Die Eintracht abgestiegen, die Kickers dringeblieben und Bernd Nickel auf dem Weg nach München. Man mag sich nicht vorstellen, was mit Eintracht Frankfurt passiert wäre, wenn an jenem 29. Mai 1971 auf dem Bieberer Berg etwas schiefgegangen wäre. Am vorletzten Spieltag der Saison kam es dort zum Duell der beiden abstiegsbedrohten Rivalen vom Main. Dass die Partie und damit auch die Saison ein gutes Ende nahm, lag maßgeblich an der 17. Minute. Bernd Hölzenbein flankt das Leder von der linken Seite in den Strafraum, Bernd Nickel legt sich am Elfmeterpunkt quer in die Luft und hämmert das Leder ins Kreuzeck. 1:0 für die Eintracht, bereits der zwölfte Saisontreffer für den torgefährlichsten Mittelfeldspieler seiner Zeit (13 am Saisonende). Hölzenbein legt noch das 2:0 nach, es war der letzte große Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Wenn ich das Tor nicht erzielt hätte, wären wir anstelle der Kickers abgestiegen. Und ich wäre zum FC Bayern München gewechselt.
Bernd Nickel
Bernd Nickel sagte viele Jahre später über das Tor: „Wenn ich das Tor nicht erzielt hätte, wären wir anstelle der Kickers abgestiegen. Und ich wäre zum FC Bayern München gewechselt, da war schon alles ausgehandelt.“ Zum Glück kam es anders. Bernd Nickel absolvierte fast seine gesamte Profikarriere in Frankfurt, holte vier Titel mit der Eintracht und landete sieben Mal unter den Top Sechs der Bundesliga mit den Adlerträgern – so oft wie sonst nur Karl-Heinz Körbel und Bernd Hölzenbein.
Wunderschönes Septett
Bernd Nickel schoss nicht nur drei Mal das „Tor des Monats“, sondern traf auch aus allen vier Ecken des Waldstadions per Eckball.
Neue Serie
Bernd Nickels Treffer ist das erste Tor des Monats, das ein Spieler von Eintracht Frankfurt erzielt. Nur zwei Monate zuvor war vom Fernsehsender Das Erste dieses Format ins Leben gerufen worden. 13 Tore von Adlerträgern sollten bis zum heutigen Tag folgen, beteiligt daran waren insgesamt zwölf Akteure. eintracht.de hat ein Tor aus jedem Jahrzehnt ausgewählt und erzählt mit den Protagonisten die Geschichte dazu. Heute: Teil 1 mit Bernd Nickels Seitfallzieher von 1971.