Pokalheld und Übersetzer
Ob in der Kabine, auf dem Trainingsgelände oder ganz woanders, Gacinovic ist bei seinen Mitspielern sehr beliebt und immer für einen Spaß zu haben.
Berlin, Pokalendspiel, Nachspielzeit, der Lauf, das Tor, der Sieg, der Pokal. Mijat Gacinovic hat seinen Platz in den Geschichtsbüchern der Eintracht sicher. Dieses außergewöhnliche Tor hat ihn zum Helden gemacht, wie 1999 Jan Aage Fjörtoft mit seinem Übersteiger gegen Kaiserslautern oder 2003 Alexander Schur mit seinem Kopfball zum Aufstieg gegen Reutlingen. Gacinovic ist ein Musterprofi, ein toller Fußballer, einer der immer dazulernt, auf dem Platz und abseits davon. Wie kaum ein anderer hat der junge Serbe die deutsche Sprache gelernt, er spricht sie nahezu perfekt. Auch das gehört zum Fußballspieler Gacinovic, genau wie seine Technik, sein Ehrgeiz, seine Schnelligkeit, seine Vielseitigkeit.
Im Trainingslager ist er wieder einmal gefragt worden, auf welcher Position er denn am liebsten spielen würde. Eine ganz exakte Antwort hat er nicht gegeben. Der frühere Trainer Armin Veh hatte ihn einmal als Linksaußen geholt. Unter Niko Kovac musste er im defensiven Mittelfeld aushelfen, unter Coach Adi Hütter spielt er wieder im offensiven Mittelfeld. Ein Sechser also, aber auch ein Zehner und manchmal noch ein Elfer – zumindest der Rückennummer nach zu schließen. Gacinovic kann alles. Und das gut. Aber noch nicht gut genug, so seine Selbsteinschätzung. „Ich kann und will mich in allen Bereichen verbessern“, sagt er. Das ist bei ihm keine Floskel, das meint er ernst. Und das hört jeder Trainer gern.
Als Mijat Gacinovic 2015 zur Eintracht kam, war er ein Leichtgewicht. Dies hat sich geändert. In jeder Beziehung. Der junge Mann hat an Statur hinzugewonnen und ist längst nicht mehr so anfällig auf Zweikampfhärte, er kann sich durchsetzen.
Der Serbe ist auch neben dem Platz zu einer wichtigen Figur im Frankfurter Kader gereift. Ob in der Kabine, auf dem Trainingsgelände oder ganz woanders, Gacinovic ist bei seinen Mitspielern sehr beliebt und immer für einen Spaß zu haben. Durch seine guten Deutschkenntnisse übernimmt er oftmals den Part als Dolmetscher für seine serbischen oder bosnischen Teamkollegen. Die Nummer elf ist glücklich in Frankfurt und hat mit der Eintracht ein klares Ziel vor Augen: „Wir wollen ein Topteam sein.“