28.10.2020
Bundesliga

Die alte Mitte

Nach dem ungleichen Kräftemessen beim südlichsten Bundesligisten gastiert am Samstag der nördlichste Ligakonkurrent und Tabellennachbar im Herzen von Europa: Werder Bremen.

Die ersten Trainingseindrücke lassen zweifelsfrei erahnen, dass die 0:5-Niederlage in München aufgearbeitet ist und die Adlerträger für den nächsten Angriff Anlauf nehmen. Bas Dost gab mit seiner Analyse nach dem Spiel gegen den FC Bayern die Marschrichtung vor: „Wir müssen das Spiel schnell abhaken, an unsere guten Leistungen anknüpfen und gegen Bremen punkten.“ Die Adler sind seit vier Heimspielen in der Bundesliga ungeschlagen, ein weiterer Sieg gegen Bremen würde die positive Tendenz bestätigen. Eine weiße Weste, auf die die Frankfurter seit 13 Pflichtspielen warten, könnte dabei helfen, denn zuletzt blieben die Adler vor knapp fünf Monaten ohne Gegentor, ausgerechnet beim 3:0-Sieg in der Bundesliga gegen Bremen.

Wieder stabil

Dort stapeln sie aktuell, was die Zielsetzung in der neuen Saison angeht, tief. Zwischen den Zeilen zumindest lässt sich bei Trainer Florian Kohfeldt das Ziel Klassenerhalt herauslesen. Nachdem der Verein von der Weser in der vergangenen Saison von Europa träumte und letztlich in die Relegation musste, scheint das angebracht. Während der Transferperiode gaben die Bremer unter anderem ihren Mittelfeldmotor Davy Klaassen an Ajax Amsterdam ab, einen Ersatz fanden sie bis zum Ende der Transferperiode nicht. Die nennenswertesten Zugänge der Bremer sind deshalb Leonardo Bittencourt und Ömer Toprak, die zuvor bereits an Werder ausgeliehen waren. Im Wesentlichen arbeitet Trainer Kohfeldt also mit dem Spielermaterial, das ihm seit der Vorsaison zur Verfügung steht. Die Treue zum Trainer in sportlich wie wirtschaftlich schwierigen Zeiten scheint bisher aufzugehen. Denn die Grün-Weißen haben einen positiven Trend zu verzeichnen. Nach fünf Bundesligaspieltagen hat Werder Bremen acht Punkte und den siebten Tabellenplatz vorzuweisen. Die Bremer sind nur dank eines besseren Torverhältnisses einen Platz vor den Adlern in der Tabelle gelistet.

Werder verlor nur eines der letzten neun Pflichtspiele in der Fremde. Die letzte Auswärtspleite vor dieser beeindruckenden Serie gab es in Frankfurt bei der 0:2-Niederlage im DFB-Pokal Viertelfinale am 4. März 2020. Die Bremer haben sich in den vergangenen Spielen als Hüter des eigenen Kastens hervorgetan – abgesehen von der 1:4-Auftaktpleite gegen Hertha BSC kassierten sie in den folgenden vier Spielen nur drei Gegentore. Vorne trafen sie bisher sieben Mal. Vier der sieben Treffer erzielte der beste Torjäger der Bremer: Niclas Füllkrug. Auf eben diesen müssen die Bremer jedoch noch mehrere Wochen verzichten, er zog sich im Spiel gegen die TSG Hoffenheim eine Muskelverletzung in der Wade zu.

Viele Spiele, viele Tore

Auf der Gegenseite sind die Angreifer aus Frankfurt abgesehen von vergangenem Wochenende gut in Schuss. Bas Dost und André Silva waren an 13 der letzten 17 Frankfurter Bundesligatoren direkt beteiligt. Silva traf in all seinen drei Spielen gegen Werder Bremen: Zwei Mal davon in der Bundesliga sowie einmal im Viertelfinale im März 2020. Positive Erinnerungen an Bremen hat sicherlich auch Stefan Ilsanker. Im Weserstadion gelangen ihm im Juni 2020 zwei Tore beim 3:0-Erfolg der Eintracht.

Bei mittlerweile 100 Aufeinandertreffen ergeben sich zwangsläufig auch historisch einige spannende Fakten. Eine der höchsten Niederlagen der Vereinsgeschichte kassierte Werder in der Saison 1963/64 gegen die Eintracht, Werder verlor 0:7 in Frankfurt. Frankfurt gewann zudem gegen kein Team so viele Bundesligaspiele wie gegen Bremen, nämlich 36 von 100. Wobei Bremen 42 Duelle für sich entscheiden konnte. Außerdem erzielte die Eintracht nur gegen Stuttgart (160) mehr Tore als gegen Werder (148). In den vergangenen sechs Bundesligaduellen der beiden Teams, die in Frankfurt stattfanden, fielen im Schnitt vier Tore pro Partie. Jetzt muss nur noch die entsprechende Verteilung stimmen.

Zum Spiel

Anstoß: Samstag, 31. Oktober, 15.30 Uhr, 6. Spieltag, Bundesliga 2020/21.
Stadion: Deutsche Bank Park, Frankfurt.
HörtippEintrachtFM überträgt ab 15.20 Uhr live.
TV-Hinweis: Sky Sport Bundesliga sendet live.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel – präsentiert von Krombacher

Die letzten Informationen vor dem Bundesligaspiel erhaltet ihr auf der Pressekonferenz am Freitag mit Cheftrainer Adi Hütter. Live zu sehen auf EintrachtTV und Facebook – präsentiert von Krombacher.