Auf Körbels Spuren
Spätestens seit der Saison 2016/17 ist David Abraham in Frankfurt auch als Integrationsfigur immens wichtig für das Mannschaftsgefüge
Als David Abraham 2015 zur Eintracht kam, hatte er bereits einiges erlebt in seiner Karriere. Mit dem FC Basel beispielsweise hatte er in der Schweiz zwischen 2008 und 2012 drei Meisterschaften und zwei Pokalsiege errungen und war außerdem regelmäßig in der UEFA Champions League aufgelaufen. Dort durfte er sich mit einigen europäischen Spitzenmannschaften messen, darunter die AS Rom, Manchester United, SL Benfica und der FC Barcelona mit Lionel Messi. Mit dem mehrfachen Weltfußballer traf er dabei auf einen ehemaligen Weggefährten, denn an der Seite des damals noch blutjungen „Leo“ gewann Abraham 2005 mit Argentinien die U20-Weltmeisterschaft.
Über den FC Getafe in der Primera Division fand der Innenverteidiger seinen Weg in die Bundesliga, wo er im Januar 2013 in Hoffenheim und zweieinhalb Jahre später bei der SGE unterschrieb. Seitdem er seine Unterschrift im Stadtwald gesetzt hatte, entwickelte sich der höfliche Abraham schnell zum Abwehrchef in der Frankfurter Hintermannschaft und zu einer festen Größe in der Defensive des hessischen Bundesligisten. Der Mann mit der Nummer 19 punktet dabei neben seinem guten Stellungsspiel und starken Zweikämpfen vor allem mit seiner Schnelligkeit, mit der er viele Situationen zu entschärfen weiß, noch bevor es brenzlig wird.
Spätestens seit der Saison 2016/17 ist David Abraham in Frankfurt auch als Integrationsfigur immens wichtig für das Mannschaftsgefüge, denn der Argentinier, der auch gut Deutsch spricht, steht seinen spanisch sprachigen Teamkollegen gerne mit Rat und Tat zur Seite. Zusätzlich ist der Innenverteidiger zu einem echten Führungsspieler gereift, weshalb er seit der Saison 2017/18 auch die Kapitänsbinde trägt.
Abraham genießt das Vertrauen und sein Standing bei der Eintracht, seine Familie fühlt sich in Frankfurt ebenfalls pudelwohl. Da war es nicht weiter verwunderlich, dass der Gaucho seinen Vertrag, der erst Ende 2016 verlängert wurde, nur ein Jahr später direkt noch einmal verlängerte - diesmal bis 2021. Gut für den Routinier und für die Eintracht, die er knapp fünf Monate nach seiner Unterschrift im zweiten Jahr hintereinander beim Pokalfinale in Berlin als Kapitän aufs Feld führen und am Ende einer magischen Nacht den Pott als erster SGE-Spielführer seit „Charly“ Körbel in den Hauptstadthimmel recken durfte. Wenngleich ihn eine hartnäckige Verletzung in der Folgesaison lange ausbremste, kam Abraham trotzdem noch auf 27 Einsätze mit dem Adler auf der Brust, darunter acht Partien in der UEFA Europa League.