Wir haben noch einiges aufzuholen, sind aber auf einem guten Weg
Der Ehrgeiz von Sebastian Rode kennt keine Grenzen. Das bekommen nicht nur die Zuschauer in den Fußballstadien dieser Welt wöchentlich zu sehen. Auch abseits des Rasens strebt der Vollprofi nach Perfektion.
Seppl, würdest du Golfen als deine zweite Leidenschaft bezeichnen?
Mit Sicherheit. Den Golfsport habe ich vor ein paar Jahren für mich entdeckt. Es kann richtig Spaß machen – wenn man die Kugel trifft. Aber es können auch echt frustrierende Momente eintreten, das bringt dieser Sport einfach mit sich. Golf ist brutal schwer, aber der Ehrgeiz hat mich gepackt, immer besser zu werden. Von daher bin ich gerne auf dem Platz.
Zählst du dich eher zu den jüngeren Vertretern deiner Zunft?
Viele Fußballer fangen damit eher nach ihrer aktiven Karriere an. Für mich stellt es aber einen schönen Ausgleich zum Fußballtraining dar, weil es unter anderem im Vergleich zu anderen Sportarten, wie beispielsweise Tennis, die Gelenke nicht zu arg belastet. Es kostet natürlich einiges an Zeit, aber die ist in einem gewissen Maße ja vorhanden.
Woher kommt dieser große Ehrgeiz in dir?
Ich möchte mich grundsätzlich immer und überall verbessern. Während einer Golfrunde ist von richtig guten Schlägen bis hin zu wirklich frustrierenden alles dabei, obwohl man eigentlich nichts anders gemacht hat. Aber das ist einfach dem Sport geschuldet, der einem lehrt, demütig zu bleiben und zugleich den Ehrgeiz fördert, möglichst viele perfekte Schläge zu schaffen.
Vor deiner Rückkehr hast du gesagt, du hoffst auf eine Win-win-Situation. Ist diese eingetreten?
Auf jeden Fall denke ich, dass es für beide Seiten wunderbar gepasst hat. Ich erlebe mit der Eintracht eine gute Zeit und habe auch persönlich in die Erfolgsspur zurückgefunden. Das hat mich ungemein gefreut. Jetzt werde ich alles dafür tun, dass es mit der Eintracht weiter vorangeht.
Ich fühle mich in Hessen wohl!
Sebastian Rode
Wie sicher warst du dir, zur Eintracht zurückzukehren?
Grundsätzlich war ich sehr optimistisch. Es gibt natürlich immer die eine oder andere Situation, in der man denkt, dass es etwas schneller gehen könnte. Aber ich konnte meine Reha in Frankfurt durchführen, weshalb ich nicht zurück nach Dortmund musste. Jetzt bin ich froh, dass sich beide Seiten geeinigt haben und ich wieder hier bin!
Deine Skatfreunde werden sich auch gefreut haben, dass sie wieder einen dritten Mann haben?
Ganz genau, wir hatten bereits länger Kontakt. Sie haben schon fast geflucht, als ich im Trainingslager in der Schweiz noch nicht dabei war. In Österreich waren wir dann wieder vereint.
Warum fühlt sich deine endgültige Rückkehr wie eine Heimkehr an?
Während meinen ersten vier Jahren bei der Eintracht waren auch schon super Erlebnisse dabei. Klar war der Abstieg in der ersten Saison nicht so toll, hat mich aber dennoch charakterlich geprägt. Zudem leben meine Familie und Freunde in Südhessen, der Kontakt ist nie abgerissen. Kurz gesagt: Ich fühle mich in Hessen wohl!
Was unterscheidet die Eintracht von anderen Vereinen?
Das ist schwer zu beschreiben. Die Eintracht ist ein absoluter Traditionsverein mit herausragenden Fans, bei dem in den vergangenen Jahren sehr gut gearbeitet wurde. Letzteres trifft aber auch auf die Bayern und Dortmund zu, die den Vorteil regelmäßiger Champions-League-Teilnahmen haben. Der daraus resultierende finanzielle Vorsprung fehlt den meisten übrigen Vereinen. Aber die Eintracht hat sich weiterentwickelt, hat mit dem DFB-Pokalsieg und dem Einzug ins Halbfinale der Europa League auf sich aufmerksam gemacht. Die Marke wächst enorm, auch international. Wir haben noch einiges aufzuholen, sind aber auf einem guten Weg.
Wie würdest du euren Trainer Adi Hütter beschreiben?
Als einen sehr zielstrebigen Trainer, der eine sehr gute Ansprache an das Team richtet und klare Vorstellungen hat. Zudem stellt er uns taktisch gut auf die verschiedenen Gegner ein. Wie jeder sehen konnte, steht er für attraktiven Offensivfußball mit Gegenpressing. Das möchten wir auch auf dem Platz zeigen.
Du wärst bei Vertragsende 33 Jahre alt. Wird die Eintracht dein letztes Kapitel?
Man soll ja bekanntlich niemals nie sagen. Aber es kann schon ein Ziel sein. 2024 werde ich 34, heutzutage spielen in diesem Alter nicht mehr viele auf höchstem Niveau. An Beispielen wie Makoto Hasebe sieht man wiederum, dass das möglich ist, aber in meinem Fall glaube ich das nicht.
Was kommt danach?
Der Zeitpunkt rückt tatsächlich immer näher. Ich mache mir tatsächlich Gedanken, was ich mir danach vorstellen könnte. Die Ideen sind aber noch längst nicht ausgereift. Aber ich habe ja noch etwas Zeit und werde es rechtzeitig herausfinden.
Alex Schur arbeitet im Marketing, Ervin Skela und Alex Meier sind Co-Trainer im NLZ. Wäre ein Job bei der Eintracht etwas für dich?
Das könnte ich mir sicherlich ebenso vorstellen. Aber jetzt stehe ich erstmal ein paar Jahre auf dem Platz und möchte dort Erfolge feiern. Es kann noch viel passieren.
Nationalität | Deutschland |
Geburtsdatum | 11. Oktober 1990 |
Größe | 1,79 Meter |
Gewicht | 71,4 Kilogramm |
Position | Mittelfeld |
Im Verein seit | 27. Juli 2019 |
Bisherige Vereine | Borussia Dortmund II, Borussia Dortmund, FC Bayern München, Eintracht Frankfurt, Kickers Offenbach |
Erfolge | Deutscher Meister (2), DFB-Pokalsieger (2) |