Die Länderspielpause ist vorbei, mit Vollgas soll es in der Bundesliga weitergehen. In Abwesenheit einiger Nationalspieler konnte bislang weder die Eintracht noch der 1. FC Köln in Vollbesetzung trainieren. Acht Spieler aus dem Profikader des 1. FC Köln waren in der Länderspielpause mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Bei den Frankfurtern waren es sogar elf. Für Kevin Trapp, Djibril Sow und Steven Zuber wird es das zweite Spiel innerhalb einer Woche an der Spielstätte in Köln-Müngersdorf sein. Erst am Dienstagabend trafen sie im Trikot ihrer Nationalmannschaften in der UEFA Nations League aufeinander. Deutschland und die Schweiz trennten sich 3:3. In den Farben wieder vereint, soll es nun am Sonntag mehr als ein Unentschieden und möglichst der nächste Dreier in der Fremde werden. Die verbliebenen Frankfurter nutzten die Pause, um gegen den Zweitligisten Würzburger Kickers zu testen, die Kölner spielten gegen den Landesligisten SC Borussia Lindenthal-Hohenlind 14:0.
Unter Zugzwang
Für den Gastgeber ist das Spiel am Sonntagnachmittag nach drei Niederlagen seit Saisonbeginn fast schon richtungsweisend. Einzig in der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals setzten sich die Kölner mit 6:0 deutlich gegen Altglienicke durch. Die Kölner sind somit saisonübergreifend seit 13 Bundesligaspielen sieglos. Aktuell liegt der Verein mit null Punkten auf Tabellenplatz 16, das Torverhältnis steht bei 3:7. Dieses Schicksal teilen die Domstädter mit Schalke 04 und Mainz 05, was den Druck gleichwohl nicht verringert. Als eine Erklärung für den strauchelnden Start könnte dienen, dass Markus Gisdol, seit November 2019 im Amt, wenig Zeit hatte, die Neuzugänge zu integrieren. Denn die meisten stießen erst im Endspurt der Vorbereitung oder noch später zum Team. Dazu zählen Dimitrios Limnios, Sebastian Andersson, Ondrej Duda, Tolu Arokodare sowie der Ex-Frankfurter Marius Wolf. Entsprechend war es für Gisdol schwierig, bis zum Ligaauftakt eine eingespielte Mannschaft aufzubauen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Länderspielpause dahingehend hilfreich war. Auf der anderen Seite verpflichtete auch die Eintracht mit Ajdin Hrustic, Markus Schubert und Amin Younes in der letzten Woche des Transferfensters drei Neue, die am Sonntag teilweise ihr Debüt feiern könnten.
Ein positiveres Bild zeigt sich in jedem Fall bei den Adlern, die als Dritter in der Bundesliga ungeschlagen sind. Saisonübergreifend macht das sieben Spiele ohne Niederlage – als einziges Team im Oberhaus. Dabei präsentierte sich unter anderem Bas Dost in bestechender Form. Der Niederländer war an beiden Treffern zum 2:1 gegen Hoffenheim direkt beteiligt: ein Tor, ein Assist. Damit hatte der Stürmer in fünf der vergangenen sieben Treffer seine Aktien drin. Seine Angriffslust und die seines Sturmpartners André Silva werden auch am Sonntag gefragt sein. Grundsätzlich fiel aber die geschlossene Teamleistung auf, dank der es auch gelang, die Ausfälle von Filip Kostic und Evan Ndicka aufzufangen. Immerhin absolvierte der Franzose am Mittwoch sein erstes Mannschaftstraining seit einem Monat.
Blick zurück
Insgesamt 88 Mal standen sich die beiden Traditionsvereine in der Bundesliga bereits gegenüber. Der Direktvergleich ist mit 32 Siegen für Köln und 30 Siegen für Frankfurt bei 26 Remis sehr ausgeglichen. Im vergangenen Jahrzehnt gab es auch das eine oder andere Spektakel, beispielsweise ein 6:2-Erfolg der Adler am 12. September 2015. Damals schon im Kader waren Makoto Hasebe und David Abraham und auf Seiten der Kölner Anthony Modeste. Auf dessen Rückkehr in die Mannschaft wartet Köln sehnsüchtig. Die erste Begegnung der beiden Mannschaften gab es bereits am 12. Oktober 1963 – also vor fast genau 57 Jahren. Damals gewann die Eintracht 2:1. Einer der gerne an den FC zurückdenkt, ist der Mann mit dem tödlichen Pass. Uwe Bein trug sowohl das Trikot der Geißböcke als auch der Adler. Er ist bis heute stolz darauf, guten Gewissens sagen zu können, „bei keinem Verein verbrannte Erde hinterlassen zu haben“, wie er gegenüber dem Podcast „Eintracht vom Main“ erklärte. Einer, der weniger gerne an die Kölner zurückdenkt, ist Martin Hinteregger. Es war der 16. Spieltag der Bundesligasaison 2019/20, die Eintracht verlor 2:4. „Da habe ich das erste Mal die Enttäuschung der eigenen Fans ganz bewusst gespürt. Das hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt“, bekannte der Verteidiger gegenüber dem Vereinspodcast. Die Gefühlswelten sind derzeit freilich gänzlich andere. Damit das so bleibt, möchte der Verteidiger wie alle Adlerträger vor allem eines: Kurs halten.
Zum Spiel
Anstoß: Sonntag, 18. Oktober, 15.30 Uhr, 4. Spieltag, Bundesliga 2020/21.
Stadion: RheinEnergieSTADION, Köln
Hörtipp: EintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga 1 sendet ab 14.30 Uhr live.
Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher
Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.