28.11.2020
Bundesliga

Starke Moral, turbulentes Unentschieden

Die Eintracht liegt bei Union Berlin früh 0:2 hinten, führt zehn Minuten vor Schluss mit 3:2 und erreicht letztlich beim furiosen 3:3 (2:2) das vierte Unentschieden in Serie.

Im Vergleich zum 1:1 gegen Leipzig nahm Coach Adi Hütter nur eine personelle Veränderung vor. Bas Dost rückte für den sich in häuslicher Quarantäne befindlichen Aymen Barkok in die erste Elf. Damit einher ging ein taktischer Systemwechsel. Die Adlerträger agierten in einem 3-4-1-2-System, Dost bildete gemeinsam mit André Silva die Doppelspitze. Durch die Rückkehr zur Dreierkette nahm Erik Durm Barkoks Platz auf der rechten Außenbahn ein.

Ehe Schiedsrichter Tobias Reichel die Partie am Samstagnachmittag anpfiff, versammelten sich beide Mannschaften am Mittelkreis, um Diego Maradona zu gedenken. Der Start in die Partie verlief für die Eintracht mehr als unglücklich, die Gastgeber zeigten sich sofort hellwach. Robert Andrich besorgte mit dem ersten Angriff nach einem Abpraller von Trapp die Führung für die Eisernen (2.). Nur zwei Minuten später brachte Hinteregger FCU-Stürmer Taiwo Awoniyi im Strafraum zu Fall, den anschließenden Elfmeter verwandelte Max Kruse sicher zum 2:0 (6.). In der Folge war die Eintracht bemüht, Ruhe ins Spiel zu bekommen, Union suchte über Konter aber immer wieder den Weg nach vorne. Trapp konnte erst den Abschluss von Awoniyi festhalten (11.) und nach einer Doppelchance der Gastgeber erneut das dritte Gegentor verhindern (15.).

Silva trifft vor der Halbzeit doppelt

In der 24. Minute kamen auch die Hessen zu ihrer ersten größeren Chance. Filip Kostic traf nach einem schönen Spielzug mit Bas Dost aber nur den eigenen Mann. Den nächsten vielversprechenden Angriff vergoldete André Silva nach einem Diagonalpass von Daichi Kamada (27.). Das sechste Saisontor des Portugiesen zeigte sofort Wirkung, die Eintracht kämpfte sich in die Partie und agierte offensiv deutlich zielorientierter. Zehn Minuten nach seinem Anschlusstreffer war es erneut Silva, der nach einem Kostic-Freistoß mit dem Nacken zum 2:2 netzte (37.). Kurz vor der Halbzeitpause zeigte sich Union noch einmal vor dem Tor der Eintracht, Andrichs Fernschuss flog aber deutlich am Kasten vorbei (44.). 

Offensiver Schlagabtausch 

Nach einer turbulenten ersten Hälfte ging es vorerst für beide Teams ohne personelle Wechsel weiter. Die ersten Szenen gehörten wieder den Gastgebern. Erst klärte Sow einen Pass von Sheraldo Becker zur Ecke (48.), den anschließenden Standard erwischte Robin Knoche am Fünfmeterraum, zielte aber deutlich über den Kasten. Kurz darauf kam auch die Eintracht zu ihrer ersten Chance in Halbzeit zwei, den Kopfball von Dost konnte Union-Keeper Andreas Luthe aber parieren (52.). Im Anschluss dominierten vor allem Zweikämpfe das Spiel, beide Mannschaften lauerten auf Torchancen. Nach einer Ecke von Kostic kam Silva im Strafraum zum Abschluss, setzte die Kugel aber links am Tor vorbei (68.). Der so starke Portugiese stand auch in der 75. Minute im Fokus, seinen Schuss von halbrechts konnte Luthe entschärfen. Sein Sturmpartner machte es dann besser. Nach einem schönen Querpass von Kamada bei einer Zwei-gegen-eins-Situation war Dost am zweiten Pfosten zur Stelle und schob ein (79.).  Die Führung hatte nicht lange Bestand, Kruse zielte aus 20 Metern ab und traf per Traumtor zum 3:3 (82.). 

Fazit: Intensive Partie, Moral gezeigt

Es war ein letztlich gerechtes Remis an der Alten Försterei. Nach dem schwachen Start und dem 0:2 nach sechs Minuten kämpfen sich die Adlerträger wie fast schon gewohnt in dieser Saison zurück in die Partie, führen dann sogar und müssen letztlich aber noch den Ausgleich hinnehmen. Beide Mannschaften haben ein intensives Spiel gezeigt, die Eintracht hat dabei erneut große Moral gezeigt und hätte mit etwas Glück den Sieg mitnehmen können.