Ösi-Power aus Wien
Im Sommer 2019 kam mit Lukas Fahrnberger einiges an Erfahrung aus der österreichischen Hauptstadt an den Riederwald. Seit seinem fünften Lebensjahr spielt Lukas Fußball im Verein und ist dabei SK Rapid Wien immer treu gewesen. 13 Jahre lang trug er das grün-weiße Wappen auf der Brust, bevor er seine nächste Herausforderung in der A-Junioren-Bundesliga in Deutschland suchte. Den Ball bekam Lukas schon sehr früh von Vater und Großvater an den Fuß. Im Alter von fünf Jahren war es dann soweit, dass er im Verein kickte. Rapid Wien lag da nahe – einerseits wohnte Lukas Familie im 14. Bezirk Wiens, demselben, in dem auch Rapid zu Hause ist. Andererseits spielte schon Lukas Vater in seiner aktiven Zeit bei der zweiten Mannschaft der Grün-Weißen. „Am Anfang war ich noch gar nicht so sehr darauf aus, mich einem Verein anzuschließen und neue Leute kennenzulernen“, blickt Fahrnberger lachend auf seine Anfänge zurück. „Ich bin eher der zurückhaltende Typ und brauchte ein wenig Zeit, um Zugang zu einem Mannschaftssport zu erlangen.“
Den finalen Ruck gab ihm dann sein Großvater, der ihn immer wieder zum Training von Rapid brachte. In der Folge fand Lukas auch im Verein immer mehr Spaß am Kicken, bis es schließlich niemanden mehr geben musste, der ihn zu seinem Glück zwang. Lukas hatte sich längst selbst in den Sport mit dem runden Leder verliebt, war Stammspieler in den Jugendmannschaften seines Heimatvereins und spielte sich in den Fokus der Österreichischen Junioren-Nationalmannschaft. Doch nicht nur Fußball fasziniert den jungen Österreicher, sondern der Sport im Allgemeinen. So hat er ebenso ein Faible für den Tennis- und den Wintersport – Letzteres ist wenig überraschend bei der Nähe zu den Alpen. „Ich probiere gerne Neues aus. Es reizt mich einfach, den Kniff der jeweiligen Sportart herauszufinden“, erklärt der 18-Jährige. Wenn Lukas nicht gerade selbst aktiv Sport treibt, verfolgt er in seiner Freizeit diverse Sportarten von Tischtennis und Volleyball bis hin zum Motorsport.
Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung.
Lukas Fahrnberger
Der erste Kontakt zu Eintracht Frankfurt entstand beim Wiesbadener Liliencup im Januar 2018. Neben der U17, die schon traditionell am Turnier teilnimmt, spielte dort auch der Teenager mit seinen Wiener Teamkollegen. Rapid holte sich damals den dritten Platz und Fahrnberger rückte durch seinen Spielstil ins Blickfeld der Eintracht-Scouts. Seither bestand stetiger Kontakt zwischen der SGE und dem Wiener. Dieser führte im Sommer 2019 nun zum Wechsel in die Mainmetropole. „Ich freue mich sehr auf die neue Herausforderung“, so der Jungprofi rückblickend. Nach 18 Jahren in seiner Heimat Wien und davon 13 Jahre Fußball bei Rapid war es für ihn keine einfache Entscheidung gewesen. „Ich habe mir den Schritt schwieriger vorgestellt, doch ich habe mich sofort wohlgefühlt und habe total Bock“, entgegnet der Junioren-Nationalspieler.
Dass er sich schnell wohlgefühlt hat, dazu trug auch seine internationale WG bei, die er zusammen mit seinen ehemaligen Mannschaftskollegen Jip Molenaar aus den Niederlanden sowie Mason Judge aus Amerika geteilt hat. Die Entscheidung, von seiner Familie und aus Wien wegzuziehen, wollte jedoch wohl überlegt sein: „Ich habe mit meiner Familie darüber gesprochen, ob sie diesen Schritt für richtig halten und hatte von allen Seiten Unterstützung erhalten. Meine Familie ist froh darüber, dass ich das mache, was mir Spaß bereitet.“ Dabei war es für seine Eltern vermutlich auch nicht leicht, nun auch noch ihren jüngsten Spross ziehen zu lassen. Schließlich hat Lukas nämlich noch einen älteren Bruder, der in Kopenhagen studiert sowie eine ältere Schwester, die ihr Studium in Florenz absolviert. Für Fahrnberger war die Saison 2019/20 die letzte im Jugendbereich. Am Ende stehen zwölf Einsätze zu Buche. Nun also das Abenteuer im Deutsche Bank Park, wo Fahrnberger mit den Trainern Adi Hütter und Christian Peintinger sowie die Defensivspieler Martin Hinteregger und Stefan Ilsanker auf geballte Ösi-Power trifft.
Sollte es mit dem Profifußball nichts Nachhaltiges werden, hätte er auch einen Plan B in der Tasche gehabt: „Ich finde mich im Bereich Sport vollkommen wieder. Sollte der Weg in den Profibereich nicht gelingen, möchte ich auf jeden Fall etwas im Bereich Sport machen.“ Dafür lernte Fahrnberger in Frankfurt über eine Fernschule für seine Matura, das österreichische Abitur.
Nationalität | Österreich |
Geburtsdatum | 8. Januar 2001 |
Größe | 1,78 Meter |
Gewicht | 67 Kilogramm |
Position | Mittelfeld |
Im Verein seit | 1. Juli 2020 |
Bisherige Vereine | Eintracht Frankfurt (U19), Rapid Wien (U15 bis U18) |