Schritte in Richtung Klassenerhalt bewerkstelligt.

Ein Erfolg, der fehlt

„Köln gehört auswärts zu den stärksten Teams. Wir müssen hellwach sein, es wird kein Selbstläufer. Entsprechend werden wir uns vorbereiten. Köln wird mit breiter Brust anreisen“, warnt Hübner. Neben dem 2:1 im Rheinschlager in Mönchengladbach am vergangenen Wochenende konnten die Domstädter in der aktuellen Spielzeit bereits in Dortmund gewinnen und Leipzig auswärts ein 0:0 abtrotzen. Vier ihrer fünf Saisonsiege feierten die Kölner auf fremdem Terrain, zudem verlor der Effzeh einzig in Bielefeld, Freiburg und Sinsheim.

„Es wird kein einfaches Spiel. Köln wird so auftreten wie immer: arbeiten und kämpferisch agieren. Da müssen wir dagegenhalten, unsere spielerische Überlegenheit ausspielen und dann die Tore machen“, gibt Sebastian Rode die allseits verinnerlichte Marschroute vor. Die Heimbilanz der Hessen gegen die Geißböcke ist derweil ausbaufähig, einzig gegen den FC Bayern München verlor die Eintracht im eigenen Stadion mehr Pflichtspiele. Zudem wartet auch Cheftrainer Adi Hütter sehnsüchtig auf seinen ersten Sieg gegen den Traditionsverein, der in der Ewigen Tabelle direkt hinter der Eintracht liegt: „Köln kann möglicherweise sehr schwer werden für uns, der FC möchte auch punkten. Ich würde gerne auch mal gegen Köln gewinnen, nach zwei Remis und einer Niederlage. Wir haben gezeigt, dass wir auch gegen tief stehende Gegner Lösungen finden. Aktuell sind wir eine sehr gute Mannschaft.“ Und auch wenn die Bilanz im Deutsche Bank Park noch geringer ist als die auf fremden Platz – Rang zwei in der imaginären Auswärtstabelle –, ist die Eintracht in dieser Spielzeit zu Hause doch ungeschlagen, saisonübergreifend sogar seit elf Begegnungen. Diese Serie soll auch am Sonntag Bestand haben. „Wir haben die vergangenen drei Spiele, zumindest seit ich wieder hier bin, gegen Köln nicht gewonnen, also etwas gutzumachen“, wünscht sich Rode. Es wäre nicht zuletzt auch ein kleines Geburtstagsschenk für den seit Donnerstag 51-jährigen Hütter. Um es mit dem Klassiker der Kölner Kultband Höhner zu nehmen: Wenn nicht jetzt, wann dann!

Zum Spiel

Anstoß: Sonntag, 14. Februar, 15.30 Uhr, 21. Spieltag, Bundesliga 2020/21.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
rtipp: EintrachtFM sendet ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga 1 HD überträgt ab 14.30 Uhr live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Freitag, 13 Uhr, mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.